Lesertest von Ikar
Zunächst einmal stelle ich als Einleitung die Frage, die gleichzeitig meine Erwartung an das Spiel war:
Ist Dragon Age: Origins der legitime Nachfolger von Biowares Meisterwerk Baldur's Gate II?
Beginnen wir mit der Geschichte...
Ich werde die Storyinhalte zwar nur kurz anreißen, trotzdem besteht bedingt Spoilergefahr, sodass dies jetzt das Warnsignal für manche ist, diesen Absatz zu überspringen.
Man beginnt das Spiel mit einer individuellen Herkunftsgeschichte, die für jede Klassen-Rassen-Kombination des erstellten Charakters unterschiedlich ist - lediglich als Magier spielt man stets die gleiche.
Diese ist speziell auf den Charakter zugeschnitten und dauert etwa 2 bis 3 Stunden.
Danach gehts dann richtig los: Man wird als "Grey Warden" mitten an die Front geschickt.
Die "Grey Warden" sind, wie der Name vielleicht schon verrät, ein Truppe, die dafür zuständig ist,
das Land Ferelden vor einer Ungeheuerarmee zu bewahren. Dabei handelt es sich um orkähnliche Wesen, angeführt von einem Dämon, der nur wirksam von einem Grey Warden ausgeschaltet werden kann.
In einem kleinen Scharmützel kommt der König ums Leben, verraten von seinem General, die "Grey Warden" werden dabei bis auf den eigenen Charakter nahezu ausgelöscht. Und die eigene Aufgabe ist es nun, genug Truppen zusammen zu ziehen, um den Dämonenheer trotzen zu können.
Dies sollte nun erst einmal zur Hintergrundgeschichte genügen. Wohl wissentlich, dass sie den Kernpunkt des Spiels ausmacht. Sie klingt im ersten Moment vielleicht auch nicht spektakulär und eher nach einem 0815-Fantasy-Schinken. Doch die Liebe steckt im Detail. Neben der Hauptgeschichte sorgen die zahlreichen Nebenquests für reichlich Atmosphäre und sorgen für eine reichliche Spielzeit von über 60 Stunden.
Beitragen zu der wunderbaren Stimmung kann die wunderbare englische Synchronisierung - über die deutsche habe ich keine Informationen.
Jeder Gesprächsfetzen ist vertont und auch die Musikuntermalung ist sehr gelungen
Die Optik allerdings zählt nicht zu den Stärken des Spiels, ist aber auch nicht negativ zu bewerten.
Grafisch ist alles dem Stand der Technik stets angemessen, kann aber auch nicht vom Hocker reißen.
Es ist zu erwähnen, dass bei der Gewaltdarstellung nicht gegeizt wird. Blutverschmierte Gesichter sind keine Seltenheit - deshalb der Ruf als "Rollenspiel für Erwachsene".
Noch wichtig zu erwähnen ist, dass sich das Gameplay der PS3-Version stark von der PC-Version unterscheidet und mehr auf Action, also auf Strategie getrimmt ist. Die PC-Version würde ich bevorzugen.
Bei der Charaktererstellung gibts zu bemängeln, dass es lediglich 3 Rassen und 3 Klassen gibt.
Bevor mir der Platz ausgeht.
Das Spiel weiß toll zu unterhalten, an ein Baldur's Gate II reicht es nicht ganz heran.
Allerdings kann man das Spiel getrost zwischen einem Neverwinter Nights und dem besagten Baldur's Gate ansiedeln.
Unter den Rollenspielen zählt es für mich zu den ganz Großen!
Pro
- gut inszenierte Geschichte
- löblicher Umfang (mehr als 60
- Stunden)
- zahlreiche Nebenquest sorgen stets
- für Abwechslung
- 6 Origin-Storys sorgen für
- individuelles Spielgefühl
- gute Synchronisierung
- guter einstellbarer
- Schwierigkeitsgrad
- im Endeffekt ein schönes
- Rollenspiel alter Schule
Kontra
- die allerdings auch nicht
- revolutionär ist ist
- Gameplay auf der PS3 nicht ganz
- optimal
- gelegentlicher Framerateeinbruch
- lediglich 3 wählbare Klassen
Dragon Age
