Action-Adventure
Entwickler: Kojima Productions
Publisher: Konami
Release:
05.03.2009
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Durchschnittswertung

91%Gesamt
91%

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Lesertest von m2e

Ich liebe Schleich-Shooter und für mich war Splinter Cell immer die Referenz gewesen. Metal Gear Solid habe ich damals zusammen mit einem Freund gespielt und wir waren begeistert. Vor kurzem erschien der Test zu dem neuen Deus Ex-Teil, der mich nicht wirklich überzeugt hat, trotz der guten Kritiken. Da mir der Test Lust auf einen HD-Schleich-Titel gemacht hat und der neueste Teil von Splinter Cell nur für die XBox erhältlich ist, erinnerte ich mich daran, dass es mit Metal Gear Solid ein Äquivalent für die PS3 gibt. Also bin ich in den Media Markt gerannt und fand aufm Wühltisch das Spiel des Jahres 2008 (4Players) Metal Gear Solid 4.

Nachdem ich das Spiel durchgespielt habe komme ich zu meiner ernüchternden Erkenntnis, dass man Fan der Reihe und vom japanischen Stil der Fantasy/Sci-Fi-Filme sein muss um MGS4 zu mögen. Dass es viele Fans gibt, beweist die massive >90% Wertung hier. Ich bin aber kein Fanboy, daher darf ich objektiv bewerten.

MGS4 ist ein Film, der ab und zu von Spielsequenzen unterbrochen wird, die Charaktere wirken dabei plump und nach typisch japanischer Manier stark klischeebehaftet. Im Gegensatz zum Hauptprotagonisten, der scheinbar keine Gefühle kennt, ist die Emotion sämtlicher Charakter völlig übertrieben. Das sorgt dafür dass einige Szenen überdramatisiert und theatralisch wirken. Achja und sehr unrealistisch:

Da wäre z.B. Raiden, der zum Schluss nur noch mit der Klinge im Mund kämpft. Der vampirartige Übermensch Vamp, der dank seiner Nanomaschinen einen glatten Kopfschuss überlebt. Der Soldat Akiba, von welchem man nicht weiß ober er ein Idiot oder Elitesoldat ist, der Meryl später während eines offenen Kampfes einen Heiratsantrag macht, obwohl eine Übermacht an Soldaten stürmt und sich blind und ohne Gegenwehr abschießen lässt. Dann haben wir noch die ausgereizten Zweikämpfe, bei denen Stichwunden offenbar keine Auswirkungen haben.

Die Easter-Eggs muss man in dem Spiel nicht suchen, sie sind fest in die Story eingebaut, wenn ein wichtiger Anruf von Otacon kommt weil man die DVD wechseln soll oder wenn Psycho-Mantis den Controller vibrieren lässt. Eine gute Idee fand ich dagegen die Spielszene von MGS1.

Die schlecht in Szene gesetzte Story ließe sich verkraften, wenn nicht das Gameplay so schlecht wäre. Die Stealth-"Action" vertraut auf die Dummheit der Gegner, die Bewegungsfreiheit in den Levels ist viel zu eingeschränkt, der Deckungsmodus zu starr und damit absolut nutzlos. Der Spieler selbst ist viel zu träge sobald auf Grund eines Alarms etwas Hektik entsteht. Lästig sind vor allem auch die ständig-wiederkehrenden Gegner. Die Bosskämpfe sind lächerlich einfach und frustrierend zugleich, weil man nie weiß ob der Boss einem im Gegensatz zu dem Rest nun entdeckt hat. Außerdem wird man bei einigen von unsichtbaren Geschossen getroffen. Der BeatEmUp-Modus im Kampf gegen Liquid ist eine tolle Idee, im Gegensatz zu den anderen Bosskämpfen massiv schwer und spielerisch unterstes Niveau.

Dann doch lieber Splinter Cell...
Pro
  • Interessante Story
  • Gute Grafik
  • Große Waffenauswahl mit gutem Upgrade-System
  • Nette Gimmicks
  • Abwechslungsreiche Spielelemente
  • Präzise Steuerung
Kontra
  • ... die jedoch völlig übertrieben dargestellt wird
  • Nervige Bosskämpfe
  • Faule Easter-Eggs
  • Nutzloses und träges Deckungssystem
  • Langatmige Zwischensequenzen
  • Fehlende Emotion und unklare Position des Hauptprotagonisten
  • Keine Möglichkeit Zwischensequenzen zu wiederholen
  • Träges Gameplay
  • Zu kurze Spielzeit
  • Unbefriedigende Stealth-Action
 

Metal Gear Solid 4

Metal Gear Solid 4: Guns of the Patriots
m2e
m2e 11.09.2011 PS3 
72%
2 7

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