Action-Adventure
Entwickler: Sucker Punch
Publisher: Sony
Release:
29.01.2010
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Durchschnittswertung

85%Gesamt
85%

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Lesertest von bad robot

Während das Spiel zum ersten Mal startet, durchzuckt den Rezensenten ein kurzer Stromstoß der Verunsicherung. Mit dem Drücken der Starttaste gelangt man nicht etwa zum obligatorischen Menü, wo nach Gusto Einstellungen vorgenommen werden können, vielmehr wirft einen das Spiel direkt ins Geschehen. Der Zweifel, ob die in anderen Spielen oftmals zu träge Steuerung den ersten Eindruck versauen wird, verfliegt allerdings so schnell, daß nur ein statisches Kribbeln auf der Haut zurückbleibt, während man reichlich orientierungslos das glaubhaft ? wenn auch nicht spektakulär ? inszenierte Tutorial absolviert. Willkommen in Empire City.


Die größte Stärke dieses Playstation 3 Exklusivtitels offenbart sich in den ersten Sekunden, wenn man den rechten Analogstick zum ersten Mal leicht neigt, um die Kamera zu justieren. Es fühlt sich zügig, aber nicht zu empfindlich, abgezirkelt beschleunigt und harmonisch, mit einem Wort: perfekt an. Der ungläubige Blick ins ansprechend aufgeräumte Menü bescheinigt, daß es sich um die mittlere Einstellung handelt, um eine goldrichtige Standarteinstellung also. Das hat man zuletzt bei ?Gears of War? erlebt, einem Spiel, mit welchem auf dem Konsolensektor eine Spielsteuerung realisiert worden ist, die dem Maus-Tastatur-Shooter-Schema das Wasser reichen kann. Cole MacGrath, Fahrradkurier und Protagonist von inFamous, läßt sich also wunderbar durch die Straßenschluchten leiten und erklimmt dabei die Fassaden mit einer überzeugenden Mischung aus Parcour- und Assassin?s-Creed-Animationen.


Daß er dies überhaupt kann, ist dem Superheldenplot des Spiels geschuldet, der mit Cutscenes im Comicstil entfaltet wird. Auch wenn die Graphik-Engine des Spiels das Erzählen über Ingame-Szenen durchaus möglich macht, erweist sich die Entscheidung für die kommentierte Diashow als eine glückliche, denn obwohl die Geschichte nur langsam in Tritt kommt, erreicht sie grade durch den Comicappeal die richtige Tonlage und den nötigen Drive, um bis zum letzten Plottwist aufzugehen.


Neben seinem überragenden Gameplay und seinem gelungenen visuellen Stil weiß inFamous schließlich auch in einem dritten Punkt zu überzeugen. Denn für ein Open-World-Spiel ist es sehr abwechslungsreich und offeriert sowohl im Rahmen der Haupthandlung als auch auf den Nebenpfaden ein reichhaltiges Angebot an verschiedenen Aufgaben, die es zu erledigen gilt. Im Gegensatz zu vielen anderen Titeln mit Sandbox-Ansatz gelingt es dem Team von Sucker Punch den abenteuerwilligen Spieler bei der Stange zu halten und ihn unmerklich durch das ansehnliche Areal von Empire City zu lenken. Daß dabei das recht eindimensionale, aber dennoch gut implementierte Moralsystem eher eine Nebenrolle spielt, muß am Ende wenig stören, wenn man voller Tatendrang auf Schienen oder Oberleitungen unter dem Knistern der elektrischen Entladungen zur nächsten Mission gleitet und mit sachtem Kippen des Analogsticks den Blick beinah mühelos der Szenerie hingeben kann.
 

inFamous

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bad robot
bad robot 25.03.2010 PS3 
87%
4 0

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