Action-Adventure
Publisher: Sony
Release:
06.08.2007
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Durchschnittswertung

90%Gesamt
90%

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Lesertest von artmanphil

Ok, ich habe endlich mein exemplar von Drakes Fortune durchgespielt. Es war mein ersten PS3-Spiel und wurde (leider) von ein paar anderen Titeln verdrängt. Doch endlich habe ich es geschafft.

Und wer einen ellenlangen Liebesbrief erwartet, den werde ich enttäuschen müssen. Uncharted begeistert mit filmreifem Mitgefühl für die Charactere, insbesondere Nathan selbst. Hier fehlt zwar noch Feinschliff bei den "Oberbösewichten", die sehr zweidimensional dargestellt werden.

Die Story ist eigentlich die eines klassischen Popcorn-Films: Raubeiniger Han-Solo mit mürrischem, aber liebenswerten Kumpanen trifft auf schöne Frau aus geregeltem Umfeld. Ein Schatz wird gejagt, ein mächtiger Gegenspieler versucht dasselbe. Die aufgebaute Illusion eines interaktiven Films wird allerdings häufig eingerissen, um sofort restauriert zu werden. Dies bringt mich gleich zum folgenden Thema.

Die Spielmechaniken sind nahezu erdrückend monoton. Eine wunderschöne Kulisse mit großartiger Bildregie wird von Nathan Drake erklommen oder überwunden, um seinen Weg in einen Innenhof zu führen, der von heranstürmenden Gegnerhorden als Schauplatz für einen Shoot-Out dient. Dieses Schema wird ab dem ersten Drittel des Spiels durchgehalten.
2 Minuten Zwischensequenz - 4 Minuten klettern - 5 Minuten Shootout - klettern - Shootout - Sequenz. Dumm ist, dass die Gegner sofort alle im Bilde über die Position Drakes sind, wenn dieser einen Raum betritt. Nach jeder Kletterei weiß man schon, dass gleich ein Kampf droht. Dieser kündigt sich immer durch eine Salve Schüsse aus nicht genau definierbarer Richtung.

Die KI der Gegner ist wirkungsvoll, aber einfach gestrickt: Deckung suchen, Ballern, näher heran, Deckung, Ballern. Sie zielen und treffen sehr gut, der Spieler muss also in Deckung bleiben. Das Zielen des Spielers wird bei normalem Schwierigkeitsgrad allerdings schon zur Last, da es keine nennenswerte Hilfe beim Anvisieren gibt. Die Angreifer halten sehr viele Treffer aus und bewegen sich stets impulsiv schnell. Selbst Granaten töten nur bei nahezu direktem Treffer. Sind alle erledigt, rückt meistens eine zweite Welle aus den unwarscheinlichsten Ecken auf: Aus Fenstern in den Ruinen, von Felsvorsprüngen oder aus Sackgassen, die zum Teil nicht einmal betreten werden können. An sich klingt dies nach viel Spannung, wenn jedoch ein Kampf nach dem anderen völlig identisch abläuft, die Gegner kaum variieren und die Taktiken sich nie ändern, mutiert der Spielspaß zur Spiellast.

Schnell fragt man sich: Ist dieser Schatz wirklich mehrere Hundertschaften von karibischen Privatsoldaten Wert, nichteinmal im ethischen, sondern im wirtschaftlichen Sinne. Und wieso sind überall schon Fieslinge, die auf mich warten? Gerade habe ich dank meines einzigartigen Tagebuchs ein Schalterrätsel geknackt... dahinter die Horden mit AK-47s.

Es gibt einige Highlights, wie Verfolgungsjagden oder Quicktime-Sequenzen, diese sind allerdings an einer Hand abzuzählen.
Pro
  • Tolle Charactere
  • Schöne Schauplätze
  • Großartiges Storytelling
  • Tolle erhabene Momente...
Kontra
  • Dauernde Wiederholung
  • Kein Schleichen oder Taktieren
  • Stupides Ballern
  • ...die durch Schusswechsel gestört werden
 

Uncharted

Uncharted: Drakes Schicksal
artmanphil
artmanphil 07.02.2010 PS3 
80%
3 2

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