Mein kurzes knappes Fazit zu Resident Evil 6.

Story:
Wer ein Resident Evil Fan ist, bleibt auch ein Resident Evil Fan und möchte sicherlich gerne wissen, wie die Geschichte nun endlich weitergeht. Es tauchen sehr viele bekannte Gesichter auf, und man freut sich wirklich sehr, endlich wieder mal Leon & Co unterwegs zu sein. Die Geschichte wird niemanden vom Hocker hauen, aber wenn man sich erst mal wieder in der guten Resident Evil Welt rund um Racoon City, schlurfende Zombies, mutierende Viren und gründen Kräutern unterwegs ist, ist man sehr gut unterhalten.
Für Fans 7.5/8 von 10

Grafik:
RE6 benutzt eine aufgebohrte Variante der RE5 Engine, und braucht sich nicht zu verstecken! Es sieht alles sehr realistisch aus, und die Lichteffekte sind Capcom sehr gut gelungen, so wie auch die Animationen in den Cutscenes. Man kann sich hier nicht beschweren. 9 von 10


Sound:
Die deutsche Synchro ist für ein Videospiel aktzeptabel, wenn nicht sogar mit gut zu bewerten. Die englische Synchro ist um eine Note besser, es ist schön zu hören, dass die gleichen Synchronsprecher wie in RE4 und RE5 engagiert wurden, denn diese beherrschen ihren Job sehr gut. Zwar höre ich keine Ohrwürmer heraus wie in den alten Zeiten (Safe Room Theme) doch die Sound bzw. die Musikabteilung des Spiels macht einen guten Job, Zombies hören sich an wie Zombies, Explosionen wie Explosionen und wie oben schon erwähnt hat man sich sehr um eine gute Synchro bemüht. 8.5 von 10

Präsentation: ( Zwischenfazit)
Wenn man also nur nach dem Auge gehen würde, merkt man deutlich, dass RE6 (leider?) den Hollywood Weg eingeschlagen hat. Wie auch alle großen Blockbuster, wird versucht immer mehr,schneller,größer,härter und noch viel extremere Produkte abzuliefern, damit die Konsumenten zufrieden sind. Ab und zu ist es aber auch zu viel des guten, das Intro von RE6 gleicht einer 300 Millionen Euro teuren Filmproduktion, soviel Hektik und Action wird in RE6 an den Tag gelegt.


Nun zum wichtigsten Teil, das Gameplay:
RE6 spielt sich schnell. Also wirklich echt rasant. Musste man früher noch ein Knöpfchen für den Sprint drücken, rennt man sofort los mit dem Analog Stick, und mit drücken eines weiteren Knopfes sprintet! man sogar noch weiter. Ich bin förmlich durch die ganzen Levels geflitzt, vorbei an Zombies an alles. Eine weitere Änderung ist, dass man sich nun bewegen kann - sowohl beim Schießen und auch beim Nachladen. Man kann eine "elegante" Rolle in eine beliebige Richtung vollführen und im Liegen weiter schießen. Die Waffenupgrades wurden gestrichen, dafür wurde ein "Perk" System eingeführt. Ein halbherziges Deckungssystem wurde auch noch spendiert, dass keinem wirklich was bringt.
Das wichtigste Element jedoch was sich geändert hat, ist der Nahkampf. Musste man in RE4/5 noch einen Gegner an einer verwundbaren Stelle anschießen, hinsprinten, eine Script Melee Attacke ausführen,hoffen, dass der Gegner der zurückfliegt so viele Gegner mitnimmt wie möglich, um dann wiederrum zum Gegner hinzusprinten, um diese dann mühselig mit dem Messer zu zerhacken, damit man Munition spart - ist die ganze Prozedur nun so vereinfacht, dass man eine Ausdaueranzeige hat, um die ganzen Meleeattacken auszuführen. Finishmoves, und Meleeattacken gehen nun fließend per Knopfdruck von der Hand, und kann dadurch jeden Gegner zerlegen. Sollte die großzügige Ausdaueranzeige sich mal zum Ende neigen, flitzt man ein wenig durch die Levels und lässt das ganze sich wieder aufladen. Kein Problem. Und hier liegt das allergrößte Problem: RE6 ist leider Gottes viel zu einfach.
Es ist OK, dass man nun kein vollwertigen "Survival-Horror" der alten Schule von Großkonzernen bekommt. Die Indieszene zeigt z.B wie man mit total schlechter Grafik, Engine & Sound mehr Gänsehaut auf die Haut zaubern kann, als RE5/6 + SH:Downpour + DeadSpace zusammen (Slendergame *hust+).
Nichtsdestotrotz kann man doch ein Spiel SO krass vereinfachen, dass man stellenweise sich verarscht vorkommt. Betritt man einen neuen Raum, verschwinden die Zombies. "Infinite Ammo" Modus ist gleich am Anfang vorhanden. Und das ist das allerschlimmste, was die Stimmung in RE5 schon gekillt hat und jetzt in RE6 entgültig: Man ist NIE alleine unterwegs. in RE4 konnte das Präsidententöchterchen sich nicht wehren, man musste sie beschützen. Gerne, das machts spannend. Aber in RE5 und nun in RE6 viel schlimmer: Der Partner rettet dir so oft den Arsch, knallt alle Zombies weg und am schlimmsten --> ER KILLT DIE SURVIVAL HORROR STIMMUNG.
Wieso kann man keine seperate Coop Kampagne entwickeln? Macht halt anstatt 4 Kampagnen 5 draus, oder aus 4 Kampagnen 3 SinglePlayer und eine Coop Kampagne.


Nichtsdestotrotz, hat mich dieses Spiel lange und ziemlich gut unterhalten
Wenn einer der Punkte wie ständiger Coop,noob Meleesystem, Rätsel HUD (es wird permanent angezeigt, wo etwas liegt, selbst bei dümmlichen Rätseln) nicht wären, hätte es Gold gegeben. Aber diese Punkte haben so genervt, dass das Spiel leidergottes kein Award verdient hat.