Rollenspiel
Release:
2009
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Durchschnittswertung

87%Gesamt
87%

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Lesertest von Suppression

Es gibt Ärger im Reich der Crimson Coast - der Ritter Constello ist verschwunden, Orkbanden tun sich zusammen und machen sich bereit für einen Sturm auf die Festung der Knights of the Chalice und Sklavenhändler ziehen plündernd übers Land und sacken sämtliche junge und kräftige Personen aller Rassen ein, um sie an schmierige Fürsten und Warlords zu verkaufen - es bedarf also dringend der Hilfe vierer junger Helden, die mal gehörig aufräumen in diesem Saustall!

Klingt nicht sonderlich originell? Stimmt. Muss es aber auch gar nicht, denn das Spiel orientiert sich storymäßig eher an Klassikern wie "Pools of Radiance" oder Modulen des D&D P&P Rollenspiels und legt wesentlich mehr Wert auf taktische Rundenkämpfe.

Doch bevor das Land befreit werden darf, geht es erstmal an die Charaktererstellung, die stark an den Klassiker "Dark Sun" erinnert.
Ihr würfelt Eure Attribute aus (wahlweise könnt Ihr auch einstellen, dass eines oder mehrere Eurer Attribute sofort auf 18 stehen - dem anfänglichen Höchstwert), entscheidet Euch für eine der drei Klassen (Magier, Ritter, Kleriker) und Rassen (Mensch, Halbelf, Halbzwerg) wählt Euch noch ein paar Talente und Zauber aus und wiederholt das ganze dann noch drei Mal, Eure Party besteht wie erwähnt aus 4 tapferen Recken.

Apropos D&D und Kämpfe - nicht nur die Story wirkt vertraut. Alte D&D Hasen werden sich sofort heimisch fühlen, schließlich wurde das Spiel um die Open Game License (OGL) herum konstruiert, eine Art Gratisversion des D&D Regelwerks. Hierdurch ergeben sich taktische Schlachten mit derart vielen Möglichkeiten, wie man sie sonst maximal aus reinen Rundenstrategiespielen kennt. Ein Gegner steht vor einer Flammenschale? Dann schubst Ihn mittels der Fertigkeit "Bull Rush" hinein!
Ihr wollt Euren Magier schützen? Stellt Euch vor ihn und aktiviert "Ready on Approach" und Euer Krieger wird jedem, der dem Magier zu nahe kommt, eine auf die Mütze geben!
Die Möglichkeiten gehen weitaus tiefer, aber alles zu beschreiben, würde restlos den Rahmen sprengen.
Allerdings nutzt nicht nur Ihr diese Möglichkeiten, sondern auch die exzellente KI, die für einen sehr knackigen Schwierigkeitsgrad sorgt - Einsteiger könnten schnell frustriert aufgeben.

Grafisch hat das Spiel nicht sonderlich viel zu bieten und orientiert sich auch hier an Dark Sun, was leider dazu führt, dass das Spiel auch exakt so vor 20 Jahren hätte erscheinen können. Nostalgiker hingegen werden sich über diesen Umstand freuen, "moderne" Spieler könnten verschreckt werden.

Auch das Interface erinnert an frühere Zeiten und verneigt sich vor dem Klassiker. Der Mauszeiger wird, ähnlich dem eines Adventures, der Situation angepasst, mit Rechtsklick könnt Ihr dann durch die verschiedenen Optionen klicken - an der Tür horchen, Betrachten, Reden, Angreifen, etc.

Für wen ist das Spiel nun empfehlenswert?

Ganz einfach: Vermisst Ihr die alten Hardcorerollis? Wollt Ihr wissen, wie die alten Säcke früher gespielt haben?

Gut: Kaufen!
Pro
  • Extrem taktische Rundenkämpfe
  • fordernder Schwierigkeitsgrad...
  • Retrofeeling
  • gewaltiger Umfang für ein Indiespiel
  • geringer Preis (~20 Euro)
  • intuitives Interface
  • Ausführliche Ingamehilfe
  • Manchen Kämpfen kann durch die richtige Dialogwahl aus dem Weg gegangen werden.
  • Häufig mehrere Möglichkeiten, eine Quest zu erledigen.
  • Sehr clevere KI
Kontra
  • nur drei Klassen und Rassen verfügbar
  • ...der aber auch viele Einsteiger verschrecken kann
  • Grafik stark veraltet
  • Questlog etwas unübersichtlich
  • Selbst Bären und Wölfe wissen, dass sie zuerst Euren Magier ausschalten sollten
 

Knights of the Chalice

Knights of the Chalice
Suppression
Suppression 15.07.2010 PC 
87%
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