Einsteiger-Guide

Der Hardcore-Shooter Escape from Tarkov kann Anfänger mit seinen vielen Mechaniken und dem schnellen Ausrüstungsverlust überfordern - mehr dazu in unserer Vorschau. Wir haben euch ein paar Tipps zusammengefasst, die den Einstieg etwas vereinfachen dürften. Alle Steuerungstipps beziehen sich auf die Voreinstellung und können im Menü frei belegt werden.

Entscheidet euch zunächst für eine Karte! Die Maps sind zum Teil richtig groß, unübersichtlich und bieten dutzende Loot-Spots und natürlich Ausgänge. Entscheidet euch zunächst für eine einzelne Map, am besten die „Anfänger-Karte“ Customs. Sucht euch eine Übersichtskarte aus dem Internet auf der die Ausgänge mit Namen markiert sind und lernt die Calls und wichtigen Punkte, damit ihr euch schnell orientierten könnt. Factory ist eine Nahkampf-Karte, die sich nur bedingt zum Kennenlernen der Spielmechanik eignet.

Startet erstmal als Scav. Mit dem alle 20 Minuten verfügbaren Scav könnt ihr einigermaßen gefahrlos über die Karten streifen. Zwar sterbt ihr hier auch ab und zu recht schnell, aber ihr verliert erstmal keine eigene Ausrüstung. Übt euch zunächst in Orientierung und dem Umgang mit verschiedenen Startwaffen. Außerdem wichtig: Schafft ihr es lebend aus dem Kampfgebiet, erhaltet ihr Ausrüstung für euren PMC oder könnt erste Items zu Geld machen.

Nutzt alle Bewegungs-Optionen: Ihr könnt euch mit Q oder E um Deckung lehnen, die Duck-Stellung per C+Mausrad anpassen oder die Laufgeschwindigkeit mit dem Mausrad verändern. Werft euch mit X in Deckung und haltet notfalls per ALT eure Waffe über niedrige Deckungen für Deckungsfeuer.

Achtet auf Geräusche: Beinahe jede Bewegung macht ein eindeutiges Geräusch. Laufen ist laut, sprinten noch lauter. Metall, Holz, Glasscherben und Co. verraten Schritte, aber auch wenn man sich durch Gebüsch bewegt erzeugt ihr Lärm. Spielt mit Kopfhörern, um eure Feinde besser orten zu können.

Schaut euch im Menü das Angebot der Händler an und untersucht (Rechtsklick, „examine“) alle noch unbekannten Gegenstände. Dies bringt euch nämlich wertvolle Erfahrungspunkte, ohne euch in Gefahr zu bringen.

Schießt als Scav nicht sofort auf andere Scavs. Diese sind nämlich nur hinter Spieler-PMCs her und ignorieren euch, solange ihr friedlich bleibt. Studiert außerdem das Verhalten der KI-Kämpfer – diese laufen oft Routen ab oder verhalten sich etwas erratisch. Benimmt sich ein Scav etwas zu taktisch, sucht effizient Deckung oder durchsucht Verstecke, wird er vermutlich von einem Spieler gesteuert. Spieler-Scavs könnt ihr töten – müsst es aber nicht. Vorsicht: Auch diese Aktion wird dazu führen, dass euch KI-Scavs angreifen. Mit F1 könnt ihr euren Scav etwas auf russisch brabbeln lassen und so ggf. suggerieren, dass ihr nur ein KI-Kamerad sein.

Schon zu Beginn könnt die unterschiedlichen Scav-Messer, die ihr aus den Runs mitbringt beim Händler „Peacekeeper“ gegen eine MP-5 oder eine P226R tauschen. Sowohl MP als auch Pistole sind durchaus brauchbare Waffen, wenn ihr die richtige 9MM-Munition im Magazin habt – und im Grunde kostenlos. Es lohnt sich also, auch die Messer anderer gefallener Scavs zu sammeln.

