Kolumne

hundertprozent subjektiv

KW 37
Donnerstag, 11.09.2003

Steam: Chance oder Untergang?


Der heutige 11. September wird für viele ein Datum werden, an welches mit gemischten Gefühlen gedacht werden wird zumindest für die Spieler von Half-Life, CounterStrike und anderen Modifikationen. Valve stellt an diesem Tage im Jahre 2003 seine Update-Verkaufs-Authorisierungs-Tool mit dem Namen Steam offiziell in Dienst. Manch einer sieht darin eine Chance, doch viele sehen damit den Hersteller untergehen.

Wie bei jedem Update von Half-Life und ganz besonders CounterStrike sind die Proteste gegen Änderungen groß, doch bisher waren die lautesten Schreier auch bald die heißesten Verfechter der neuen verhassten Version und wollen von ihrem Widerstand nichts mehr wissen. Doch diesmal geht Valve einen Schritt weiter, einen sehr mutigen Schritt.

Über das Wunderkind Steam soll in Zukunft alles laufen, was Valve zu bieten hat. Die Authentifizierung von Spielern ist da nur ein kleiner Teil, den es bisher bereits auch gab. Ohne gültigen CD-Key war der Zugang zum Onlinespielen verwehrt, die alte WonID wird nun in eine SteamID getauscht und der Effekt bleibt aber der gleiche. Mit einem Unterschied: Es gibt keine Offline-LAN-Server mehr, denn ohne Anmeldung bei Steam ist ein Betreten eines Servers nicht mehr möglich. LAN-Partys ohne ausreichende Internetverbindung können damit keine Half-Life-Server mehr betreiben.

Wichtiger ist, dass über Steam auch alle Patches und Updates ausgeliefert werden. Egal für welches Spiel oder welche Modifikation, egal ob für Linux oder Windows, egal ob Client oder Server. Eigentlich eine gute Idee, denn damit ist Schluss mit der zuletzt fast unübersehbaren Menge von unterschiedlichen Updates für verschiedene Versionen und Sprachen. Schluss mit defekten, veränderten oder gar mit Viren verseuchten Update-Dateien. Eine gute Sache, doch einzig die Frage bleibt, ob Valve dem gigantischen Ansturm an patchwütigen Spielern gewachsen ist?

Nicht zu Ende gedacht hat Valve mal wieder die Server-Lösung, wen wundert´s. Nicht nur, dass jeder Gameserver ein eigenes Steam-Login haben muss und damit theoretisch auch eine eigene Version des Spiels, auch alle Updates für die Server werden über Steam ausgeliefert. Mit der Folge, dass Einstellungen einfach überschrieben werden. Außerdem unterscheidet Steam nicht zwischen Update für Server und Client, was den dedizierten Server für Half-Life von handlichen 150 MB auf über 600 MB aufbläht. Zu 80% mit Dateien, die ein Server nicht braucht, nur löschen kann man sie nicht, denn das fleißige Steam erkennt dies und lädt sie sofort wieder herunter. Steam im B2B Bereich? Nette Idee, aber blanker Unsinn!

Für die eigentliche Aufregung sorgen aber die Gerüchte über Bezahlinhalte, die Valve in Steam einbauen möchte. Ohne ausreichende Informationen und mit immer wilderen Spekulationen bewaffnet schütten erboste Spieler jedes Forum voll, das zu finden ist, ob es passt oder nicht. Von monatlichen Gebühren für das Onlinespielen über kostenpflichtige Registrierungen bis hin zu Zwangsupdates, die dann aber was kosten sollen, reichen die wirren Ideen. Um ehrlich zu sein, ich verstehe die Aufregung nicht, denn was ist denn Steam anderes, als ein Online-Shop der seine Ware auch online (per Download) ausliefert? Kostenpflichtige Updates wird es nicht geben, nur Add-Ons und neue Spiele gegen Geld. Und beim Rest, da sehen wir mal.

Valve geht mit Steam einen mutigen Weg, wenn er auch in Teilen ein Irrweg ist. Verkauf von Spielen als Download? Warum nicht, die Telekom macht es mit Games-on-Demand vor. Add-Ons einfach über Nacht herunterladen und bequem per Kreditkarte zahlen? Warum nicht, Sony macht das bei Everquest auch. Und warum nicht für das Onlinespielen zahlen? Bei Online-Rollenspielen wird das einfach hingenommen, warum muss das nur solche Spiele betreffen, warum nicht auch bei Shootern?

Valve hat dank Half-Life und vor allem dank CounterStrike eine Marktposition erreicht, die es ihnen erlaubt, das Wagnis Steam einzugehen. Und wahrscheinlich haben Sie damit Erfolg, denn mal ehrlich: Wer glaubt wirklich daran, dass die erbosten Spieler wirklich wegen eines kleinen Tools ihr Lieblingsspiel aufgeben?

