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The Thaumaturge im Test: Höllisches Elysium, aber ohne Disco

2023 war ein Jahr der Hochkaräter und riesigen Produktionen. 2024 scheint dafür immer mehr ein Jahr der kleinen, aber feinen Spezialisten zu werden. Es sind bisher vor allem viele tiefe Geschichten und schaurige Atmosphären dabei. Ich bin mir sicher, Edgar Allan Poe hätte sich in diesem Spielejahr sehr wohl gefühlt. Banishers: Ghosts of New Eden war bereits da, Frostpunk 2, Alone in the Dark und Avowed sind noch auf dem Weg. Der Vorhang der Releases fällt und gleitet immer wieder auf, in diesem Moment steht The Thaumaturge auf der Bühne. Doch wer ist dieser Indie-Titel mit dem merkwürdigen Namen?Ein Hauch von The Witcher haftet an ihm, genauso wie ein Hauch von Disco Elysium. Irgendwie sind auch Sherlock Holmes, Van Helsing und Darkest Dungeon darin zu finden. Kennt ihr diese Art von Spielen, bei den denen man nicht weiß, ob man die richtige Person dafür ist, aber gerne wäre – vielleicht beim Spielen noch zu dieser Person wird? Ja, genau so eine Art von Spiel ist The Thaumaturge. Schwer zu greifen und schwer zu vergessen. The Thaumaturge ist die Bloody Mary, die erscheint, sobald ihr euch dreimal zu oft darüber beschwert habt, dass doch immer die gleichen Spiele erscheinen.

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Sea of Stars (Rollenspiel) – Ich kann nicht aufhören zu grinsen – oder zu schwitzen

Ach ja, ach ja, ach ja – (nostalgisches Innehalten, kurz der mächtigen “Zeit” Respekt zollen, geSEGAt sei dein Name) – Sea of Stars versteht sich als charmante Hommage an die guten alten 16-Bit-Klassiker wie Chrono Trigger und Secret of Mana, hat es doch so und so im Blut. Nein. Das mag ja alles gut sein, aber ein Spiel wie Sea of Stars braucht den Ritterschlag seiner dreißig Jahre alten Vorbilder überhaupt nicht. Geschweige denn das langweilige Abhaken einer Checkliste irgendwelcher Referenzen. Ich sage: Lassen wir mal diese nostalgische Loge daraus. Für Nostalgie brauchen wir nur die Bereitschaft, sich auf eine andere, zeitlose Erfahrung einzulassen, kein komplettes Schwarz-Weißfernsehen. Sea of Stars ist nicht wie seine Eltern, sondern im Grunde ein frecher Teenager, der aufgebrochen ist, um sein eigenes Ding zu machen. (Eminem lässt grüßen, jo).