Rollenspiel
Publisher: Bethesda Softworks
Release:
kein Termin
10.11.2015
10.11.2015
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10.11.2015
Erhältlich: Digital (Steam), Einzelhandel
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Durchschnittswertung

74%Gesamt
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Lesertest von Tamor

Es war einmal in ferner ferner Zukunft, 200 Jahre nach dem fröhlichen Atomkrieg.
Wir befinden uns irgendwo in den ehemaligen vereinigten Staaten von Amerika in einem kleinen Städtchen namens Boston. Viel steht von Boston nicht mehr, denn keine 500 Meter neben der Stadt ist im leuchtenden Meer eine Atomrakete niedergegangen. Wie es sich für einen ordentlichen Fallout gehört ist natürlich allerlei gemeines Getier zu richtig fiesem Getier mutiert. So ist der knuddelige Kaiserskorpion von einst, nun ein zwei Meter großer RAD Skorpion, Aus der Eidechse wurde eine Todesechse und Maulwürfe wurden so groß wie Hunde. Als keinen Wehrmutstropfen kann man jedoch sagen. Wir Menschen sind so wie immer. Jede Groupierung des Commonwealth will jede andere auslöschen oder wenigstens sehr schwer verletzen.

Das Spektakel wird für Bethesda typisch in ihrer eigenen Engine abgeliefert. Eine Physikengine die erstmals in Morrowind zum einsatz kam und sich seither leider nur marginal verbessert hat. Vor jeder noch so kleinen Höhle steht eine Ladesequenz. Fahrzeuge die man selbst steuern kann, sucht man vergebens. Auch die Landschaft lässt sich in keiner Weise manipulieren. Bäume, Mauern, Steine, alles unbeweglich wie immer.

Doch dann geht es auch schon los. Die Engine ist zwar im weit fortgeschrittenen Rentenalter, es wurde jedoch reingesteckt was reinzustecken war.
Die Quests und Geschichten der Figuren sind kreativ. Sie reichen zwar nicht an den dramarturgischen Tiefgang eines Witcher III heran, spielen sich jedoch ausgezeichnet. Man spürt etwas den ausgelutschen Charm der Amerikaner. Und ihre wiederkehrende Moral, welche sich durch jeden Fallout Teil gefressen hat. Eine Mischung aus rechtschaffendem Patriotismus, und Zynismus kann mitunter recht anstrengend werden. Doch spätestens wenn ein Junge nach 200 Jahren in einem Kühlschrank, endlich seine Freiheit wiederfindet, findet der Spieler auch die Liebe zum Detail. Oder an anderer Stelle erklärt wird, das die Schüler einer Schule aus absicht auf Drogen gesetzt wurden um bessere Ergebnisse zu erzielen um so den Schuleta zu erhöhen. Man spürt deutlich, abseits der Hauptstory, durften sich einige kreative ein wenig austoben und das macht wirklich Spaß. Aus meiner Sicht hätten sie lieber die kreativen an die Hauptstory schicken sollen, anstelle der zynischen Patrioten, doch nun ja. Liebe hat viele Gesichter, manchmal eben auch das verfaulte eines Ghuls.

Darüber hinaus gibt es eine wirklich grandiose Charaktergestaltung. Erfahrungen und Fähigkeiten können auf verschiedenste Weise gesammelt werden. Durch das normale töten von lebendigen Wesen, durch das finden, diverser Comics, Figuren und zu guter letzt durch seine Begleiter.

Begleiter in Fallout 4 gibt es einen ganzen Haufen. Fast jeder von ihnen hat einen sogenannten Perk. Eine Fähigkeit, welche er dem Spieler verleiht, wenn er eine gute Beziehung zu ihm aufbaut. Dabei muss der Spieler mitunter ziemlich lange das tun was der Begleiter wünscht. Beim Supermutanten "Strong" hilft es beispielsweise ungemein, einfach seine Feinde aufzuessen. Dann freut er sich und belohnt dich.

Es gibt bei Fallout 4 kein Lvl Cap und man kann nach der Hauptstory weiterspielen. Theoretisch muss man um alle Perks frei zu schalten, ca. Lvl 260 erspielen. Was irsinnig lange dauern dürfte. Genug zu tun gibt es allerdings nach der Hauptstory nicht mehr. Die verbleibende Fraktion, wiederholt ein viel zu geringes Maß an Quests. Dort wäre eindeutig mehr drin gewesen.

eine der wichtigsten und interessantesten Neuerungen ist das Housing System in Fallout 4. Bethesda hat dem Spieler zu diesem Zweck einen, nun ja nennen wir es mal mini Lvl Editor in die Hand gegeben. Mit diesem kann der Spieler manchmal mehr schlecht als recht, an vorgsehenen Plätzen, eine vorgesehene maximal Anzahl von Steinchen Stapeln.Der Spieler hat jedoch viel Auswahl. Man kann von der kleinen Holzhütte bis zur Festung, praktisch alles Basteln. Auch müssen Siedlungen so aufgebaut werden, seine Siedler zu erquicken. Sie benötigen unmengen von Nahrung, Betten, Wasser und Schutz. Vor allem Letzteres erweist sich als wirklich nette Unterhaltung. Denn die Automatischen Raketenwerfer sehen nicht nur beeindruckend aus, sie zerlegen auch wirklich alles, manchmal sogar sich selbst.

Die Spielzeit für das Game kann man locker bei 100 Stunden ansetzen. Jedenfalls wenn man gern abseits der Hauptgeschichte unterwegs ist. Reine Hauptstory kann man wie immer an 1-2 Tagen durchrennen. Doch Fallout ist im Grunde zu schade dafür.

Der Schwierigkeitsgrad ist wie immer variabel. Höhere Schwierigkeit bedeutet, bessere Beute. Es ist empfehelnswert am Anfang erst mal normal anzufangen, wenn man später feststellt, die Dinge laufen, kann man immer noch auf überleben schalten.

Bethesda hat ein sehr gutes Spiel abgeliefert. Mit hohem wiederspielwert, schon aufgrund des fehlenden Lvl Caps. Die Quests sind abwechslungsreich. Leider ist die Engine inzwischen echt von vor vor Gestern
Pro
  • Gutes Quest Design/kreativ
  • Sehr gute Charakterentwicklung
  • viel Liebe zum Detail
Kontra
  • Ständige Ladesequenzen durch instanzierungen von einfach allem.
  • Keine steuerbaren Fahrzeuge.
  • Keine Veränderbare Umgebung.
  • Eine Engine aus dem letzten Jahrtausend.
 

Fallout 4

Fallout 4
Tamor
Tamor 13.01.2016 PC 
90%
1 1

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