Sebastian Rosendorfer
4P|cm online games

 

Kommentare

Max Headroom schrieb am
@Cabal2k:
Ich weiß garnicht was ihr alle habt. Counterstrike ist eh der letzte Dreck, und wer kein Geld für sowas wie \\\\\\\"Steam\\\\\\\" hat der sollte eh keine Shooter spielen...da er ja dann wohl noch keine 18 ist und von 10? Taschengeld in der Woche leben muß.
Deine CS-Meinung in Ehren, aber das mit dem Geld ist wohl schwachsinn. Wer kein Geld für Steam hat, WILL es nicht dafür ausgeben. Steam ist bis heute niemals wichtig gewesen. Weder für Half-Life noch für Counter-Strike. Nun soll ein Dienst eingeführt werden, bei dem der Geldbeutel (neben dem Kauf des Originalprodukts OHNE solche Online-Beschränkungen!) weiterhin belastet wird. Meiner Meinung nach sollte Steam als \"Premium-Dienst\" laufen. Normale old-school CS-Spieler sollten genauso wie immer das Spiel downloaden und auf ihr bereits gekauftes HL spielen können. Und wenn\'s eben raubkopiert ist, wird der Key wohl seltenst laufen, oder ??
Wer aber mehr als nur mal das Fadenkreuz schwingen will, sollte für spezielle Dienstleistungen (cheatfreies spielen, Support, Tutors, ...) eben einen monatlichen Obulus zahlen. Jedenfalls wäre sowas wohl das fairste. Da ich seit dem Retail meine Lust an CS verloren habe, beobachte ich die ganze Steam sache nicht näher. Ob nun ein ständiger Monatsbeitrag fällig sein soll oder der Beitrag nur bei speziellen Diensten erhoben wird, weiss ich selbst nicht genau.
Ich denke mal wovor die meisten Angst haben ist das sie dann nicht mehr ihre Raubkopien Online spielen können....
Wie gesagt, die verkauften Spiele beinhalten eine Seriennummer, die im Valve-Server registriert ist. Spielt einer mit den bekannten Key-Generators rum, wird er eine böse überraschung erleben. Und wird ein Key trotzdem die Weltreise durch ein Release antreten wollen, kann dies wohl durch das simple durchstöbern von Warez-Seiten entdeckt und gesperrt werden. Also, wo ist das Problem ?
Für ein gutes Spiel hat man gefälligst zu zahlen wenn man es spielen möchte.
Das hat man mit Half-Life/CS-Retail schon...
johndoe-freename-26327 schrieb am
@ Cabal2k
sag mal,kannes sein,dass du es nicht verstehst?es geht hier ums prinzip!Ich schäzte mal viele haben das Geld für steam.aber dann kommen die anderen hersteller auch auf den gedanken und machen es nach bis du für jedes game eine onlinegebühr bezahlen musst.und mir (und ich schätze mal das ich für viele hier spreche) geht es gar nicht um raubkopieren.klar bezahle ich für ein gutes game,aber das wars dann!und nicht noch 10 euro jeden monat.solche leute wie du es bist regen mich einfach nur auf.glaub mal,die verdienen schon genug.sie haben einfach noch nicht den a**** voll!sorry,aber für mich bist du nur einer,der klug scheisst...
wenn du rechtschreibfehler findest,darfst du sie solange behalten,bis ein wort daraus entsteht...
Cabal2k schrieb am
Ich weiß garnicht was ihr alle habt. Counterstrike ist eh der letzte Dreck, und wer kein Geld für sowas wie \\\"Steam\\\" hat der sollte eh keine Shooter spielen...da er ja dann wohl noch keine 18 ist und von 10? Taschengeld in der Woche leben muß.
Ich denke mal wovor die meisten Angst haben ist das sie dann nicht mehr ihre Raubkopien Online spielen können....da sag ich nur: Pech gehabt bzw. richtig so...wird eh mal Zeit das das unterdrückt wird. Scheiss Raubkopierer! Für ein gutes Spiel hat man gefälligst zu zahlen wenn man es spielen möchte. Die meisten denken garnicht nach warum sowas wie Steam ins Leben gerufen wird...das seit ihr nämlich alle selber Schuld. Würdet ihr mehr Orginale kaufen würden die Spielehersteller auch genug gewinn machen um sowas dann kostenlos anzubieten. Aber da sie wahrscheinlich nicht genug verkaufen müssen sie sich andere einnahmequellen suchen...das ist nunmal der Lauf der Dinge!
Aber im übrigen ist mir das eh alles egal...sollen die ruhig machen. Ich hab Xbox-Live und spiele meine Spiele kostenfrei, zahle einmal im Jahr die Jahresgebühr für XBL von 59? und das wars.
Und nochmal so am Rande...habt ihr hier alle die Sonderschule besucht oder wie seh ich das? Fast kein Posting kommt ohne dutzende von Schreibfehlern aus...als wenn man nicht in der Lage wäre einen vernünftigen Text zu verfassen. Oder sind hier wirklich nur Kinder unterwegs?
Greets
C2k
johndoe-freename-52098 schrieb am
Und warum nicht für das Onlinespielen zahlen? Bei Online-Rollenspielen wird das einfach hingenommen, warum muss das nur solche Spiele betreffen, warum nicht auch bei Shootern?
8O
Danke für den besten Witz des gestrigen Tages :D.
schrieb am