In der Mass-Effect-Trilogie gab es bekanntlich ein moralisches Gut/Böse-System (Paragon: gut; Renegade: böse) in Dialogen und bei bestimmten Aktionen. 92 Prozent der Spieler entschieden sich für den "moralisch guten Weg" und wählten Paragon, verriet John Ebenger via Twitter, der als Cinematic Designer an der Mass-Effect-Reihe gearbeitet hatte. In einem Tweet bedauerte er die starke Neigung der Spieler zu Paragon, weil dies für die Entwickler bedeutete, dass sie viel Arbeit in Renegade-spezifische Inhalte gesteckt hatten, die von den meisten Nutzern ungesehen blieben. Es sei wirklich schwierig, ein Spiel zu finden, bei dem man eine 50/50-Aufteilung bei solchen moralischen Systemen finden würde, führte er weiter aus (Quelle:
Eurogamer).
Ein Nutzer meinte, dass es besser gewesen wäre, wenn es nur einen Moral-Wert gegeben hätten - und nicht getrennte Moral-Werte wie in Mass Effect und Mass Effect 2, die parallel funktionieren. Darauf
antwortete John Ebenger, dass sie genau dieses Problem bei Mass Effect 3 angegangen hätten.
Auch die unterschiedlichen und offensichtlichen Auswirkungen beider Systeme werden kritisiert. Der folgenden Aussage konnte Ebenger nur zustimmen: "Wenn man Renegade spielt, hat man das Gefühl, dass man bereit ist, zu tun, was immer nötig ist, um die Ziele zu erreichen, aber das Problem ist, dass es nie nötig ist [so weit zu gehen]. Bei Paragon heißt es: 'Töte keine Unschuldigen, um die Aufgabe zu erledigen' und es funktioniert immer, ohne Konsequenzen. Renegade zu sein, ist also ziemlich sinnlos."
Im ersten Teil von Mass Effect gab es Zahlenwerte für Paragon und Renegade und hohe Punktzahlen schalteten je nach Bereich bestimmte Charme- oder Einschüchtern-Fähigkeiten frei. Im zweiten Teil entfielen die freischaltbaren Fähigkeiten, stattdessen wurden die Dialogoptionen für Paragon/Renegade zugänglich, dafür gab es direkte Eingreifmöglichkeiten mit Auswirkungen auf den Ruf. Im dritten Teil gab es nur einen Moral-Wert, der sowohl aus guten als auch bösen Aktionen gespießt wurde.
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