von Jan Wöbbeking,

gc-Eindruck: Red Steel 2



Ubisoft sorgt für Schweißtropfen bei Besuchern seines gamescom-Messestandes: "Du musst schon richtig zuschlagen, sonst kannst du seine Deckung nicht durchbrechen" raunt mir der Creative Director des Wii-Schnetzlers Red Steel 2 zu, während ich den mir gegenüberstehenden Gringo halbherzig mit dem Schwert bearbeite. Tatsache - sobald ich mit ähnlich viel Schmackes wie in Tiger Woods PGA Tour 10 zuschlage, kommt mein Gegenüber ins Straucheln und ich kann ihn mit weiteren Kombos bearbeiten. "Dieses Spiel kann niemand aus dem Handgelenk bedienen", sagt Vandenberghe. Ein paar Hiebe später klatsche ich den Lederkluft-Gegner mit Wucht an die Decke, von wo aus er auf den Boden tropft und sich blinkend auflöst. In der finalen Fassung sollen die Widersacher allerdings nicht mehr einfach ausgeblendet werden.

Es wird nicht nur an kosmetischen Details gefeilt. Die Entwickler haben sämtliche Levels in den Grundzügen fertiggestellt und arbeiten jetzt noch an den Feinheiten der Kämpfe. Eine Neuerung ist das Erdolchen: Ein Stich nach vorne und schon landet die Klinge im Oberkörper des angeschlagenen Widersachers. Blut fließt bislang nicht - trotzdem wirkt die Aktion natürlich brutaler als seitliche Hiebe. "Praktisch jeder, der unsere E3-Demo gespielt hat, sprach uns darauf an - also haben wir es eingebaut", berichtet Vandenberghe. Auch ein paar durch Kombos aufgeladene Superkräfte darf ich antesten. Eines davon ist eine Schockwelle, welche ich in einen Maschinenpistolen-Ninja schleudere. "Ninjas haben MPs, weiß doch jeder!" kommentiert Vanderbenghe. Ich umtänzele den schwarzbemantelten Gegner, bearbeite ihn mit ein paar Hieben, schnelle zurück, schicke ihm eine Schockwelle entgegen und beende die Sache mit meiner fetten Schrotflinte. Der Einsatz von Schießeisen lässt sich jederzeit mit der Klinge kombinieren.

Die neuen Levels aus Red Steel 2 haben einen guten Eindruck bei mir hinterlassen. Die Schwertsteuerung mittels Wii MotionPlus geht meist gut von der Hand und die flotten Kämpfe sind erfreulich dynamisch aufgebaut. Besonders spaßig ist es, die fette Schrotflinte mit dem Schwert zu kombinieren und ideale Angriffsmuster auszubaldowern. Über Stunden wird das vermutlich für Muskelkater sorgen, doch zum Glück muss man nicht bei allen Gegnern Vollgas geben. Das nötige Durchschalten der automatisch angepeilten Gegner benötigt allerdings ein wenig Eingewöhnung. Schade, dass die Kulissen noch immer mit recht unscharfen Texturen vollgepflastert sind - der Stil mit seiner Mischung aus Western- und Eastern-Elementen steht dem Spiel aber nach wie vor gut zu Gesicht.

gc-Eindruck: gut





Kommentare

Samarius schrieb am
Über die Steuerung mache ich mir nicht so viele Sorgen, ich hoffe nur, dass das Spiel hierzulande nicht zu stark geschnitten wird.
3K schrieb am
Ich verzichte auf WM+ so lange wie möglich. Ich brauche diesen Kasten nicht. Gibt genug tolle Spiele (und wird auch hoffentlich noch viele geben), bei denen MW+ keine Pflicht ist.
Dan Chox schrieb am
Hey Jan,
Manchmal ist es echt schwer, sich zwischen Englisch und Deutsch zu unterscheiden: Shockwave oder Schockwelle? ;)
E-G schrieb am
nach wie vor ist das setting mein persöhnliches highlight.
allerdings befürchte ich dass es das problem plagen könnte das alle ubicrap games der letzten jahre hatten:
außen hui, innen richtig beschissen.
versprechen kann man viel, und ubicrap is mit versprechungen immer ganz vorne mit dabei.
schrieb am