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Professor Layton und die verlorene Zukunft (Adventure) – Professor Layton und die verlorene Zukunft

Der industrielle Fortschritt hat London fest im Griff: Überall zischt der Dampf aus den Kesseln, monströse Zahnräder drehen sich zwischen beschaulichen Hausfassaden. Am Horizont taucht der Smog die futuristisch geformten Dächer in einen grünlich-grauen Schleier. Nicht nur ich wundere mich über die Kulisse im Steampunk-Design: Auch Professor Layton und sein junger Assistent Luke reiben sich verwundert die Augen. Ist das wirklich noch ihre beschauliche Heimatstadt? In seinem dritten Rätsel-Abenteuer ist das sympathische Duo versehentlich in ein Zeitportal gestolpert und ermittelt im um zehn Jahre gealterten London. Wir haben die bereits erhältliche US-Version unter die Lupe genommen, am 22. Oktober erscheint das Spiel hierzulande.

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Industrielle Revolution

Probleme beim Knobeln? Hier ist der erste Teil der Komplettlösung!

„Das sieht ja gar nicht so japanisch aus!“, stellt unser Grafiker Ingo verwundert fest, nachdem er einen Blick auf meinen DS geworfen hat. Recht hat er – trotz einiger Kulleraugen und der typischen Symbiose aus Tradition und Moderne besitzt die Serie einen eigenständigen Zeichenstil. Nicht nur der Kulissen-Mix sorgt für interessante Bilder – auch die Charaktere sind erstaunlich gut gelungen. Das Zusammenspiel der Proportionen zieht sich durch das komplette Spiel: Das zylinderförmige Gesicht von Gentleman Professor Layton und sein extralanger Hut verschmilzen beinahe zu einer geometrischen Einheit. Auch die Kopfbedeckungen der übrigen Figuren passen außerordentlich gut zum restlichen Erscheinungsbild: Lukes kindlich-rundes Gesicht etwa wird von einer ovalen Schirmmütze bedeckt. Das schrullige Mütterchen aus dem Uhrengeschäft besteht sogar beinahe komplett aus nach unten geöffneten Halbkreisen – von der aufgetürmten Frisur über die lächelnden Augenschlitze über die Mundfalten bis hin zu ihrem Jäckchen.

Auf den ersten Blick sind das sind nur Feinheiten – doch diese Liebe zum Detail sorgte schon bei den Vorgängern dafür, dass die Titel sich von der Flut an DS-Gehirntrainern unterschieden. 

Streng genommen ist Professor Layton auch nur

Was geht hier vor? innerhalb weniger Minuten hat sich die komplette Stadt in ein futuristisches Steampunk-Szenario verwandelt.
eine Rätselsammlung – doch hier sind die Kopfnüsse in eine äußerst charmant präsentierte Rahmenhandlung eingebunden. Diesmal dreht sich alles um eine geheimnisvolle Zeitmaschine. Als ein nicht weniger mysteriöser Wissenschaftler das monströse Gerät bei einer feierlichen Präsentation in Betrieb nehmen will, läuft einiges schief. Nach einer lauten Explosion ist der am Experiment beteiligte Premier-Minister spurlos verschwunden und auch andere Wissenschaftler verschwinden in den folgenden Tagen von der Bildfläche.

Zeitzeichen

Als Luke und der Professor einen Brief bekommen, welcher angeblich von Luke aus der Zukunft stammt, gehen die beiden der Sache auf den Grund. Die Ermittlungen führen sie in ein verwaistes Uhrengeschäft in einem abgelegenen Stadviertel Londons. Kaum habe ich auf meinem Touchscreen die Zahnräder einer riesigen Uhr zusammengesetzt, beginnt die Maschine zu rattern und das Duo findet sich im futuristischen London wieder. Rätselhaft ist auch, dass ihnen dort ständig eine Frau über den Weg läuft, welche einer alten Liebschaft Professor Laytons zum Verwechseln ähnlich sieht.

Nicht nur visuell hat sich die Gesellschaft verändert – auch die Passanten verhalten sich merkwürdig angespannt. Besonders der hohe Hut des Professors schüchtert die Bewohner ein; offenbar wird die Gegend nun von einem finsteren Doppelgänger Laytons und seiner Gang beherrscht. Falls der Gesprächspartner nicht sofort verschreckt die Beine in die Hand nimmt, läuft die Kommunikation aber ab wie im altbekannten London. Zunächst gibt es ein kurzes Schwätzchen, bei dem wie in Phoenix Wright am unteren Bildrand der Text und die leicht animierten Portraits der Gesprächspartner eingeblendet werden. Wichtige Dialoge wurden von sehr fähigen Sprechern vertont und in Schlüssel-Szenen der Geschichte gibt es kurze Filmschnipsel.            

Kommentare

16 Kommentare

  1. Wie immer genial und schon lange vorbestellt. :)
    Toll auch das Level-5 sich die Mühe macht alles zu lokalisieren, nur so kann man auf Dauer erfolgreich sein.

  2. Sowas ähnliches wie Prof Layton habe ich mir seit ich als Kind so ein Spiel bei einem Freund auf seinen 368 PC gesehen hatte gewünscht. Das andere Spiel hieß irgendwas mit Dr. Brain oder so ähnlich und man musste von Raum zu Raum verschiedene Rätsel lösen.

  3. ^^ Das ist natürlich richtig.
    Man hätte genauso die xte Rätselsammlung draus machen können, aber das konzept ist hier eben etwas anders und macht doch den Großteil des Charmes aus. Auch wenn mehr Rätsel mit direktem Storybezug sicher nicht schaden könnten.

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