The Last of Us war seit den ersten Veröffentlichungen heiß diskutiert und bei jeder großen Spielemesse einer der Eyecatcher.
Nüchtern und gesamt betrachtet, erfüllt das Spiel jedoch nicht die hoch angesetzten Maßstäbe und Hoffnungen.
Storytechnisch gesehen ist am Konzept nichts zu rütteln. Die Geschichte ist bis auf Kleinigkeiten solide, nachvollziehbar und packend. Beeindruckende Landschaften, riesige Städte und feine Details kennzeichnen das Spiel. Ebenso die Atmosphäre wirkt jederzeit bedrückend und fordert einen zur Konzentration auf die Umgebung auf - eben wie man sich die menschliche Welt am Rande des Untergangs vorstellt. Die Charaktere sind sowohl von der Detailgetreue, als auch vom "schauspielerischen" Standpunkt her sehr überzeugend und vermitteln die ausgedrückten Emotionen. Alles in allem ein interaktiver Film!
Man hat wie mittlerweile in so ziemlich allen aktuellen Spielen mehrere Möglichkeiten um an Gegner heranzugehen. Sei es durch eine bloße Schießerei, Verwendung von explosiven Basteleien oder das gutbewährte Heranschleichen getan.
Gerade bei den "Zombies" jedoch empfiehlt es sich immer, den lautlosen Tod oder gar das Vorbeischleichen wenn möglich zu wählen. Selbst auf dem einfachen Schwierigkeitsgrad wurde von den Spieleentwicklern dafür gesorgt, dass man nicht einfach wie Rambo einmal durchmaschiert.
Des Weiteren sind diese denkbaren Kleinigkeiten dabei wie Verbesserung der Waffen, Erstellung von Gegenständen und Aufbesserung der Fähigkeiten wie das Gehör.
Betrachten wir nun wiederum die Schattenseiten des Spiels!
Bereits zu Beginn war ich ein wenig verdutzt, dass nach dem großen Zwischenfall und dem Punkt wo das Spiel erst wirklich beginnt bereits ganze 10 Jahre vergangen sind, aber nun gut.
Die 1. Hälfte des Spiels erschien mir ein wenig zäh und monoton. Durchweg muss man sich durch eine schwer durchdringbare Stadt kämpfen und sich entweder mit Banditen oder Zombies rumärgern. Zwischensequenzen kamen teilweise ein wenig zu kurz, um einen bei Laune zu halten. Sobald man jedoch da raus war, konnte das Spiel durchaus auftrumpfen und einen in seinen Bann ziehen.
Ein dicker Minuspunkt ist das Verhalten der Begleiter! Zum einen verhalten sie sich beim Verstecken unglaublich dumm und wenn der Fall eintritt, dass eine Wache auf sie zuläuft und schon beinahe über sie stolpert...geschieht nichts!
Beim Thema Gegner war ich teilweise ein wenig von den Zombies genervt, die auf Geräusche reagieren. Gelegentlich kam es vor, dass sie auf einmal auf einen zugerannt kamen, obwohl man die ganze Zeit über still da saß (Logik?). Zum anderen war jeder Abschnitt durch den man sich mit ihnen durchschlängeln musste zu langatmig. Jedoch ist die Munition zu wertvoll, um sie jedes mal an ihnen zu verschwenden.
Bei den Banditen ist es ein starkes Stück dass aus Räumen oder Ecken, die vorher leer waren oder "gesäubert" wurden, plötzlich neue erscheinen, nachdem man versehentlich auf sich aufmerksam gemacht hat.
Sieht man von den beiden großen Punkten des Gegnerfrustes und der anfangs zähen Geschichte innerhalb der Stadt ab, ist das Spiel unheimlich fesselnd und lässt einen die Zeit vergessen.
Der Spannungsbogen ist jederzeit gestrafft und die generierte Endzeitatmosphäre lässt einen selten zur Ruhe kommen.
Der größte Minuspunkt wird wohl im Ende liegen...man kann es kein wirkliches Ende nennen. In diesem Punkt werde ich jedoch nicht zu viel vorweg nehmen, dafür gibt es dann Videos, die man online ansehen kann.
Evtl. deutet es wohl wirklich eine Fortsetzung(en?) hin. Doch dieser Aspekt rechtfertigt nicht, dass dieses insgesamt grandiose Spiel ein so karges Ende bekommt.