"Ein zweiter Army of Two teil?? Ist das dein ernst?? WUHUU!!"
Das waren meine ersten Gedanken als die Nachricht von The 40th Day an mein Ohr drang. Ich hatte auch allen Grund dazu. Der erste teil zählte zu einen der besten koop-erfahrungen die man im Shooter Genre machen konnte (umso trauriger das er kein offizielles release in Deutschland erhalten durfte). Leider zeigt Army of Two...two, das nicht jedes gute Spiel einen Nachfolger braucht. erstrecht dann nicht wenn die Entwickler nicht in der Lage sind ihr eigenes Erfolgskonzept zu kopieren. Natürlich will niemand die exakte Kopie eines bereits erschienen Vorgängers, doch Neuerung bitte nicht aufkosten von Spielspaß, denn dadurch wird es zu einem Rückschritt.

Army of Two: The 40th Day beginnt recht unterhaltsam, man hat einfach das Gefühl alte Freunde wieder zu treffen. Doch auf Freude folgt grausam schnell Ernüchterung. Trotz ganz ansehnlicher Charaktermodelle (Rios, Salem) wirkt die Grafik nicht ganz up to date. Vorallem wenn spiele wie Uncharted 2 bereits gezeigt haben was die Playstation 3 kann. Doch nur Grafik macht noch kein schlechtes Spiel. Es folgt eine kurze Einweisung, jedoch finden selbst Spieler des Vorgängers keine wirkliche Verknüpfung zur Handlung des 1. Teils. Die Spieler werden größtenteils im Dunkeln gelassen was zwischen Teil 1. und 2. Passiert ist.
Dadurch ist schon von beginn an klar: Dieses Spiel verzichtet auf durchdachtes Storytelling. Die (magere) Story wird, wenn überhaupt, durch unspektakuläre Funk durchsagen erzählt. Die Neuerungen des Spiels beschränken sich auf Entscheidungsfreiheit und Geisel Befreiungen. Doch auch hier wurde viel Potenzial verschenkt. Die Entscheidungen beschränken sich auf unpersönlichen "Moral oder Munitions" Entscheidungen. Das macht sie teilweise austauschbar und unnötig, die story wird selten direkt beeinflusst und Munition ist ausreichend vorhanden. Auch die Möglichkeit Gegner zu töten oder zu fesseln wird unnötig, da das setting das alles mehr als unnötig erscheinen lässt. In einer besetzten Stadt werden keinerlei vorteile aus gefesselten Gegnern gezogen.

Ein schöne Neuerung sind die neuen Möglichkeiten Gegner zu überrumpeln. Meistens reicht es jedoch blind reinzuhalten (Die Gegner bekommen dadurch selten die Gelegenheit eine der Geiseln überhaupt hinzurichten).

Das ganze setting wechselt über die ganze Zeit hinweg selten. Während man im ersten teil noch von vielen verschiedenen settings verwöhnt wurde,bleibt The 40th Day stets in Shanghai. Langweilig!

Das einzige was 40th day davor bewahrt gemeinhin als "schlecht" bezeichnet zu werden, ist der erste teil. Rios und Salem sind einfach verdammt coole Helden, und können sich fast auf eine Stufe mit Chuck Norris oder Mr. T stellen. Das gameplay ist nach wie vor das selbe, und zusammen mit einem guten Freund ist es einfach ein spaßiges Spiel, trotz Macken. Und wenn wir ehrlich sind..... welcher shooter braucht schon eine gute Story?