Dragon Age 2 ist kein Dragon Age: origins. So viel steht fest. Das ist sowohl gut, als auch schlecht.

Gut ist, dass die Grafik einen ordentlichen Schub bekommen hat. Texturen wirken zwar noch immer matschig, aber die Mimik und Gestik der Charaktere, die Umgebung und die Gegner sind sehr ansehlich. Besonders hervorzuheben sind die erstklassigen Effekte.

Das Audio ist fantastisch. Sowohl die epische Musik, als auch die Schlachtentöne und die Stimmen sind in der englischen Sprachausgabe absolut ertklassig. Die Musik wird dabei sehr subtil und gut als Stimmungsmacher eingesetzt und unterstreicht dabei die vorhandene Dramaturgie.

Kommen wir zur Atmosphäre, dem wichtigsten Teil eines Rollenspiels. Kenner von Dragon Age Origins ( DAO ) werden zunächst sehr überrascht sein. Das Artwork wurde komplett umgestellt und entspricht nicht mehr dem Vorgänger. Dabei ist nicht nur das Design nun etwas "mangahaft" geworden sondern Figuren werden auch völlig neu interpretiert ( Qunari ), was befremdlich wirkt. Hat man doch im letzten teil einen Qunari dabei gehabt und der sah ganz anders aus. Lässt man sich aber auf diese neue Gestaltung in so stellt man fest, dass diese überaus stimmig ist. Die Sprache ist derb und grob und kantig, so wie die Leute und die archaischen Malerein des Tevinter Imperiums. Ladebildschrime und alle anderen Screens sind dabei sehr gut aufeinander abgestimmt, sodass hier atmosphärisch viel herausgeholt wird. Die Quests, die meiner Meinung nach gerade bei den Sidequests deutlich besser herausgearbeitet wurden sind sehr gut aufbereitet und haben einen hohen Konsequenzgrad, abhängig vom Verhalten des Spielers. Leider sind aber die Dialogoptionen sehr begrenzt, was einem zum Beobachter von Dialogen verdammt. Generell hat man von Anfang an das Gefühl, dass zugunsten von epischer Wirkung der Tiefgang in den Hintergrund gestellt wurde. DAO bewegte den Spieler mit seiner mitreißenden GEschichte um Verluste und Trauer, DA II scheint da einfach draufgängerischer, in gewisser Weise "jugendlicher" zu sein. Dennoch sind alle Begleiter außerordentlich gut herausgearbeitet mit tollen Hintergründen. Verrat, Verluste und graue Charaktere gibt es auch hier und zum Ende hin wird dieser Effekt immer stärker - gut, dass man in einem begrenzten Areal unterwegs ist. Ein kluger Kniff der Entwickler um die Auswirkungen des eigenen handels über mehrere Jahre hinweg deutlich fühlbar zu machen. Im direkten VErgleich mit DAO hat man weniger Abwechslung von der Umgebung her, aber diese Konzentration auf ein kerngebiet erhöht aus meiner Sicht die Atmosühäre und macht die neue Heimat des Charakters zur eigenen.

Präsentation:
Waren die Kämpfe in DAO sehr taktisch, so sind sie hier etwas actionlastiger. Das tur dem ganzen aber keinen Abbruch, denn die Kämpfe sind die best-präsentiertesten seit es Rollenspiele gibt. Zudem wurden einige sinvolle Ergänzungen gemacht, wie etwa Alchemie oder Quickheal.