In der bedrohten Haut von Detective Tapp steigt man in einem Irrenhaus direkt in den Kampf ums Überleben ein, während man von einem Wahnsinnigen mit Maske beobachtet wird. Was will er eigentlich? Man erfährt zunächst nur, dass der Detective seine Familie verloren hat. Ob das Abenteuer auch noch eine zweite erzählerische Ebene über die Anspielungen von Jigsaw bietet, der dem Polizist des Öfteren den Spiegel der Gewalt vorhält, bleibt abzuwarten.
Die Dramaturgie profitiert dabei von den anderen Leuten, die durch die Gänge streifen: Jigsaw hat mehrere Gefangene, die er quasi manipuliert und auf den Detective hetzt, indem er ihn quasi zum Schlüssel ihrer Freiheit macht. Tapp hat zu Beginn lediglich eine Taschenlampe, die wenig Licht spendet - später kommen Waffen wie Messer, Rohre oder Krücken hinzu. Sobald man die Schultertaste drückt, geht man in den Angriffsmodus über, um leichte oder schwere Hiebe sowie Blocks auszuführen. Gelingt der Block zur rechten Zeit, gibt es die Möglichkeit eines Konters, wenn man denn rechtzeitig den entsprechenden Knopf drückt.
Zeitkritische Herausforderungen kommen auch bei den Rätseln häufiger vor: Manche Türen sind mit Bomben oder Fallen gesichert, die man entschärft, indem man beim Öffnen schnell genug einen Knopf drückt. Auch so manches Schloss muss über geschicktes Drehen von Apparaturen geknackt werden. Ansonsten gibt es auch akrobatische Prüfungen wie das Balancieren oder durchgeknallte Aufgaben wie den Griff in einen Eimer voller Spritzen, um einen Gegenstand zu bekommen. Die Lebensenergie kann nicht nur bei diesen Aktionen sinken, sondern auch beim normalen Laufen - tapp ist nämlich zu Beginn barfuß und überall sind Scherben verstreut; gerade diese Verwundbarkeit sorgt immer wieder für Spannung und Erkundungsreize; man muss seine Umgebung genau erforschen - schließlich kann man auch brüchige Wände zum Einsturz bringen.
Schön ist auch, dass man Türen aktiv mit dem Sicherheitskolben oder mit Waffen verriegeln kann, um Verfolger auf Abstand zu halten. Die hämmern dann wie wild auf die Tür, so dass noch mal Nervenkitzel entsteht; allerdings verhalten sie sich in den anschließenden Kämpfen nicht so intelligent und damit fordernd wie etwa in Segas juristisch verdammten Horroractionspiel. Die Frage ist auch, ob es auf lange Sicht sowohl genug Abwechslung als auch noch kniffligere Rätsel geben wird; bisher konnte man noch relativ leicht vorwärts kommen - allerdings immer mit Herzklopfen.
gc-Eindruck: sehr gut