von Jan Wöbbeking,

Microsoft: Streicht im Rahmen der Nokia-Abschreibung 7800 Stellen

Microsoft (Unternehmen) von Microsoft
Microsoft (Unternehmen) von Microsoft - Bildquelle: Microsoft
Microsoft baut sein Geschäft mit Mobiltelefonen um, wodurch 7800 Stellen gestrichen werden und 7,6 Milliarden Dollar verloren gehen - das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrer Online-Ausgabe. Im Zusammenhang mit der Übernahme von Nokias Geräte-Sparte werden demnach umgerechnet 6,9 Milliarden Dollar abgeschrieben, was den Kaufpreis bei der Übernahme im Frühjahr 2014 (3,8 Milliarden Euro) deutlich übersteigt. Dazu kämen Restrukturierungskosten von bis zu 850 Millionen Dollar. Bereist vor einem Jahr hatte der Konzern den Abbau von 18.000 Jobs angekündigt, der vor allem ehemalige Nokia-Mitarbeiter betraf - das Xbox-Geschäft ist offenbar nicht betroffen. Konzernchef Satya Nadella habe betont, dass Microsoft keine eigenständiges Mobiltelefon-Geschäft mehr betreiben wolle. Er stellte laut heute.de jedoch eine deutlich kleinere Modellpalette in Aussicht:

"Auf kurze Sicht werden wir ein effizienteres und fokussiertes Portfolio an Mobiltelefonen anbieten und die Kapazitäten behalten, um uns langfristig im Mobilitätsbereich neu zu erfinden."

Die im Frühjahr mit dem Windows-Bereich zusammengelegte Sparte hatte offenbar Ergebnisse eingefahren, die weit unter den Erwartungen lagen. Laut heute.de beherrschen Android-Geräte die Verkäufe mit einem Marktanteil von bis zu 80 Prozent. Apple erreiche nur rund 15 Prozent, ist aber hoch profitabel. Microsofts Lumia-Smartphones kämen hingegen nur auf wenige Prozent Marktanteil, obwohl die Verkäufe zuletzt zugelegt hätten. Die Übernahme sei noch vom früheren Nokia-Chef Stephen Elop eingefädelt worden, unter dem damaligen Microsoft-Chef Steve Ballmer. Sein Nachfolger Nadella setze dagegen stärker auf das Geschäft mit Online-Diensten aus der Cloud. Für heute sei eine Frage- und Antwort-Stunde für die betroffenen Mitarbeiter angesetzt, erklärt Nadella in einer öffentlich publizierten Nachricht:

„Ich nehme diese Planänderungen nicht leicht hin, weil sie das Leben von Menschen beeinflusst, die Microsoft gestaltet haben. Wir wollen unseren Team-Mitgliedern bei den Übergängen helfen.“
Quelle: faz.net, heute.de

Kommentare

Doc Angelo schrieb am
ChrisJumper hat geschrieben:Dann kauft man einfach ein neues Kamera-Modul oder ein neues Display statt immer wieder neue Telefone kaufen zu müssen. Mittlerweile regt mich das so sehr auf das man nicht mal mehr den Aku herausnehmen kann.
Generell stimme ich zu, das bei einigen Sachen Modularität toll wäre. Z.B. bei Fernsehern, Fahrzeug-Computern, Computern, Konsolen usw. Bei mobilen Sachen, wo es auch darauf ankommt, wie kompakt das Gerät ist, geht das eher nicht so gut. Modularität bedeutet Steck-Verbindungen und genormte Platzvorgaben, was den Platz für andere Sachen nimmt. Ich hab noch ein älteres N900 von Nokia (übrigens eins der letzten Geräte mit besagtem Linux-System von Nokia), und da kann man fast alles austauschen. Es gibt sogar winzige Schräubchen, um das Gehäuse auf zu machen. Allerdings ist es ca. doppelt so dick heutige Smartphones. :)
Mojo8367 schrieb am
Akabei hat geschrieben:
Mojo8367 hat geschrieben:einmal winphone, aber niemals wieder.
Ich bin mit meinem Lumia sehr zufrieden. Während Windows 8/8.1 auf einem PC ohne Touchscreen ziemlich witzlos ist, geht die Bedienung am Smartphone gut von der Hand. Ein paar Apps mehr würden zwar nicht schaden, aber ich finde es angenehmer als mein vorheriges Androidphone.
ich muss sagen ich hab immernoch eines der ersten lumias (lumia 800) un das is mittlerweile einfach nich mehr das wahre. ich werd das alerdings noch ne weile behalten.
als nächstes kommt mir aber wahrscheinlich nen andrid-handy ins haus.
un dann kann ih mal gepflegt vergleiche ziehn
CristianoRonaldo schrieb am
DARK-THREAT hat geschrieben:Also ich finde, dass auf meinem Lumia 1020 (natives WP 8.0 Gerät) Windows 10 auch recht gut darauf läuft. Der Gerät ist schneller als unter Windows 8.1 und hat laut AntuTu Benchmark sogar nun 15-20% Mehrleistung.
Der Gerät Bild
CritsJumper schrieb am
Warum baut MS nicht eigentlich auch auf Android auf? Ich denke das wäre wesentlich lukrativer. Ach aber stimmt schon der Shop-Markt ist ja das Kerngeschäft solcher Unternehmungen, nicht mehr die Hardware oder das Betriebssystem.
Schade eigentlich. Auch wen Google das ähnlich aufzieht und eher in den Nutzerdaten den Wert sieht, statt in der Hardware oder dem Betriebsystem-Code.
Dennoch finde ich sollte der Mobiltelefon-Markt neu Erfunden werden, ich wünschte sie machen so etwas wie Google mit Modularen, austauschbaren Teilen. Dann kauft man einfach ein neues Kamera-Modul oder ein neues Display statt immer wieder neue Telefone kaufen zu müssen. Mittlerweile regt mich das so sehr auf das man nicht mal mehr den Aku herausnehmen kann.
Doc Angelo schrieb am
4Players.de hat geschrieben:Die Übernahme sei noch vom früheren Nokia-Chef Stephen Elop eingefädelt worden, unter dem damaligen Microsoft-Chef Steve Ballmer.
Kleiner Fakt am Rande: Bevor Nokia von Microsoft "gekauft" wurde, hatte Nokia ein eigenes System für Mobilgeräte, sowie für TVs, Fahrzeug-Computer-Systeme und Tablets in der Mache, mit der auch schon ein paar Geräte erschienen sind. Das System basierte auf Linux. Nokia hatte sogar ziemlich viele Programmierer beschäftigt, die Toolkits und Frameworks als Open Source erstellt und gepflegt haben.
Noch ein interessanter Fakt dazu: Stephen Elop war in der höheren Manager-Ebene bei Microsoft beschäftigt, bevor er Chef bei Nokia wurde und dann die Übernahme eingefädelt hat. Nach der Übernahme wurden sämtliche Linux-Pläne verworfen und die besagten Entwickler gefeuert.
Sind aber bestimmt nur ein kleine und natürlich zufällige Fakten am Rande, die nichts zu bedeuten haben. ;)
schrieb am