Action-Adventure
Publisher: Electronic Arts
Release:
22.06.2011
23.06.2011
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

74%Gesamt
70%
84%

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Lesertest von Rooster

das gequälte lächeln

design legende mikami kreiert mit seinem umstrittenen kollegen suda 51 also ein trashiges horrorspiel mit humor für erwachsene um dem alten, wieder in mode gekommenen grindhouse kino tribut zu zollen. das schreit eigentlich nach kulthit und ladenhüter, den nur die eingeweihten für sich entdecken und mit stolz weiterempfehlen. herausgekommen ist dabei leider ein titel zum vergessen und einmotten.

ich vermute das der job von mikami darin bestand das spiel steuerbar zu machen. und wie ein gelangweilter handwerker auf seiner baustelle hat er dies auch bewältigt. ein bisschen kit zwischen die fugen geknallt und schon lässt sich im alten resident evil auch beim laufen schiessen. schaut nicht besonders elegant aus aber funktioniert. das dies auch vollkommen anders und besser geht, hat er kurz davor erst mit seinem eigenem hervorragenden projekt "vanquish" unter beweis gestellt. egal, auftrag ausgeführt!

nun muss also "suda 51" mit seinen oft provokanten ideen und abgefahrenen/kruden gameplay elementen ran. leider stellt sich dieser aber als der nervige klassenkamerad aus der grundschule heraus, der einem jeden morgen den immer gleichen furzwitz erzählt und sich dabei auch noch witzig vorkommt. den shadows of the damned hat eine erschreckend geringe dichte an wirklichen witzen und trashigen ideen parat. da gibt es die erdbeer fressenden baby-türöffner, die scheissenden speicherpunkte und die labernde mega wumme inklusive erektion. klingt lustig? ist es auch wenn man sich auf die art humor einlassen kann (und ich kann)! aber ein witz ist eben nur einmal lustig und nicht dauerhaft, gestreckt über ca. 8-9 stunden spielzeit.

um das monotone schießen in abgesteckten arealen und sammeln von schlüsseln (bzw. erdbeeren) etwas entgegenzuwirken greift man zu einem altbekannten trick. eine art schattenwelt breitet sich über grosse teile des level aus und muss vom spieler zurückgedrängt werden, will dieser nicht in der schwarzen suppe langsam dahinsiechen und seine HP Punkte rapide purzeln sehen. da wir uns aber nicht in einem zelda: alttp oder metroid prime echoes befinden, besteht die aufgabe nur meist darin möglichst schnell alle lichtquellen in der umgebung zu aktivieren und sich dabei angreifende gegner vom leib zu halten. man erlaubt sich zwar gelegentlich noch kleine spielerein wie das aufdecken von schwachpunkten der gegner durch licht und schatten einsatz, aber viel weiter hinaus wollte man wohl nicht gehen. das ganze fühlt sich schon nach kurzer zeit sehr eintönig an, da können auch die kleinen 2D sidescrolling level nicht viel daran ändern. die erzählte geschichte plätschert bis zum schluss vor sich hin ohne einen besonders zu packen. erst ganz am ende bekommt man einen doch noch netten twist spendiert.

neben dem recht gewöhnlichem charakter und monsterdesign ist eigentlich nur noch die recht eigenwillige farbgebung des spiels herausstechend. die farbpalette besteht oft aus krassen kontrasten und wirklich merkwürdigen kompositionen. nie hat die unreal engine, im positiven wie auch negativen, hässlicher als in diesem spiel ausgesehen. nicht vergessen darf man noch akira yamaoka der einen klasse soundtrack zusammenschustert und als einziger der beteiligten prominenz das grindhouse thema angemessen transportiert.

unterm strich bleibt ein fader titel der weder die gemüter spaltet, den guten geschmack beleidigt oder auf irgendeine art uns weise provozieren kann. das spiel erfüllt einfach nur die geringste aller anforderungen indem es funktioniert und einen über die gesamtspielzeit bringt. ein titel der nach einer stunde spielen alle seine witze und ideen verfeuert hat. schade drum...

Pro
  • guter soundtrack
  • eigenwilliger grafikstil
Kontra
  • witze, ideen und gameplay fühlen sich nach kurzer zeit schon wiedergekäut an
 

Shadows of the Damned

Shadows of the Damned
Rooster
Rooster 19.11.2012 PS3 
43%
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