Action-Adventure
Entwickler: Kojima Productions
Publisher: Konami
Release:
03.02.2012
03.02.2012
28.06.2012
Spielinfo Bilder Videos

Durchschnittswertung

83%Gesamt
89%
60%
75%

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Lesertest von Oguz-Khan

MGS3 (chronologisch Teil 1) erzählt von den Ereignissen um Snake, wie er in der Hochphase des Kalten Krieges, die nukleare Apokalypse abwendet, zum Supersoldaten "BIG BOSS" aufsteigt und die Saat für eine neue Ideologie setzt. Dem Blockfreien Söldnerheer "Outer Haven". Leider verliert sich auch der dritte Teil in sehr vielen Subplots, die der eigentlich guten Hauptgeschichte, ordentlich an "Drive" rauben.

Kojimas Hauptanliegen ist an sich eine sehr Ehrenhafte. Er möchte die rasante Entwicklung der industrialisierten Kriegsführung welche ihren Höhepunkt in der Atombombe fand, ein Gesicht geben. Seine Figuren "The Boss" oder auch "The Joy" und ihre Kobra Einheit, stehen für die Grauen des zweiten Weltkrieges. Entsprechend tragen die Mitglieder Namen wie "The Sorrow", "The Pain", "The Fury" oder "The End". Sie sollen dem unaussprechlichem Leid, welche durch die neue Form der Kriegsführung entstanden ist, eine greifbare Identität geben. Kriegführende und Krieger sitzen nämlich seit dem ersten Weltkrieg, nicht mehr im selben Boot. Wo früher ein Caesar noch Aktiv mit seinen Truppen, unweit der Hauptstellung sein Zelt aufgeschlagen hatte, ist die sowohl räumliche als auch mentale Distanz zwischen Kommandierenden und Befehlsempfängern immer größer geworden. Alles dank neuer Technologien wie Funk, ballistischen Raketen oder Satelliten. Und so ist es auch nicht weiter verwunderlich das "Snake" erst ein mal einen Höhensprung absolvieren muss, um weit außerhalb der Sichtweite seiner eigentlichen Kommandierenden eine "Virtuous Mission" einzuleiten. Snake muss sich allein und "Nackt" durch feindliches Gebiet schlagen. Der sog. Gesellschaftsvertrag gilt für ihn nicht mehr. Denn im Notfall wird die Regierung hinter ihm Leugnen, jemals von ihm und seinem Auftrag gewusst zu haben. Die räumliche Isolierung der Hauptfigur hat Methode in der MGS Reihe. Der Krieg findet nämlich nicht mehr vor unserer Haustür statt, sondern an entlegenen Orten, zu denen nur noch Personen wie Snake Zugang haben. So heißt es auch an einer Stelle das dies ein "kalter Krieg sei, geführt durch Informationen und Spionage". Der Feind sei auch nicht mehr ein Feind im absoluten, sondern nur im relativen Sinne. Denn die Zeiten würden sich ändern und somit auch die Feindbilder. Der Feind kann in der modernen Kriegsführung nicht mehr vernichtet werden, da er schon morgen dein Freund sein kann. Diese Unübersichtlichkeit und Unklarheit führt zur Krugs der modernen internationalen Politik. Es werden Feindbilder aufgebaut, deren Köpfe nur noch zu rollen brauchen um scheinbar den Frieden wiederherzustellen. In Wirklichkeit wird aber ein ständig andauerndes Bedrohungsscenario aufgebaut, um die Rechtmäßigkeit der eigenen Regierung zu legitimieren. Soldaten sind deshalb nicht mehr, als Werkzeuge der Regierung. Deshalb muss Snake am Ende seinen Mentor "The Boss" töten. Er erkennt allerdings, dass er nicht mehr ist als eine Schachfigur. So dreht er allen den Rücken zu und sucht nach einer neuen Ideologie. Wie diese aufgebaut wird, erzählt die "Peace Walker" Episode.

MANGELNDER FOKUS (Schon wieder)

Abgesehen vom grandiosen Metal Gear Solid (The Twin Snakes), kränkeln fast alle Nachfolger und Prequels an demselben Symptom. Am mangelndem Fokus. Banalitäten nehmen einen beträchtlichen Anteil der Erzählzeit ein. So springt das Spiel am Anfang von der Etablierung der Gefahr einer totalen nuklearen Vernichtung, zum Verlust und Wiedererlangung eines Rucksacks der an einem Baum hängt, zur Erklärung eines lächerlichen Codenamen, um dann auch noch die Beziehung zwischen Boss und Snake einzuführen. Zudem folgt ein Umfassendes Video zum Thema Ost-West Konflikt. Ach ja da gibt es noch die Medizinexpertin und den Waffenspezialisten. Lasst uns doch gleich mal auf die Vielfalt der Flora und Fauna aufmerksam machen. Und Snake, hast Du schon mal was von CQC gehört? Ich glaube mein Hirn explodiert gleich.
Tempo und Ton, Storyelemente und Tutorials, Plothandlungen und Seitenhiebe variieren in einem Chaos, welches man nur mit sehr viel gutem Willen als medioker bezeichnen kann. Wieso, wieso, wieso nur? Es besteht überhaupt keine Not diesen Ton einzuschlagen. Alles ließe sich mit etwas geschickterem Timing und strafferem Filmschnitt, auch ohne ausufernde, nein eher ?Auskontinentiernde? Sequenzen erzählen. Absurd auch: Erklärenswerte Umstände wie der Elektrokörper von Volgin oder schwebende Plattformen, werden gar nicht erst erklärt. Das Snake aber Hunger bekommt und etwas Essen sollte hingegen wird breit getreten. Das hätte man ansonsten ja auch nicht nachvollziehen können!

Dem HD Remake sei dank, ist Snake Eater aber ein gutes Spiel. Die Kamera ist frei rotierbar, die Gegner auf Hard fordernd, die Framerate hoch und die 5.1 Abmischung grandios! Nur die Verfolgungsjagd zum Ende hin, ist substanzlos und zu lang.

Hätte Kojima das Spiel nur viel straffer gestaltet. Vielleicht währe es ein wirklich gutes Spiel geworden.



Pro
  • Mein Text ist mehr eine Spiele Analyse als eine klassische Review. Wer mehr zur Mechanik des Spiels wissen möchte, ließt hierzu bitte den 4players Text
  • Meine Texte zum 2. Teil und Peace Walker folgen noch.
Kontra
    -
 

Metal Gear Solid: HD Collection

Metal Gear Solid: HD Collection
Oguz-Khan
Oguz-Khan 16.09.2012 360 
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