Shooter
Entwickler: Gearbox Software
Publisher: Ubisoft
Release:
kein Termin
17.03.2005
07.02.2006
31.12.2008
17.03.2005
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Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

82%Gesamt
80%
89%

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Lesertest von TheInfamousBoss

"Obrieskiiiii!"

In der Blütezeit der 2. Weltkriegs-Shooter gab es praktisch nur Ego-Shooter wie "Medal of Honor" oder "Call of Duty". Spiele, in denen man durch berühmte Schauplätze des zweiten Weltkriegs rannte und alles niedermähte, was nicht bei drei auf den Bäumen war. Ob alleine oder im Team, war völlig egal - man musste alles selber erledigen, der Schwerpunkt lag auf der Action; der Spielcharakter war selbst nach zwei Bazooka-Volltreffern nicht totzukriegen.

"Go! Double time!"

Die Idee eines realistischen Weltkriegsshooters mit Taktik klang von Anfang an super. Keine Feinde mehr, die blöd hinter Laternen in Deckung gehen oder auf offenem Feld herumstehen, keine unrealistische Resistenz gegen ganze Kugelsalven und vor allem keine Lone-Ranger-Action mehr (bis auf wenige Abschnitte).

"Hit 'em haaard!"

"Brothers in Arms: Road to Hill 30" ist all das. Ein realistischer Taktik-Ego-Shooter, in dem man wirklich auf seine Kameraden angewiesen ist und diese auch wirklich am Leben erhalten will bzw. muss. Zwei sich hinter einer Mauer verschanzende Feinde können schon das Game Over bedeuten, wenn man selber ohne Deckung herumirrt, das gleiche gilt auch für alle anderen NPCs. Anstrengender Stellungkrieg pur.

"Woooooow! Red, stay low and go!"

Also hat man sich ein einfaches Befehlssystem ausgedacht, welches mit zwei oder drei Tasten genutzt wird - und hervorragend funktioniert. Man kann seine Kameraden in Deckung schicken, zum Feuerschutz auffordern, sie in die Flanke der Gegner schicken oder einfach zu sich rufen. Damit das ganze auch funktioniert, haben die Feinde ein (optionales) Anzeigesystem über ihren Köpfen, das über ihren Angstzustand informiert. Kurz: Wenn man genug Schüsse auf ihre Deckung abgegeben hat, strecken sie ihren Kopf garantiert nicht noch wie eine Zielscheibe aus.

"Cover meeeeeeee!"

Die Kriegsatmosphäre ist großartig, überall zischen Kugeln vorbei, schreien Soldaten, fallen getroffene Gegner und Kameraden zu Boden, rufen deutsche Soldaten, dass sie sterben werden.

Die Charaktere sind alle einzigartig und mehr oder weniger interessant. Leggett z. B. ist der labile Angsthase, der einfach nicht in den Krieg passt, aber trotzdem in die Uniform gesteckt wurde und so langsam aber sicher ins Verderben getrieben wird - und schließlich einen schwerwiegenden Fehler begeht.

Obwohl die Charaktere erfunden sind, könnten sie wirklich so existiert haben. So oder so ist das ganze Spiel von "Band of Brothers" beeinflusst worden - oft unschwer zu erkennen.

Nur schade, dass das Spiel oft sehr linear ist und es wenige Wege zum Ziel gibt (von Flanken mal abgesehen). Außerdem ist Schwierigkeitsgrad teilweise echt hart, obwohl die Gegner oft (leider) nur defensiv sind. Die künstlichen Grenzen stören leider auch etwas.

Wer die ganzen stumpfen "Call of Duty"s satt hatt, sollte mal ein "Brothers in Arms" probieren. Einfach mal erfrisched anders.

In diesem Sinne: "Suppress that son of a bitch!"
Pro
  • originalgetreu nachempfundene Schauplätze
  • coole Befehle und Kampfschreie
  • einfaches, aber vielseitiges Befehlssystem
  • Taktik ist überlebensnotwendig
  • Kameraden mal nicht unnützes Pack
  • schöne Grafik
  • super Sound (sowohl Dialoge als auch Effekte)
  • realistisches Waffenhandling, oft mehrere Schüsse nötig
  • trotz Kameraden selber genug zu tun
  • keine Medipacks, kein Selbstheilungssystem
  • grandiose Musik
  • abwechslungsreiche Aufgaben (z. B. mit Scharfschützengewehr einen Kirchturm verteidigen)
  • selbst wenige Gegner eine Bedrohung
  • Multiplayer-Modus (auch Splitscreen)
Kontra
  • sehr linear
  • teilweise sehr schwer
  • strategische Karte hätte wichtiger sein können
  • KI zu defensiv
  • künstliche Levelgrenzen wie hüfthohe "Hügel"
  • kein Koop und wenige Bots im Splitscreen-Versus-Mode
 

Brothers in Arms

Brothers in Arms: Road to Hill 30

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