Das Waffen-Handling in Escape from Tarkov ist realistischer als in vielen anderen Shootern. Um etwa zu überprüfen wieviel Schuss welcher Munition ihr ungefähr noch im Magazin habt, drückt ALT+T. Beim Nachladen werden außerdem die Magazine komplett gewechselt. Ladet also erst nach, wenn ihr ein Magazin leergeschossen habt. Oder packt, wenn es im Gefecht schnell gehen musste, in Deckung später Munition aus den Magazinen im Inventar (TAB) um. Das kostet Zeit, ein volles Magazin ist aber besser als zwei halbe. Außerdem: Wenn ihr unter Druck nachladen müsst drückt R doppelt. Dann lasst ihr das leere Magazin einfach fallen, was das Nachladen spürbar schneller macht.

Habt ihr die Map einigermaßen im Kopf, macht euch auf die Suche nach den auf den Karten markierten Stashes. Hier findet ihr zum Teil richtig hochwertige Ausrüstung oder Bauteile, die zu Beginn Geld und später Upgrades im Versteck, das erfüllen von Quests oder den Tausch gegen Ausrüstung ermöglichen.

Wenn ihr als PMC starten wollt, beachtet, dass ihr all euer Zeug verliert, wenn ihr sterbt. Überlegt euch, ob ihr mit voller Ausrüstung oder lieber als „Rat“ also nur mit einer Pistole und Kleinkram bewaffnet losziehen wollt. Kram der sich in eurem Sicherheitscontainer befindet, geht auch im Todesfall nicht verloren. Bewahrt hier also ggf. ein Ersatzmagazin und mindestens eine Bandage und ein AI-2 Medikit auf. Packt auch hochwertiges Loot in diesen Container. Waffen könnt ihr hier allerdings nicht verstauen.

Achtet bei den Waffen für euren PMC auf die Art der Munition! Jedes Kaliber hat mehr oder weniger effiziente Patronen. Checkt je nach Waffe in Munitionstabellen (Wiki) welche Projektile sich am besten eignen und mit welchem Typ man den besten „Bang for the Buck“ erhält. Verkauft schwache Munition und besorgt euch bessere, auch wenn ihr dann ein paar Schuss weniger habt. Nicht ist ärgerlicher, als mit einer gefühlt nicht tödlichen Waffe gut gerüsteten Feinden gegenüberzustehen.

Körperpanzerung ist ein komplexes Thema bei Tarkov. Generell gilt: Je höher die Stufe (1-6) und je besser der Zustand, desto besser der Schutz. Achtet beim Kauf unbedingt auf den Gesamtzustand - denn ist eine Weste zerschossen, ist ihre Stufe auch egal. Bei Helmen gilt: Alles was über die Ohren geht, nervt, da ihr Geräusche weniger deutlich wahrnehmen könnt.  

Geht auch als PMC zu Beginn der Konfrontation mit anderen PMCs erstmal aus dem Weg. Haltet euch an Scavs – aber Vorsicht: die schießen jetzt auch zurück. Überprüft eure Wiki-Karte auf Scav-Spawns und geht markierten Sniper-Positionen aus dem Weg. Ist euch das zunächst noch zu gruselig, dann übt die Karten im Offline-Modus. Hier könnt ihr nichts verlieren, allerdings auch keine Ausrüstung oder Erfahrung gewinnen. Dennoch kann man sich hier das Scav-Verhalten anschauen und Spawn-Punkte von KI-Gegnern und Loot einprägen. 


Achtet auf Customs vor allem auf die Gebiete "Dorms", "Gas Station" und "Big Red". Bei Dorms und der Tankstelle findet sich unter Umständen der Boss-Scav Reshala, der einerseits hart zu knacken ist und andererseits auch Gruppen von hochleveligen Spielern anzieht, die hier farmen. Gerade in Dorms finden sich aber wichtige Quest-Items - kommt hier also am besten erst gegen Ende eines Raids her und seht euch vor.    

