Action-Adventure
Entwickler: GRIN
Publisher: Capcom
Release:
22.05.2009
17.07.2009
22.05.2009
Jetzt kaufen
ab 8,99€
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

74%Gesamt
80%
67%
76%

Alle Lesertests

Lesertest von gizmotainment

Aus alt mach neu..

In letzter Zeit werden alte Spiele gerne neu aufgelegt, wie z. B. Tomb Raider Anniversary als Remake von Tomb Raider 1, die Siedler 2- Die nächste Generation als Remake von die Siedler 2 und jetzt auch Bionic Commando für die aktuelle Konsolengeneration? Nun, der Vergleich mit andere Remake-Titeln hakt hier doch etwas, denn wo die anderen Spiele lediglich ein neues Grafik-Gerüst spendiert bekommen haben, schafft Bionic Commando hier auch den Sprung vom 2D-Side-Scroller zum 3D-Action-Game! Dabei haben die Jungs und Mädels bei Capcom verdammt gute Arbeit dabei geleistet, ein Spiel aus grauer Vorzeit auf den neusten Stand zu bringen. Egal ob Level-Design, Steuerung oder Kampf- wo Capcom drauf steht, ist wieder einmal auch Capcom drin!

Die Technik

Technisch gibt sich Bionic Commando aus dem Hause GRIN dank der selbstentwickelten ?Diesel?-Engine keine Blöße: egal ob Tiefenunschärfe, Explosionen, Wasser, Lichteffekte oder normale Boden und Gebäudetexturen, hier erwatet euch ein Grafikfeuerwerk! Dabei bleibt die Action stets ruckelfrei, egal wie groß eure Zerstörungswut gerade ist. Dabei bekommt ihr nicht nur Stadtruinen, sondern auch Parks und Wälder, mit Seen, Flüssen und Wasserfällen, sondern auch große Industriegebiete oder unterirdische Höhlen zu sehen. Vor allem beim Übergang der Höhlen zum Waldabschnitt musste ich doch staunen, dachte ich doch dank der Lichteffekte unweigerlich an Crysis! Hier haben die Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet. Das Charakterdesign ist dabei dem Leveldesign, bzw. vor allem der grafischen Qualität doch noch weit hinter her, aber da ihr den Gegner nur selten nah genug kommt bzw. diese nur selten lange genug für einen 2. Blick überleben, fällt dies bei der schnellen Action kaum auf. Aber genug des Lobes, etwas Kritik kommt doch auf: die Ladezeiten! Die spielbaren Abschnitte sind vergleichsweise klein und die Übergänge wirken äußerst künstlich, da Abschnittswechsel immer daraus bestehen, dass der Protagonist des Spiels durch einen Tunnel geht?gefolgt von einer Ladesequenz. Diese Ladesequenzen sind zwar eher im mittleren Bereich und sind dank Installation auf der Festplatte relativ schnell um aber aufgrund der Häufigkeit wird der Spielfluss doch immer recht brutal unterbrochen.

Das Gameplay

Ich muss zugeben, dass ich in den ersten Spielminuten, in denen man mit dem bionischen Arm und der Schwungtechnik unterwegs ist, doch mehr als einmal den frühzeitigen Bildschirmtod gesehen habe und über die Steuerung, wie ich später lernte zu unrecht, geflucht habe. Lasst euch also vom ungewohnten Spielgefühl zu anfangs nicht verunsichern, denn es dauert zwar etwas aber ihr werdet die Steuerung verinnerlichen und dann ein sehr gutes Gefühl für das Schwingen und für Entfernungen im Spiel entwickeln. Im Prinzip kann man das Game vereinfacht als ein ?Action-Jump&Run? bezeichnen: neben den Kämpfen steht vor allem das akrobatische Geschick der Spielcharakters Spencer im Vordergrund, mit dessen Hilfe ihr auf abenteuerliche Weise den Weg zum nächsten abschnitt finden müsst. Dabei könnt ihr euch ähnlich wie Spider-Man an fast allem mit eurem Greifhaken festhalten und danke des Seils schwingen und abspringen. Mit etwas Übung könnt ihr so große Strecken in sehr kurzer Zeit zurücklegen und kommt an Stellen, die anders nicht zugänglich sind. In den Kämpfen gegen die meist zahlreichen Soldaten oder 3-5 Mechs (zu Boden und in der Luft) spielt die Greifarmakrobatik eine große Rolle, da ihr euch damit schnell zum Regenieren in Sicherheit bringen könnt, aber Feinde auch ohne einen Schuss aus dem Weg räumen könnt: ihr könnt sie mit dem Seil zu euch beziehen und dann im Nahkampf erledigen, später mit Kisten, Steinen und sogar Autos und Gabelstaplern nach Ihnen werfen oder auf die herkömmliche Art- mit Schusswaffen und Granaten- erledigen. Motiviert werdet ihr dabei von dem genialen Belohnungssystem, dass euch stets mit Upgrades versorgt. So wird euer max. Munitionsvorrat vergrößert, wenn ihr eine bestimmte Anzahl Gegner mit einer bestimmten Waffe erledigt habt oder ihr bekommt eine neue Waffe für bestimmte Aufgaben. Die Aufgaben lassen sich dabei stets problemlos und übersichtlich im Menü nachsehen und einige Aufgaben geben bei Erledigung auch Erfolge (Xbox360) oder Trophäen (PS3) frei. Die Bosskämpfe sind recht groß und anspruchsvoll, kommen insgesamt aber leider viel zu kurz. Hier wäre es schön gewesen, einige Bosskämpfe mehr zu haben.

