von Julian Dasgupta,

GoG-Chef über DRM-Freiheit

In der kommenden Woche will Guillaume Rambourg auf der London Games Conference einen Vortrag halten und darin drei Gründe darlegen, warum sich Inhalte ohne DRM durchsetzen werden. Die Kollegen von Edge hatten die Gelegenheit, schon im Vorfeld der Konferenz mit dem Managing Director von Good Old Games zu plaudern.

Der will nicht als Nischenanbieter rüberkommen, der nur über einen sehr kleinen Markt (Oldies) redet, für den jene Sichtweise vielleicht gelten könnte. Er wolle auf den Absatz des vom Schwesterstudio CD Projekt Red entwickelten The Witcher 2 eingehen, welches als eine Art Experiment verbucht werden kann. Mit dem Rollenspiel war seinerzeit erstmals ein neues Produkt auf GoG veröffentlicht worden - wie für die Plattform üblich ohne Kopierschutz. Das Studio hatte später per Patch auch den Kopierschutz der Retailversion entschärft - ohne Absprache mit dem Publisher, wie Namco Bandai später behauptete.

Er werde über den Absatz des Spiels auf GoG reden und diesen mit konkurrierenden Plattformen vergleichen. Die Zahlen würden für sich selbst sprechen und zeigen, was eine AAA-Produktion ohne Kopierschutz erreichen kann. GoGs Motto und Einstellung würden nicht nur für alte Spiele gelten. Der Erfolg von The Witcher 2 auf jener Plattform sei das Ergebnis eines neuen Standards, den man für die Distribution von Spielen gesetzt hat.

Pro über das RPG erworbenen Neukunden habe man im Schnitt außerdem einen PC-Oldie verkaufen können. Man könne also neue Kunden erreichen und diese auch für Klassiker begeistern.

The Witcher 2 soll kein einmaliges Experiment sein, schließlich gebe es nicht unbegrenzt Oldies, mit denen man GoG erweitern kannen. Man sei extrem zufrieden mit den Resultaten und habe schon Gespräche mit Publishern geführt, die recht beeindruckt seien. Man müsse einfach den richtigen Partner für zukünftige Projekte finden.



Kommentare

sphinx2k schrieb am
Was mich mittlerweile Stört ist das man immer weniger bekommt für ein Spiel. Meine ersten Spiele hatten eine Pappschachtel, da war ein Handbuch mit drin das mehr als 5 Seiten hatte, evtl. nen Poster,.... Heute nennt man so was dann Collectors Edition. Ich hab meine Packen immer noch schön im Regal stehen und finde es ist mit ein Grund ein Spiel zu kaufen.
Dazu eben Qualität, ich schätze mal es werden durch ein Kopierschutzfreieis Spiel Kunden verloren gehen. Auf der anderen Seite neue gewonnen wie mich EA und Ubisoft sind aktuell auf meiner Blacklist. Ohne DRM hätte ich bei Ubisoft direkt 3 Spiele die ich mir kaufen wollen würde.
Der Hauptpunkt aber ob ein Spiel gekauft wird oder nicht dürfte der Preis sein, ein Spiel dem Preis gerecht werden.
Nehmen wir Dungeon Defenders was 10 Euro kostet. In meinen Augen ist das Spiel sogar zu günstig. Hab mittlerweile über 40 Stunden Spaß damit und noch X Sachen offen die ich noch nicht mal gemacht hab.
Starcraft 2 Vollpreisspiel...mittlerweile bestimmt mehrere Tage Spielzeit bei mir, absolut Fairer Preis für mich.
Einen Schlauchshooter mit Standard Multiplayer für 50 Euro dagegen ist sein Geld für mich nicht Wert. Ich warte dann lieber ein halbes Jahr und kaufe es für nen Bruchteil vom Releasepreis andere werden dann eben zur Kopie greifen.
bloub schrieb am
Damn good coffee hat geschrieben:So grauenvoll das auch klingt, das ist leider kein Vergleich. Die Dinger im Buchladen haben zumindest mal nen Lektor gesehen und sind qualitativ immer noch gravierend besser als die freien Geschichten im Netz. Sicher kann man auch hier noch von Schrott reden, aber die Dimension ist eine ganz andere.
es ist sehr wohl ein vergleich, man muss nur mal diesen ganzen pilcher, danella whatever schrott sehen. die dimension ist eigentlich erschreckender, weil da noch lektoren mit ihm spiel sind.
benkei schrieb am
Ich glaube nicht, dass rein marktwirtschaftliche Effekte - bei Büchern insbesondere nicht - hier ziehen. In gewissen Maße geht es ja auch um Kunst. Bei Büchern ist das wohl relativ eindeutig und zumindest hier bei 4Players werden die meisten wohl zustimmen, dass Spiele in begrenzten Rahmen Kunst sind.
Bestes Beispiel sind doch die ganze Indie-Spiele, die in letzter Zeit vermehrt aufkommen und oftmals sehr viel Spielspaß bieten. Aber ein Indie-Spiel hat in meinen Augen keine wirkliche Konkurrenz, sondern es wird wohl eher das Spiel gemacht, dass man gerne machen möchte. Unabhängig davon, ob die "Konkurrenz" auch eines macht.
Knopperz schrieb am
Wurden Herr "Kotick" und Herr "Riccitiello" eingeladen ?
Ich würde auch die Flugtickets zahlen...
Damn good coffee schrieb am
Die Spielebranche ist auch nichts weiter als eine typische Markwirtschaftliche Entwicklung, den, die führt meistens zu Kartellen, denen eine immer hilflosere Politik gegenübersteht.
Übrigens kaufen Leute in allen Bereichen blind nach Namen und interessieren sich nur am Rande für Qualität. Saturn und Media Markt sind da Traumbeispiele: Teuer, miese Beratung, oft veraltete Sachen und dennoch tolle Verkäufe, aufgrund einer Kommunikationspolitik, die den Leuten genau das Gegenteil von dem anpreist, was sie eigentlich kriegen.
schrieb am