Oft stehen euch als PMC mehrere Ausgänge zur Verfügung. Diese sind aber nicht immer offen. Auf Customs ist z.B. der Ausgang „Smuggler's Boat“ nur dann aktiv, wenn am Strand ein Lagerfeuer brennt. RUAF-Roadblock funktioniert nur, wenn ein Suchscheinwerfer angeschaltet ist. Informiert euch ggf. in den Wikis, wenn ihr sichergehen wollt.

Euer Inventarplatz im Lager ist begrenzt – und wertvoll. Nehmt eure Waffen auseinander um Platz zu sparen. Klappt dafür die Schulterstützen ein, nehm Griffe, und sonstiges Gedöns ab, das die Größe der Knarre im Inventar beeinflusst und lagert es in Rucksäcken oder Rigs. Packt Rucksäcke in Rucksäcke, um Platz einzusparen.

Kein Verlust in Tarkov ist für immer: Verkauft Waffen, die ihr eh nicht benutzen wollt. Ihr braucht keine 20 AKs im Inventar, auch wenn ihr hin und wieder eine verliert. Verkauft Rucksäcke, Rigs, Rüstungen, Magazine und Munition, die ihr aus Scavruns mitbringt und die euch keinen Nutzen bringen. Aber Vorsicht: Es gibt einige Gegenstände, die für Quests oder für Tausch-Items gebraucht werden. Überprüft notfalls per Wiki-Suche, ob ihr Dinge verticken könnt, oder besser „für später“ in einem Rucksack ablegt.
  
Dinge die ihr besonders liebhabt, könnt ihr vor einem PMC-Ausflug auch teuer versichern lassen. Aber Achtung: sterbt ihr und ein Spieler nimmt euren Kram mit nach Hause, hilft auch eine Versicherung nicht. Überlegt euch also, was ihr versichern lassen wollt und wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, die Sachen wiederzusehen. Außerdem bekommt ihr den Kram nicht sofort wieder - je nach Versicherer, kann es einige Tage dauern, bis ihr im Nachrichten-Fenster von dem jeweiligen Händler angesprochen werdet. Und Achtung: reagiert ihr hier nicht schnell genug, ist das Zeug ebenfalls weg.  

Die Händler haben Quests für euch! Checkt, ob ihr Aufgaben erfüllen könnt, denn meist gibt es dafür eine ordentliche Belohnung. Außerdem könnt ihr die Händler für bessere Gegenstände aufleveln. Dafür müsst ihr aber meist recht viel Kohle beim jeweiligen Charakter ausgeben – und das kann dauern.

Erfahrungspunkte bekommt ihr nur als PMC! Hier zählt aber jede Aktion: Egal ob Durchsuchen, Erkunden, Feinde töten oder Heilung, fast alles bringt Erfahrungspunkte. Auch Skills können nur als PMC verbessert werden. Beides ist wichtig: immerhin werden erst mit höheren Levels neue Handelsmöglichkeiten wie der Spieler-Marktplatz „Flohmarkt“, ein weiterer Händler oder ertragreichere Quests freigeschaltet.

Verliebt euch nicht zu sehr in eure Ausrüstung. Selbst wenn ihr sie nicht im Gefecht verliert, wird sie spätestens bei einem der regelmäßigen Wipes verloren gehen. Immerhin ist Escape from Tarkov noch in der Beta - und wird es auf absehbare Zeit auch noch bleiben.

Abschließend: Informiert euch bis zum Relaese in den Wikis! Escape from Tarkov erklärt euch viele Dinge nicht innerhalb des Spiels. Auch deshalb gibt es ausführliche Wikis, die von der Community intensiv gepflegt werden. Wenn ihr wissen wollt, welche Items später nützlich sind, welche Schlüssel ihr für welche Tür benötigt oder welche Waffenteile sich besonders lohnen: Macht euch schlau!





Eingesendet von 4P-Tipps-Team