von Julian Dasgupta,

E3 2009: Erstmals als Publikumsmesse?

Nachdem sich viele Publisher nach der E3 2006 über die ausufernden Kosten der Veranstaltung beschwert hatten, versuchte der Organisator, die Entertainment Software Association, den Rahmen der Messe deutlich zu verkleinern. Die E3 2007 wurde nach Santa Monica verlegt; nachdem sowohl Hersteller als auch Besucher jedoch die dezentrale Natur des Geschehens kritisierten, wurde die einstige Leitmesse in diesem Jahr wieder ins L.A. Convention Center verlagert.

Allerdings waren diverse Publisher auch mit jenem Ansatz nicht zufrieden - Ablauf und Termin trafen nicht überall auf Zustimmung. Activision und Vivendi Games blieben der E3 fern; beide Firmen waren zuvor auch schon aus der ESA ausgetreten. Einer der Gründe dafür könnte auch die stark erhöhten Mitgliedskosten des Verbands gewesen sein - der hatte nämlich die Gebühren aufgestockt, nachdem mit der ursprünglichen E3 auch eine der Haupteinnahmequellen weggebrochen war.

Und so wurde nach der diesjährigen Veranstaltung ein Umdenken bei der ESA gefordert. Häufiger war bereits spekuliert worden, dass die Expo zukünftig der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden wird. Laut Newsweek-Mann N'Gai Croal wird der Publisherverband morgen genau das bekanntgeben.

Auch zu ihrer Hochzeit war die E3 stets eine Fachmesse gewesen - zugegebenermaßen mit etwas laxen Ticketkriterien im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren. Im kommenden Jahr soll sich das nun ändern, laut Croal will der Veranstalter die Besucherzahl aber vorerst auf 40.000 Leute beschränken.

Eine weitere Änderung: Die E3 wird vom wenig geliebten Juli-Termin in die erste Juni-Woche verlegt - etwas näher an den traditionellen Mai-Termin der Veranstaltung. Vom 2. bis zum 4. Juni wird die Messe nur für Fachbesucher und Journalisten zugänglich sein, am 5. und am 6. Juni (Samstag & Sonntag) darf dann auch die Öffentlichkeit ins Convention Center. Damit setzt sich die E3 wieder etwas mehr von anderen Events ab: Ende August finden schließlich die Games Convention (bzw. ab 2009: gamescom) sowie die Penny Arcade Expo statt.

Einer Ankündigung bei der G4-Sendung X-Play zufolge sieht die ESA die E3 2009 nicht unbedingt als Publikumsmesse, man wolle aber die Zugangskriterien spürbar lockern.


Kommentare

E-G schrieb am
Kajetan hat geschrieben: Die Industrie braucht diese großen Messen im Grunde nicht mehr, was man an der Kritik der letzten Jahre und der Beiläufigkeit, mit der auf der E3 oder TGS wenig Neuigkeiten präsentiert wurden, schön sehen kann.
deine meinung.
imo wurde spezielle auf der tgs ne menge vorgestellt.. auch auf der e3 gabs ein paar gute und böse überraschungen (ff13 zb)
messen sind wichtig. die einzige die man streichen kann is die gc :P
sinsur schrieb am
Aha was Gameconvention und Blizzcon vormachen wird nun also nachgemacht...dumm ist es nicht...so verdient man mit dem Event mal endlich Geld.
Kajetan schrieb am
Die Zeit der großen Messen ist dank Internet, kleiner Hausmessen und der Abkehr vom üblichen Gießkannen-Marketing hin zu einer individuellen "Betreuung" ausgewählter Medien eh vorbei. Die Industrie braucht diese großen Messen im Grunde nicht mehr, was man an der Kritik der letzten Jahre und der Beiläufigkeit, mit der auf der E3 oder TGS wenig Neuigkeiten präsentiert wurden, schön sehen kann.
Von daher ist die Publikumsöffnung der einzige Weg der Veranstalter, die Messe noch zu retten. Was die Industrie aber dort noch soll?
unknown_18 schrieb am
"Die E3 wird vom wenig geliebten Juni-Termin in die erste Juli-Woche verlegt"
Monatsdreher? ;)
Naja, mal abwarten wie die "neue" E3 dann so wird, langsam haben sie ja genug rum probiert, wenn das nächstes Jahr wieder schief geht wars das dann wohl so langsam für die E3.
schrieb am