GT 5 ? The Real Driving Simulator?
Vier Vorgänger, eine nahezu unendliche Entwicklungsdauer und ein rennsportverrückter Entwicklungschef sollten GT 5 doch zum wahren Driving Simulator emporheben. ?Real Driving? wird uns auch dieser Simulator nicht bieten können, aber verdammt nochmal sie sollen es wenigstens versuchen. So wie es aussieht tut das Polyphony auch und wir können nur hoffen, dass der gute aber nicht perfekte Prolog tatsächlich nur die Vorgeschichte zu dieser utopischen Rennsimulation namens GT 5 ist.
Hier möchte ich meine Zutaten zu so einer solchen festhalten und sehen was GT 5 Prolog schon kann und GT 5 haben sollte. Die einen oder anderen kindlich-naiven Träumereien mögen mir verziehen sein, aber hoffen wir nicht alle auf ein Wunderwerk von Yamauchi-san?

Die Fahrphysik sollte neue Maßstäbe setzen und zumindest die Option haben keinerlei arcadeähnlichen Eigenschaften zu haben, somit den Hardcore Rennsimulationen, wie rfactor in nichts nachstehen. Das sollte aus den Erfahrungen der letzten Titeln und dem Anspruch des Aktuellen durchaus möglich sein.Allerdings besteht hier die Schwierigkeit die zahllosen Vierräder mit realitätsnaher und unterschiedlicher Fahrphysik auszustatten und so hinkt der eine oder andere Bolide etwas hinterher. Oder warum habe ich das Gefühl im Ford GT in einem Kreisel zu sitzen, der sich mal verständlich, mal höchst unverständlich um seinen stecknadelgrossen Mittelpunkt dreht.
Ähnliches gilt auch für das Verhalten der Fahrzeuge bei Kollisionen. Hier wird die Simulation zur Lachnummer und ich meine nicht nur, da das viel diskutierte Schadensmodell nicht existiert. Wenn ein Fahrzeug automatisch eingebremst wird wenn es auf eine anderes auffährt, anstatt in unkontrolliertes Schwanken oder Schleudern zu geraten und das Angefahrene lediglich einen kräftigen Schubser bekommt, dann kann ich mir auch genüsslich eine anstecken, warten dass die ?Einbremssekunden? herunterticken und mir doch ganz sicher sein kann, dass ich in meinem Wohnzimmer sitze und nicht etwa meinem Ferrari F 430 eine hässliche Schnauze verpasst und den Querlenker verzogen habe. Dennoch ist die Fahrphysik schon im Prolog in den meisten Fällen einen Zungenschnalzer wert, beispielsweise wenn man mit dem Ferrari GTB 955 aus voller Fahrt auf die letzte Schikane in Suzuka draufhält im letzten Moment die Bremsbacken zusammen kneift, das herannahende Ausbrechen abfängt und dann in brachialer Alonso Manier oder mit genialem Schumi Schwenker durch die Schikane braust und schon wieder alle Hände voll zu tun hat die 600 Pferde gefühlvoll auf den Boden zu bringen um mit voller Traktion durch den leichten Rechtsknick auf die Gerade zu gehen.
Ja das viel diskutierte Schadenmodell; sichtbarer Schaden ist in der heutigen Rennvirtualität fast ein Muss, ein Schaden so grauenhaft schön wie die grandios modellierten Boliden: ein Traum, ein komplexes gefühltes Schadensmodell und Simulation gehören zusammen wie der Berg und die Seifenkiste. To be continued..