Shooter
Entwickler: Crytek
Publisher: Electronic Arts
Release:
24.03.2011
24.03.2011
24.03.2011
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

79%Gesamt
80%
80%
75%

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Lesertest von Jadreinhe

Der Shooter, der mich durch die Straßen New Yorks peitschte ...
Bis die Stadt nur noch in Trümmern sprach ...
Und als ich da den abgerissenen Kopf der Freiheitsstatur in jenem Wasser sah,
das ich selbst durchmaß mit meinen Augen und meinen Fingern, war mir Angst und Bange vor solch einer grandios geilen Schönheit!
Wer will nicht ein Skorpion sein, der über seinen eigenen Nah-Tod hinauswächst und kurz vor dem Ende, nach dem Ende, von einer fremden Hand übermenschliche Kräfte und amenschliche Züge verliehen bekommt, um neu geboren die Welt(/die eigene Haut) zu retten.
Ein indigen mythisches Gleichnis, dass in Videospielen immer wieder verhüllt Anklang findet und sich selbst erhaltend bis zu unseren Pforten des Wahrnehmbaren stapft wie ein Titan. Schon von Vanquisch aufgegriffen finden wir hier einen Shooter, der das Übermschliche in einer gekonnt schönen, taktischen Spieltiefe manifestiert und daraus erwächst ein grandios geschmeidiges Kunstwerk, sowohl malerisch als auch agilitätsverspielt.

Genau so, wie Donner und Blitz wurde mir dieses Spiel in die Hand gelegt und es brummt und ächzt wie knarrendes Holz einer uralten, riesenhaften Eiche.
Ich schalte also meinen Tarnmodus an, pirsche mir leicht an die feinfühligen Tentakeln des Unterseemonsers heran, spüre meinen Atem gleich tausendfach bevor meine Hand in seinen Hals schlüpft und ihm das Leben zu entreißen!
Ich taktiere vorrausschauend, plane, bin schneller und weiß mich zu verteidigen.
Es fühlt sich geil an und bleibt auch so.

Das letzte mal, dass mich ein Spiel grafisch so dermaßen weggebeamt hat, war das erste Splinter Cell für die alte Box. Auch das war die nächste Grafikgeneration mit seinen auffällig brillanten Schatten- und Lichterscheinungen.
Vielleicht sieht Crysis 2 bei nüchterner Betrachtung gar nicht mal viel besser aus als ein Killzone, und doch wirkt es einfach bombastischer in seinem Grundton. Es braucht kein Grau um den Untergang der Welt zu zeichnen, es hat die Farbe des Feuers in seinem vollen Gange, ein Flammenmeer, die bodenlos gute Bewegung und die endlose Fülle der Zerstörung und Wiedergeburt und wirkt in seiner Gesamtkomposition unübertroffen grandios.

Trotzdem hat es auch seine Macken, z.B. ist es schon seltsam, dass die Engine mehr Probleme hat Innenräume flüssig darzustellen als Außenräume. Der Abfall der Framerate ist zu vernachlässigen, dennoch multiplattformtypisch-überflüssig. Insgesamt spielt es sich aber mit einer genialen inneren Ruhe. Und die bietet mir nur die Xbox-Version! Mit der PS3 Version wurde ich nicht warm. Zu krisselig wirkt alles, und obwohl die Standbilder beider Versionen nahezu identisch sind, machts dann doch die Framerate aus, die bei der PS3-Version ständig leicht zuckelt. Und das stört den Blick bei einem (in den hohen Schwierigkeitsgraden) planungslastigen Shooter evident.

Auch schön ist die Tatsache, dass die Spielzeitlänge wirklich beachtlich ist. Ca. 10 Stunden lang wird man gleichmäßig auf höchstem Niveau unterhalten.
Pro
  • Wuuuwwi-Grafik (bis zum anderen Stern) ----
  • Mit Festplatteninstallation und gutem Fernseher nicht wirklich schlechter als die PC-Variante!
  • annehmbare Geschichte mit schönen Teilaspekten (Protagonist ist gut gesetzt, drängt sich nicht auf, redet nicht, also verwandle ich mich in ihn und fülle ihn mit Stimme).
  • gute Spiellänge von ca. 10 Stunden, die nicht langweilig wird, man aber auch immer mal wieder ohne schlechtes Gewissen Abstand halten kann: denn in jeder Stunde gibt es ein Highlight, das gut und reichhaltig sättigt!
  • schön massiver Sound
  • motivierendes Aufleveln der Fähigkeiten, wofür cleveres Taktieren nötig sein kann damit die Erfahrungspunkte überhaupt erst eingesammelt werden können.
  • grandios schnelle, eingängige Spieltiefe durch den Anzug (Tarnmodus und Schildmodus).
  • Hab ich die atmosphärische Grafik schon erwähnt ... ? Die steigert sich im Laufe des Spiels nochmal drastisch, und es bleibt kein New York mehr trocken vor hellen Augen...
Kontra
  • leichte Bugs (Gegner übersehen mich [sehr selten], wenige schlimme Pop-Ups.
  • ... Andere Teilaspekte der Geschichte nerven: Warum eine Vereuchung? Ausgelutscht. Kann es nicht einfach-episch wie bei Halo:Reach sein?
  • gibt es ein Zuviel an Bombast?
 

Crysis 2

Crysis 2
Jadreinhe
Jadreinhe 31.03.2011 360 
90%
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