Dass eine nette Ansammlung kleiner Sportspiele mit Bewegungssteuerung verdammt viel Spaß machen kann, wissen wir spätestens seit Wii Sports. Und was Nintendo kann, das will man auch bei Microsoft können. Nur besser. Und was muss da her? Richtig: Kinect Sports!
Dabei richten auch die Entwickler von Rare den Fokus auf eine leichte Bedienung und Spaß am Spiel - wer seinen Körper trainieren will, ist dagegen bei Titeln wie Your Shape und anderen Fitnessprogrammen besser aufgehoben. Das bedeutet aber nicht, dass man hier nicht auch mal ins Schwitzen kommt: Bei unserer ersten Disziplin, dem 100m-Sprint, kommt man nur mit Körpereinsatz als Erster ins Ziel, indem man so schnell wie möglich vor dem Fernseher auf der Stelle läuft und seine Arme dabei bewegt. Puh, ganz schön anstrengend, aber Spaß macht es trotzdem - vor allem, wenn man nur ganz knapp nach einem Kopf an Kopf-Rennen seinen Nebenmann (oder die Nebenfrau) schlägt.
Auch das Bowling macht eine gute Figur, auch wenn es nach dem ersten Probelauf nicht so viele Möglichkeiten bezüglich der Wurftechniken bietet wie das Nintendo-Pendant. Die Erkennung und Bedienung funktioniert aber besser als bei vielen anderen Kinect-Titeln: So greift man zunächst nach der Bowling-Kugel, führt sie dann an den Körper und setzt anschließend zum Wurf an. Trotz Versuchen ist es mir dabei aber nicht gelungen, die Kugel anzuschneiden - zudem erscheint es hier noch etwas einfacher, die Kegel mit einem Strike wegzuputzen.
Bis zu diesem Zeitpunkt war ich eigentlich recht angetan von Kinect Sports. Doch kam der große Fehler: Ich habe mich auch noch an dem Fußball-Minispiel versucht, was mich schon bei der E3-Vorführung skeptisch gestimmt hat. Die Skepsis war begründet: Mit Fußball hat das Ganze hier nicht viel zu tun - stattdessen erinnert dieses undynamische Gekicke mehr an ein Schachspiel. Ein Pass. Die Spielfigur bleibt stehen. Pause. Noch ein Pass. Pause. Pass? Nein, denn die Erkennung funktioniert irgendwie nicht. Oh, da kommt jemand angeschlurft und grätscht. Ballbesitz weg. Pause. Kann ich den nächsten Pass abfangen? Egal. Ich will eh nicht mehr, denn öder geht es kaum noch, obwohl ich auch noch meine Fähigkeiten als Torwart unter Beweis stellen könnte.
Doch trotz dieser enttäuschenden Fußball-Vorstellung sehe ich mit Kinect Sports einen kleinen Hoffnungsschimmer am dunklen Kinect-Horizont - bei Wii Sports waren ja auch nicht alle Disziplinen Spaßgranaten.
gc-Eindruck:
befriedigend