Die Story

Tja, die Story?mhm?.lasst mich kurz überlegen? in der Zukunft haben 2 Fraktionen Krieg geführt, wobei Soldaten, die im Kampf Gliedmaßen verloren haben bionische Implantate als Ersatz bekommen haben. Diese Implantate haben sicher stärker und schneller gemacht. Irgendwie verschob sich die Meinung der Öffentlichkeit, wie üblich und die Bionik wurde verboten, die Soldaten wurden ?demontiert?, sprich ihre Implantate wurden ausgebaut, wobei viele starben oder bleibende Schäden davon trugen. Einer dieser Soldaten ist Spencer, er in einer Zelle sitzt und auf die Vollstreckung seiner Todesstrafe wartet. Dann taucht sein alter Vorgesetzter auf und setzt ihn auf eine wichtige Mission an, für die er auch seinen bionischen Arm zurück erhält. Das war es dann auch schon an Story, bis ihr bei ca. 35 % des Spiels angekommen seid. Erst ab hier tauchen ab und an in viel zu großen Abständen Zwischensequenzen auf, die aber eher neue Fragen aufwerfen statt andere Fragen zu beantworten. Hier hilft es euch, wenn ihr die im Bildschirm der Aufgaben und Missionsziele zu finden Dossiers durchlest, um diese Lücken zumindest teilweise zu schließen. Die Story kommt lange Zeit nicht in Gang und um ehrlich zu sein, weiß ich auch jetzt nach dem Abspann nicht so recht, was ich davon halten soll. Es gibt eine Story, es gibt ?alte Bekannte? auf die Spencer trifft, aber ohne die Dossiers gelesen zu haben, erschließt sich hier nicht wirklich worum es eigentlich geht. Aber Bionic Commando versucht auch keine epische Geschichte zu erzählen, hier steht die Action ganz klar im Vordergrund, zusammen mit den Geschicklichkeitstests in Form der Jump & Run oder besser Jump & Swing Abschnitte. Evt. verfügen Kenner der alten Arcade und NES Games ja über mehr Story-Vorkenntnisse.

Fazit

Bionic Commando ist für Fans schneller Action und ungewöhnlicher Spielmechanik ein Muss und genau das richtige für die Stunden nach dem Freibad. Wenn auch hier die Story mal wieder auf der Strecke bleibt, packt die Action, die motivierenden Aufgaben und Upgrades sowie das freie Spielgefühl dank des Greifarms bei jedem Einlegen der Disc doch aufs neue, nur der Widerspielwert ist eher gering.
Pro
  • grafisch TOP
  • geniales Leveldesing
  • coole Klettereinlagen
  • cooler, wenn auch wortkarger Held
  • gute Mischung aus Action und Klettereinlagen
  • Upgrades
Kontra
  • Story fast nicht orhanden und verwirrend
  • streckenweise sehr anspruchsvolle Klettereinlagen, die nicht immer logisch erscheinen und direkt aus dem Level heraus erkennbar sind
  • zu wenig bosskämpfe
 

Bionic Commando

Bionic Commando

War dieser Bericht hilfreich?