Eines vorweg: Der miese PC Port hatte keinen erheblichen Einfluss auf diesen Test!
RE4 gehört zu jenen Spielen, bei denen man sich verzweifelt fragt, wo die ganzen guten Wertungen eigentlich her kommen. Das Gameplay ist bestenfalls durchschnittlich und wirkt stellenweise extrem aufgesetzt, die KI kommt fast durchgehend sehr schwach daher, die Kämpfe sind zu actionreich für ein Survivalgame und gleichzeitig viel zu langsam und träge für ein echtes Actionspiel. Dazu kommen teilweise unfaire Quicktimesequenzen und eine Story, durch die Wörter lachhaft, unmotiviert und unlogisch eine neue Dimension erhalten.
Dennoch kann man RE4 nicht absprechen, dass das Spiel einen gewissen Spaß macht, wobei dem Titel gerade im letzten Abschnitt massiv die Luft ausgeht, selbst der letzte Bosskampf ist eine extreme Enttäuschung. Immerhin kriegt es das Spiel bis dahin hin, ein recht abwechslungsreiches Leveldesign zu präsentieren, das durch teilweise recht gelungene, kleine Rätsel angenehm aufgelockert wird. Leider fühlen sich die Level teilweise auch ein wenig lächerlich an und gelegentlich wäre weniger mit Sicherheit mehr gewesen. Darüberhinaus kranken die Abschnitte an teilweise lächerlichen Levelbegrenzungen...
... womit wir beim Hauptkritikpunkt des Spiels wären. Obwohl der Hauptcharkater in den Quicktimesequenzen und in diversen Zwischensequenzen zu atemberaubenden (und hervorragend animierten) akrobatischen Aktionen in der Lage ist, scheint er in dem Moment, in dem der Spieler die volle Kontrolle über ihn erhält, all diese Fähigkeiten auf einen Schlag zu vergessen. Ein Tisch wird ein unüberwindliches Hindernis und mit der Waffe im Anschlag kann sich nicht ein Millimeter bewegt werden. Dies fühlt sich in RE4 noch lächerlicher und aufgesetzter als es in anderen Spielen der Fall wäre, da die Zwischensequenzen sehr detailliert zeigen, wozu der Hauptchar. eigentlich in der Lage ist. Und auch wenn diese extreme Unfähigkeit des Hauptchars dem (nicht vorhandenen) Horrorapekt des Spiels geschuldet sein mag, hätte man sie doch besser lösen müssen!
Uneingeschränkt positiv muss man die tolle Karte und das große Angebot an Items und aufrüstbaren Waffen erwähnen. Kritik verdient hingegen die extrem schlechte KI der weiblichen (und absurd klischeehaften) Begleitung, die nicht im geringsten in der Lage ist, auch nur der kleinsten Gefahr aus dem Weg zu gehen.
Auf die weiteren Kritikpunkte kann aus Platzgründen nicht eingegangen werden, sie können dem +/- Kasten entnommen werden.
Pro
- Guter Umfang
- Toll animierte Charaktere
- Teilweise interessante Feinde
- Meistens tolle Bosskämpfe
- Nette Rätsel
- Viele Items und Waffen
- Gutes Upgradesystem
- Gute engl. Sprecher
- Passender Soundtrack
- Großartige Karte
Kontra
- Kein echtes Survivalgame...
- ...aber auch kein echtes Actiongame
- Absurde Bewegungseinschränkungen
- Dumme Levelbegrenzungen
- Wenig Gegnertypen
- Reaktion der Gegner auf Beschuss teilweise nicht nachvollziehbar
- Schwache KI
- Nervige Begleiterin
- Teilweise extremes Trial & Error
- Unfaire Quicktimesequenzen
- Letzter Boss ein schlechter Witz
- Grottenschlechte Story
Resident Evil 4 (2005)
