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Battle: Los Angeles (Shooter) – Battle: Los Angeles

Der Film World Invasion: Battle Los Angeles kommt hierzulande erst Mitte April in die Kinos. Auf Xbox Live Arcade kann aber schon jetzt die dazugehörige Versoftung konsumiert werden. Wir haben uns der Alien-Invasion gestellt und waren überrascht, wie schnell die außerirdischen Streitkräfte bezwungen waren…

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Blitzkrieg der Doofen

Auch wenn weltweit außerirdische Invasoren einfallen, tobt die erbittertste Schlacht im Herzen Los Angeles‘, wo man mit einem kleinen Team amerikanischer Soldaten zum entscheidenden Gegenschlag ausholt. Wer jetzt auf fetzige Koop-Action hofft, kann diese Hoffnung gleich wieder begraben. Statt zusammen mit Freunden den Aliens die Stirn zu bieten, muss man mit nahezu nutzlosen KI-Kameraden vorlieb nehmen, deren Waffen vermutlich mit Platzpatronen gefüllt sind. [GUI_PLAYER(ID=69522,width=400,text=Trauriger Rekord: Das Spiel ist kürzer als die Filmvorlage.)]Müsste man ihnen nicht hin und wieder Rückendeckung geben, während sie gescriptete Aktionen ausführen, würde man ihre Anwesenheit kaum bemerken.

Doch auch die immer gleichen Gegner sind nicht besonders helle, verharren stoisch auf ihren Positionen oder pendeln unbeirrt zwischen zwei Punkten – egal, ob man auf sie feuert oder nicht. So ballert man sich quasi im Alleingang durch völlig lineare Levelschläuche von Gegnerpulk zu Gegnerpulk bzw. Script-Ereignis zu Script-Ereignis und nach weniger als einer Stunde ist die von ein paar UFOs und Walkern flankierte Alien-Invasion auch schon zurückgeschlagen – enttäuschend…

Wer nun glaubt, dass der Mehrspielermodus mehr zu bieten hat, wird wohl noch enttäuschter sein, denn einen solchen gibt es nicht. Man kann lediglich den Schwierigkeitsgrad ändern und die Kampagne ein weiteres mal angehen, um sein Ranking zu verbessern, noch ausstehende Erfolge zu kassieren und Extras wie Artworks, Making-of-Videos oder ein paar Modifikationen freizuschalten. Selbst wer gleich zu Beginn den höchsten der drei Schwierigkeitsgrade gemeistert hat, muss nochmals auf mittlerer und leichter Stufe ran, um damit verbundene Erfolge und Extras zu erlangen, sofern man denn wert darauf legt.

Einmal reicht

Beim ersten Mal kann man der geradlinigen Alien-Hatz einen gewissen Unterhaltungswert ja nicht einmal absprechen. Die Steuerung geht gut von der Hand, die verwüsteten Straßenzüge LAs können sich teils durchaus sehen lassen und weitere Zerstörungen sorgen, wenn auch fast ausschließlich gescriptet, ebenfalls für Stimmung. Wer einen entsprechenden Fernseher besitzt, kann sogar in stereoskopischem 3D spielen. Man kann auch die Stick-Empfindlichkeit regulieren, die Y-Achse invertieren oder eine Zielhilfe zuschalten. Ein aktives Deckungssystem wird hingegen nicht angeboten und das, was man manuell zerstören darf, ist strikt vorgegeben: Während PKWs bei Beschuss explodieren, bersten bei Bussen nicht einmal die Scheiben –

Stupider Ballerexpress: Auch wenn’s teils ordentlich kracht, die Kampagne ist viel zu kurz, die KI grenzwertig und die Story-Inszenierung lachhaft.

selbst wenn man mit der Panzerfaust drauf hält…

Das Waffenarsenal ist jedoch sehr bescheiden: Neben Sturmgewehr und Handgranaten, gibt es als Zweitwaffe entweder ein Scharfschützengewehr ohne Zoomstufen oder eine Panzerfaust.  Nahkampfmanöver sind tabu. Dafür darf man gelegentlich einen überhitzungsresistenten Geschützturm bemannen und ungehemmt drauf los ballern. Doch auch für tragbare Waffen gibt es an jeder Ecke unerschöpfliche Munitionsdepots. Zudem passiert man alle paar Meter einen automatischen Speicherpunkt und wer angeschlagen ist, braucht einfach nur ein paar Sekunden aus der Schusslinie zu bleiben, um wieder vollends zu genesen.

Bleibende Schäden trägt man höchstens von der wirklich unterirdischen Story-Inszenierung in Comic-Form davon. Bereits das mit billig eingearbeiteten Fotos durchzogene Intro lässt hier Böses erahnen und auch später werden die Einspielungen nicht weniger peinlich, die deutsch untertitelten Dialoge nicht weniger dämlich. Der Filmvorlage wird man damit wohl kaum gerecht, aktuellen Shooter-Ansprüchen noch weniger. Wem knapp eine Stunde unkompliziertes 08/15-Kawumm zehn Euro wert ist, kommt aber vermutlich auf seine Kosten. 

Kommentare

13 Kommentare

  1. Der Film ist "Patriot Porn" pur und hat mit Independence Day nichts zu tun.
    Kein Humor, keine Charaktere, keine Story. 90 Minuten Strassenkampf, ohne irgendeinen Bezug zu LA. Die Aliens haben Qualität und Charme einer Wingcommander Verfilmung.
    Kritiker sagen: Das ist, wie jemandem 90 Minuten bei Computerspielen zuzusehen.
    Verschwendet eure Zeit nicht! (:

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