In Sachen Präsentation, Grafik und Emotion macht Final Fantasy XIII einen großen Schritt in Richtung Zukunft. Dafür ist, trauriger Weise, der Schritt in Sachen Gameplay nur geringfügig fortschreitend und in Charakterverwaltung und Spielwelt größtenteils leider einem Rückschritt gleichzusetzen.
Das Kampfsystem definiert sich durch kurze Vorbereitung der nötigen Paradigmen(Job-Verteilung der Charaktere) und durch schnelle Aktionen und Reaktionen des Spielers im Kampf. Der Spieler darf im Kampf nur einem der drei teilnehmenden Charaktere direkte Befehle erteilen. Gehen die HP dieses Charakters auf 0 kann man den Kampf wiederholen oder ins Hauptmenü zurückkehren. Die anderen Charaktere agieren gemäß ihrem zugewiesenen Job zuverlässig. Die Spielwelt besteht größtenteils aus Gängen, die vom Spieler gradlinig durchwandert werden. Einmalig weichen die Levelschläuche einer weiten Spielwiese, auf der es einige Aufgaben zu erledigen gibt. (Leider verliert, meiner Ansicht nach, die bis dahin sehr dichte Story ab diesem Teil des Spiel zu sehr an Fahrt)
Die Werte der Charaktere werden durch die Verteilung von Kristallpunkten, die man durch bestandene Kämpfe erhält, verbessert. Im sog. Kristarium werden die Punkte auf die unterschiedlichen Jobs der Charaktere verteilt. Fähigkeiten bleiben dabei Jobgebunden d.h. die Fähigkeiten können nur eingesetzt werden, wenn der betreffende Charakter den entsprechenden Job im Kampf oder davor zugewiesen bekommt. Werte wie Hp, Magie oder Stärke werden unabhängig vom zugewiesenen Job erhöht. In FFXIII werden Waffen und Accessoires durch Materialien, unter der Option Schmieden, verbessert und in andere Waffen transformiert. Zur Übersicht in sachen Story, Steuerung und Bestien wird dem Spieler ein Datenlog mit auf den Weg gegeben.
Soviel zur Erläuterung des Spiels aber wie hat es sich nun "angefühlt" Final Fantasy XIII zu spielen?
Ich kam mir vor wie in einem Blockbusterfilm. Die Charaktere lernt man mehr durch die langen Sequenzen kennen, als durch das spielerische Erlebnis. Wo ich anfangs das Gefühl hatte einige Sachverhalte nicht richtig verstanden zu haben, half mir auch das Datenlog nichts, da half nur weiterspielen. Kleine und große Spannungsbögen machten mir immer mehr Lust auf das Abenteuer. Zwischen den Sequenzen erwischte ich mich mehr als nur einmal dabei, wie ich mir innerlich wünschte nicht durch den nächsten Levelschlauch zu müssen, sondern mir gleich das nächste Video anzusehen. (Die Bombastgrafik erwähne ich hier nur am Rande, weil diese lediglich eine untergeordnete Rolle spielen sollte)
Ab der oben genannten Spielwiese driftete die bisherige Story leider ziemlich in die Belanglosigkeit ab und somit war für mich die Spannung der vielen Stunden davor verflogen. Das Ende der Story habe ich nicht erreicht. Der Endkampf wurde mir zu hirnrissig, weil mich der Endgegner mit einer Tod verursachenden Fähigkeit dazu nötigte, mir ein Accessoire mit Tod-Schutz anzulegen.
Ab dieser Stelle ist mir die Lust vergangen.
Pro
- Leichter Einstieg
- Bis auf manchmal klotzig erscheinende Hände eine durchweg sehr gute Grafik
- fesselnde Story...
- Ein frisches Kampfsystem...
Kontra
- Viele Schlauchlevels
- Gradliniges Kristarium
- ... die leider gegen Ende nicht mehr so fesselt wie zu Beginn der Reise
- ... welches durch die automatische Auswahl von Fertigkeiten zu stupidem Knopfdrücken verkommt
Final Fantasy 13
