Activision Blizzard offenbarte mit dem letzten Quartalsbericht, womit der Konzern das meiste Geld verdient hat. Spätestens seit
Diablo Immortal erkennt man einen Trend.
Denn mittlerweile sind es nicht mehr die Konsolen- und PC-Spieleverkäufe, sondern die Mobile Games, die den Großteil der Erlöse ausmachen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsätze des Unternehmens gesunken, während der Erfolg von mobilen Titeln wie Diablo Immortal, Candy Crush und Co. weitere Wachstumsschübe verbuchen konnte und so mittlerweile knapp die Hälfte der Einnahmen von Activision Blizzard erzielt.
Activision Blizzard: Einnahmen durch PC- und Konsolen-Titel im freien Fall
Betrachtet man die
Zahlen im Detail, so hat der kalifornische Konzern aus Santa Monica im zweiten Quartal des Jahres etwa 332 Millionen US-Dollar mit seinen PC-Titeln verdient. 376 Millionen US-Dollar waren es währenddessen mit Titeln, die Activision Blizzard auf Konsolen anbietet. Sogar zusammengerechnet liegen beide Plattformen in puncto Umsatz so noch immer unter ihrer mobilen Konkurrenz: Sagenhafte 831 Millionen US-Dollar verdiente man mit Titeln, die unter die Kategorie "Mobile und Zusatzprodukte" fallen und laut dem Konzern in erster Linie "Einnahmen aus mobilen Geräten" darstellen. In der Kategorie "Sonstige" erwirtschaftete man weitere 105 Millionen Dollar, zu denen die Einnahmen aus dem Vertriebsgeschäft und den
Overwatch- und
Call of Duty-Ligen gehören.
Vergleicht man die Summen mit denen aus dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, ist neben der Tatsache, dass sie für die Plattformen viel enger beieinander lagen, ein anderes Detail auffällig: Die Einnahmen, die Activision Blizzard über Konsolenspiele verdient hat, haben sich fast halbiert. Mit etwa 740 Millionen US-Dollar kratzte die Plattform noch 2021 an den Einnahmen, die man auf dem mobilen Markt verbuchen konnte (795 Millionen US-Dollar). Auf dem dritten Platz lagen die PC-Titel, die mit 628 Millionen US-Dollar den geringsten Teil der drei Plattformen einbrachten.
Activision sucht nach Gründen – Zukunft der PC- und Konsolen-Titel
Der Vergleich zeigt ebenfalls, dass die Mobile Games die einzige Sparte von Activision Blizzard darstellen, in denen ein Umsatzwachstum zum Vorjahr festgestellt werden konnte: Während PC und Konsolen stark rückläufig sind, konnte die mobile Plattform sogar um etwa fünf Prozent zulegen. Activision begründete den Rückgang mit dem "geringeren Engagement für das Call of Duty-Franchise" sowie den geringeren Nettobuchungen für
World of Warcraft im Vergleich zum Vorjahresquartal, in dem die
Burning Crusade Classic-Erweiterung veröffentlicht wurde. Darüber hinaus könnte das Abflauen des Pandemie-Booms, von dem vor allem PC- und Konsolenspiele profitierten, ein Faktor für den Abschwung sein.
Indes dürfen wir uns fast schon sicher sein, dass die blühende Zukunft, die der mobile Markt Activision Blizzard in Aussicht stellt, die Entwicklung der PC- und Konsolen-Titel des Unternehmens aber nicht gefährdet. Auf der einen Seite stehen mit den geplanten Releases von
Overwatch 2,
Call of Duty Modern Warfare 2 und der
Dragonflight-Erweiterung für World of Warcraft schon jetzt drei namhafte Vertreter der klassischen Plattformen in den Startlöchern. Darüber hinaus wurde Activision Blizzard erst jüngst von Platzhirsch Microsoft übernommen, der seinen riesigen Anteil am Computer- und Konsolen-Markt garantiert nicht einfach so wegsterben lassen möchte.