von Julian Dasgupta,

Milo & Kate: Thematik zu heikel?

Milo and Kate (Simulation) von Microsoft
Milo and Kate (Simulation) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft


USA Today plauderte mit Peter Molyneux über Fable III, kam dabei aber auch auf Milo and Kate zu sprechen. Der Designer merkte nochmal an, dass er bei den bisherigen Präsentationen nie wirklich genug Zeit gehabt hatte, um zu zeigen, worum es bei dem Spiel eigentlich geht. Letztendlich habe er nur die Technologie vorstellen können.

Das Ganze sei mittlerweile so weit entwickelt, dass sich die ersten drei bis vier Stunden von Milo wie bei einem komplett ausgereiften Produkt spielen würden. Momentan betrachte er das Projekt aber nicht als ein Produkt, das ausgeliefert wird, sondern als eine "sehr, sehr große Tech-Demo". Findet der Mann, der vor Wochen noch Aaron Greenberg kritisiert hatte, nachdem dieser Milo & Kate als Tech-Demo beschrieben hatte.

Molyneux ist allerdings davon überzeugt, dass das Spiel in irgendeiner Form irgendwann auch mal veröffentlicht werden könnte. Das sei allerdings nicht unbedingt einfach, ergänzt und deutet an, dass das Thema Pädophilie im Raum steht.

"Da gibt es riesige Hindernisse, die man erstmal bewältigen muss, bevor das [ein Release] geschieht. Der Grund dafür ist, dass es für uns ziemlich umstritten ist, ein Spiel, eine Story, ein Erlebnis über einen Jungen zu machen. Damit spricht man auch automatisch alle düsteren Gedanken der Menschheit an. Ich liebe eigentlich den Gedanken, dass wir etwas machen, dass so umstritten ist, dass die Leute sich umdrehen und sagen: 'Ihr könnt keine Geschichte über einen Jungen machen.'"

Für ihn sei das aber der richtige Weg. Einer der besten Filme des vergangenen Jahres sei schließlich auch über einen alten Mann und einen Pfadfinderjungen gewesen, wirft Molyneux ein und meint Pixars Up (hierzulande: Oben).

"Wenn ich dir die Story folgendermaßen beschreiben würde: 'Es geht um einen alten Mann und einen Pfadfinderjungen. Fremde, die sich kennenlernen, zusammen leben und gemeinsam Abenteuer bestehen.' Dann würdest du sagen: 'Das könnt ihr nicht machen. Das geht einfach nicht.' Aber bei Story und Drama geht es um Einzigartigkeit. Man sucht nach Erlebnissen, die die Leute noch nicht hatten, und ich glaube es ist gut, das auf ein heiß diskutiertes Niveau zu bekommen." 

