von Paul Kautz,

gc-Eindruck: X-Men Destiny

Alles wird frischer und jünger, selbst die X-Men-Comicveteranen zischen im Kino zurück zu ihren haarigen Wurzeln. Auch im Spiel kommt eine neue Mutantengeneration zum Zuge, auch wenn die drei Helden es noch gar nicht wissen: Aimi Yoshida ist eine 15 Jahre junge Japanerin, Grant Alexander ein hünenhafter Footballspieler - und Adrian Luca eigentlich ein Mutantenhasser. Alle drei sind auf einer Demonstration zu Ehren des verstorbenen Professor X, auf der Mutanten-Freunde und -Feinde aufeinander treffen. Es kommt, wie es kommen muss: Es kracht zwischen beiden Fraktionen. Und dann noch etwas lauter, als die ersten Autos in die Luft fliegen. An dieser Stelle muss sich der Spieler für einen der drei entscheiden.

Die Wahl ist nicht nur kosmetisch, jeder der drei verfolgt eine ganz eigene Geschichte, auch wenn die Entwickler versprechen, dass es immer wieder Überlappungen mit den anderen beiden geben wird.  Darüber hinaus muss man im Laufe der Kampagne immer wieder Entscheidungen fällen, die einen entweder näher an die X-Men oder Magnetos Bruderschaft der Mutanten bringen - das sorgt nicht nur für verschiedene End-Möglichkeiten, sondern auch einen hohen Wiederspielwert.

Neben der Wahl des künftigen Supermutanten muss man sich gleich zu Beginn auch für seine Hauptkraft entscheiden: Entweder ein Cyclops-kompatibler Energiestrahl, eine mächtig starke Verteidigung oder jede Menge Kraft im Nahkampf. Das wird dann zur eigenen Hauptkraft, die im Laufe des Spiels ausgebaut wird und von der aus Abzweigungen möglich sind. Allerdings sind die drei Hauptkräfte für alle drei Figuren identisch. Erwähnte Abzweigungen finden in erster Linie durch so genannte „X-Gene“ statt, die man immer wieder mal findet. Über diese glitzernden Objekte werden aktive und passive Mutantenkräfte freigeschaltet, die man sogar kombinieren kann. Eine weiterer Verbesserungsmöglichkeit des neuen Lieblingsmutanten stellen Klamotten dar: Davon gibt es insgesamt 20, die zum Teil den X-Men entspringen - findet man sie, bekommt man einen Teil ihrer Kräfte verliehen.

Mit all diesen Kräften und Kleidungsstücken ausgestattet prügelt und feuert man sich durch eine Gegnerwelle nach der anderen, die aus immergleichen Feinden besteht. Hin und wieder bekommt man Unterstützung von einem X-Men oder einem Bruderschaftler, je nachdem, in welche Richtung man tendiert - Cyclops, Toad, Gambit, Juggernaut, Wolverine, Mystique, Nightcrawler oder sogar Magneto höchstpersönlich. Die Helferlein sollen sehr unterschiedliche Persönlichkeiten an den Tag legen - wird es Feigling Toad mal zu hektisch, kann es durchaus passieren, dass er von dannen krötet. Für erledigte Gegner gibt es Erfahrungspunkte, mit denen man seine Mutantenkräfte verbessern darf.

Ausblick:

Das grundsätzliche Spielprinzip war weitaus weniger ambitioniert als es die Pläne vermuten lassen: Was ich bislang von X-Men Destiny spielen konnte, war ein einfacher Prügler mit vielen Kombos (die natürlich erweitert werden können), vielen Gegnerwellen und dicken Bossgegnern - spaßig, aber unspektakulär, außerdem verhältnismäßig hässlich. Grundsätzlich habe ich aber nichts gegen einen fröhlichen Brawler mit Aufstiegssystemen, außerdem gefällt mir die Idee mit den unterschiedlichen Handlungen. Weltbewegend ist aber anders.

gc-Eindruck: befriedigend


Kommentare

Deszaras schrieb am
Satz mit X, das wird wohl nix.
Konnte mit den X-Men Versoftungen auch früher schon nichts anfangen. Legends war ganz witzig, konnte aber nicht lange bei Laune halten. Origins: Wolverine war eine dämliche Schlachtplatte.
Und bei diesem hier will der Funke überhaupt nicht überspringen, obwohl ich mich sonst auf fast alles von Marvel stürze :?
schrieb am