Shooter
Entwickler: Insomniac Games
Publisher: Sony
Release:
15.06.2012
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Durchschnittswertung

88%Gesamt
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Lesertest von Rudel2530

Resistance 2 (R2) ist der 2008 erschienende Nachfolger des Launchtitels und Hoffnungsträgers für die PS3 von den Insomniac-Studios:Resistance-Fall of men. Nun bekämpft ihr mit dem amerikanischen Soldaten Nathan Hale Außerirdische an verschiedenen Orten der Welt und nicht nur in England.
R2 setzt alles auf die "Höher, schneller, weiter"-Karte: Das bedeutet, dass die Grafik selbstverständlich aufgebohrt wurde. Texturen sind nun schärfer, die Figuren wirken lebendiger als noch im Vorgänger. Das ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, bewegen sich NPC´s doch immer noch sehr steif und wo Motion Capturing hier angewandt wurde, ist mir ein Rätsel. Auch in den nett anzusehenden Zwischensequenzen zeigen die Charaktere praktisch keine Emotionen. Die Umgebungen sind nun nicht mehr so trist und grau wie in Teil 1. Es zerschlagen sich jedoch schnell die Befürchtungen, dass dadurch die Atmosphäre gestört werden würde: R2 bringt trotz deutlich bunterer Level immer noch die drohende Apokalypse rüber.
Das Spielprinzip hat sich wenig verändert. Immer noch sammelt ihr kreative Waffen mit Sekundärfunktion in der etwa 10 Stunden dauernden Kampagne ein und schießt damit die verschiedenen Alien-Typen nieder. Unter den Schießprügeln befinden sich Altbewährte wie der Karabiner und der mächtige Bohrer, aber auch Neuzugänge wie die dröhnende Gatling oder das Pendant zum aus Dead Space bekannten Ripper, der Slicer. Die Gegner könnt ihr somit auf unterschiedliche Arten besiegen, leider aber nicht von unterschiedlichen Orten aus. Es fällt nämlich extrem stark auf, von wo die Entwickler die Feinde bekämpft wollen wissen. Bewegt ihr euch teilwesie nur wenige Schritte (!) von dieser "Optimal-Position" heraus, werdet ihr gnadenlos überrannt. Das ist sehr schade und führt sogar in einem strikt linearen Shooter wie Resistance zu Trial&Error-Momenten! Auch hinsichtlich der Gegnerwellen haben die Macher von Ratchet und Clank wenig dazugelernt: Wie im Vorgänger finden sich oft unfaire Gegnerkonstellationen vor, die mit mehr Glück als Verstand besiegt werden können. So kommt es mal vor, dass man sich mit 3 Titanen konfrontiert sieht, ohne dabei entsprechendes Geschütz einsammeln zu können. Glücklicherweise sind die Kontrollpunkte fast immer sehr fair gesetzt, sodass relativ wenig Frust einkehrt.
Änderungen finden sich aber im Heilsystem. Konnte man im Vorgänger sich nicht immer komplett heilen, ist nun das bekannte Schidsystem eingesetzt worden. Auch kann man nicht mehr alle Waffen gleichzeitig mit sich führen, sondern muss sich auf 2 beschränken, plus 4 Granatentypen.
Zum Leveldesign lässt sich nicht viel sagen: Das Spiel ist noch schlauchartiger als sein Vorgänger und lässt kaum Erkundungen zu. Abseits des Weges kann man höchstens öde Textdokumente finden. Das Missionsdesign reißt leider auch keine Bäume aus. Mal müssen wir denen unter die Arme greifen, mal diese Brücke verteidigen...alles schon x-mal gesehen. Das macht die Gefechte zwar nicht weniger intensiv, der Ansporn ist aber geringer. Den absoluten Tiefpunkt erreicht R2 dann aber bei den Bosskämpfen. Diese sind zwar alle nett anzusehen und teilweise gewaltig, aber durch die Bank Blender. Wo einige Standard-Gefechte durch unfaire Gegnerkonstellationen echt fordern sind, stellen die Bosse nur geskriptete Kämpfe dar.
Worum geht es in R2 eigentlich? Das ich darüber erst jetzt Worte verliere, hat seinen Grund. R2 hat schlichtweg eine fürchterlich präsentierte Geschichte. Nathan Hale ist immer noch infiziert und ihm läuft die Zeit davon, also kann er gleich auch mal die Welt retten und seinen sprichwörtlich wie aus dem Nichts erscheinenden Widersacher Daedalus das Handwerk legen. Der Endkampf gegen ihn ist im Übrigen genauso vernachlässigenswert wie er als Antagonist selber. Die Geschichte wird entweder in Rendersequenzen weitergeführt oder in Echtzeit in Form lahmer Dialoge. Auch das Ende enttäuscht: Man ist zwar ein wenig überrascht - aber dennoch ist es enttäuschend.
So negativ die Eindrücke auch klingen mögen: R2 ist beileibe kein schlechtes Spiel. Die Grafik sieht auch für heutige Verhältnisse noch mindestens durchschnittlich aus, die Waffen sind für einen Shooter sehr kreativ und es gibt eine Vielzahl an Gegnertypen. Zwar ist das Missionsdesign eintönig, aber das tut den Kämpfen an Intensität keinen Abbruch. Schade ist nur, dass es quasi zu jedem Kampfgebiet praktisch nur eine Lösung gibt. Für jeden, der den Vorgänger mochte, ist das Spiel dennoch einen Blick wert. Zumal R2 durch das vollautomatische Heilsystem einen Schritt in die Moderne gemacht hat. Dieser wird nicht jedem gefallen, aber es tut dem Spiel an sich gut.
Pro
  • deutlich verbesserte Technik...
  • viele kreative Waffen
  • jede Menge unterschiedliche Gegner
  • imposante Bosskämpfe...
  • nette Rendersequenzen
  • intensive Kämpfe
  • guter Soundtrack
Kontra
  • ...die immer noch einige Macken hat
  • teils unfaire Gegnerkonstellationen
  • uninspiriertes Missionsdesign
  • ...die jedoch mehr Schein als Sein sind
  • absolut vernachlässigenswerte Story
  • uninteressante Charaktere
 

Resistance 2

Resistance 2
Rudel2530
Rudel2530 12.11.2013 PS3 
72%
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