Quelle: MCV

Kommentare

Dan Chox schrieb am
kollimator hat geschrieben:Es stellt sich dann nicht die Frage ob man die dann geschaffenen virtuellen Wesen wirklich auf irgendeine Weise psychisch oder physisch verletzen kann - nein, es stellt sich die Frage ob wir kranken oder irren Menschen Produkte in die Hand geben wollen, wit denen sie ihre abartigen Phantasien ausleben können.
Und wäre mir damit ein Mittel, das sie zumindest zeitweise abhalten würde, das Gleiche im richtigen Leben zu tun. Ob es desensibilisiert? Nicht, wenn man ihnen damit auch alle Folgen zeigt. Man wird damit keine prädisponiert für den Usus Gestörten ändern können, aber das ist auch nicht dessen Sinn, an dem sich der Geneigte abreagieren könnte; tatsächlich ist jeder für sein eigenes Verhalten verantwortlich. Wer gerne Pixel und Code-Linien zerstört (und wer würde das im Geheimen nicht?) ist mir weitaus lieber als wer das Gleiche in der Realität zu tun gedenkt - und solche Beispiele gibt es, leider, zuhauf. Von daher: Her mit Milo!
Zu deiner letzten Frage: Jeder, der diese Frage ehrlich weiterführend beantworten würde, würde nicht auf den Gedanken kommen, sie hier zu posten.
kollimator schrieb am
Wann genau wurde es eigentlich Mode Peter Molyneux ständig als Idioten hinzustellen? Wann immer man irgendetwas liest, das mit ihm im Zusammenhang steht, finden sich darunter gleich Kommentare, die den Mann als inkompetent oder sonst was bezeichnen. Wer von den Flamern und Stänkern zeichnet denn für so großartige Spiele wie Populous, Syndikate, Theme Park, Magic Carpet, Dungeon Keeper, Powermonger, Black&White und Fable verantwortlich? Hmmm? Wer von Euch wars? Ach richtig... Keiner wars. Große Klappe nix dahinter. Molyneux war Producer, Coder oder Designer von diesen Games. Keines davon ist perfekt - aber welches Spiel ist das schon?
Was die Sache mit Milo&Kate und der Pädophilie oder ähnlichen makaberen Ideen angeht: Wenn man sich auf professioneller Ebene bewegt, wie Molyneux, muss man sich über solche Sachen Gedanken machen. Man muss Überlegungen anstellen auf welche Weise das Produkt, das man herstellt verwendet werden kann.
Ein kleiner Junge mit dem man auf verschiedenste Weisen interagieren kann lädt doch geradezu dazu ein die verrücktesten Sachen auszuprobieren. Ich könnte mir gut die ersten youtube-Videos vorstellen in denen Milo dazu gebracht wird Bier und Schnaps zu trinken, in denen er in einen See geschubst, vor ein Auto gescheucht oder anderweitig drangsaliert wird. In meinem geistigen Ohr hör ich bereits das Gespräch von zwei nachpupertären Prachtbuben in der U-Bahn: Ey Alter isch hab gestern Milo voll durch die Hundeklappe im Haus gedrückt. - Escht Mann? Krass. Aber isch hab jetzt geschafft, dass er sich selbst umgebracht hat, Alter....
Ähh, ja, klasse. Ganz großes Kino. Klar in diversen Shootern gehts nicht minder - sagen wir ungeniert zur Sache. Sind ja alles nur fiktive Figuren in einem Spiel, nicht real. Da gibts keinerlei KI. Also zumindest nichts was man, wenn man mal wirklich ehrlich ist, ernsthaft mit dem Begriff Intelligenz beschreiben kann.
Aber wenn man mal ein bisschen in die Zukunft schaut, ein bisschen antizipiert. Was wenn in ein paar...
dimo2 schrieb am
Hmm, dass er Milo and Kate jetzt auch selbst als (große) Tech-Demo einstuft ist denke ich warscheinlich darauf zurückzuführen, dass ihn Microsoft 'n Bischen gebremst haben.
Die haben doch letztens selbst verlauten lassen, Milo sei nur eine Tech-Demo und würde nicht das Tageslicht erblicken ;-)
Master Chief 1978 schrieb am
Was haben nur alle gegen Herrn Molyneux? Der ist schon so lang im Geschäft das er weiß was er tut. Klar verspricht er öft mehr als er dann halten kann, trotzdem hat er immer gute Games abgeliefert schon mit Bullfrog damals.
Nur der Milo, der juckt mich überhaupt nicht von daher ist es mir wurscht ob das irgendwann kommt oder nicht. :D
BfA DeaDxOlli schrieb am
Kann mich breakibuu nur anschliessen. Alle denken er hat einen Knall aber in Amerika drehen wegen der kleinsten sexuellen Andeutung oder der winzigsten möglichkeit das es was mit Sex zu tun hat völlig am rad.
Bei und wär sowas z.B ein Spiel wo ein kleiner Junge ne Waffe hat und dann mit seinem Dad schiessen geht. Für uns wärs kontrovers und für die Amis is das der Alltag.
schrieb am