von Jan Wöbbeking,

Dota 2: Die Stadt Chongqing und chinesischer Staat drohen nach rassistischen Flüchen offenbar mit Event-Absage

DOTA 2 (Taktik & Strategie) von Valve Software
DOTA 2 (Taktik & Strategie) von Valve Software - Bildquelle: Valve Software
Die Regierung der Stadt Chongqing und der chinesische Staat drohen offenbar damit, ein angesetztes Dota 2-Event zu verhindern, falls der philippinische Spieler Carlo “Kuku” Palad vom Team TNC Predator versuche, dafür einzureisen - das berichtet PCGamer.com. Anlass für die Spannungen sind laut einer Aufarbeitung im Resetera-Forum rassistische Chat-Sticheleien von Kuku.

Nachdem sich andere Spieler in einem Public-Match mit chinesischen Schriftzeichen verständigten, hätte Kuku sie mit den Worten "ching chong" verhöhnt. Das kam offensichtlich ganz und gar nicht gut bei der chinesischen Gemeinde von Spielern und Zuschauern an.

Kuku entschuldigte sich öffentlich auf Twitter und erklärte, dass es "keine Entschuldigung" für sein Verhalten gebe, er aber trotzdem auf eine zweite Chance hoffe, "um ein besseres Vorbild werden zu können" (Übersetzung via Fox Sports Asia). Die Hälfte von Kukus Gewinn vom Kuala Lumpur Major sei von seinem Team einbehalten und einer wohltätigen Organisation gegen Rassismus gespendet worden.

Auch Andrei “skem” Ong soll negativ mit rassistischen Statements aufgefallen sein. Er wurde laut PCGamer mittlerweile aus compLexity Gaming's "active Dota 2 Roster" entfernt und dürfte daher vermutlich ohnehin nicht antreten. Zudem habe das Team ihm eine förmliche Verwarnung ausgestellt plus die für das Vergehen höchstmögliche Strafe auferlegt.

Die Einsicht und die Straf-Maßnahmen scheinen die chinesischen Entscheidungsträger auf politischer Ebene aber nicht besänftigt zu haben: Das Team TNC Predator zumindest berichtet auf Twitter davon, dass die Organisatoren des Chongqing-Major-Events ihnen bestätigt hätten, dass Folgendes passieren könnte, sollte Kuku versuchen teilzunehmen:

"1. Ihm könnte die Einreise ins Land verwährt werden
2. Die städtische Regierung wird das Turnier vermutlich absagen, falls er teilnimmt
3. Die Organisatoren werden nicht für seine Sicherheit garantieren können, falls er teilnimmt"





Dem kursierenden Gerücht über eine Sperrung wurde dagegen widersprochen: Kuku hätte von den Organisatoren keinen Bann auferlegt bekommen, erklärte sein Team auf Twitter. Valve und die Organisatoren haben sich noch nicht zum Thema geäußert, so PCGamer.com.

Letztes aktuelles Video: The Dueling Fates

Quelle: PCGamer.com

Kommentare

cpt.ahab schrieb am
stefan251 hat geschrieben: ?09.12.2018 20:48 Jetzt haben wir wieder einen Fall von undurchdachten Aussagen, die in die Kategorie "Irgendwer kann sich dadurch irgendwie beleidigt/herabgewürdigt fühlen-Ismen" fallen.
Womöglich sehe ich das mit rollenden Augen, weil ich selbst nicht dem klassischen Opfertypus dieser Affronts entspreche. Der weiße Mann aus Mitteleuropa gibt da kein sonderlich lohnendes Ziel ab. Andererseits sag ich jetz mal ganz eitel und eingebildet, bin ich auch schon charakterlich soweit, dass ich mich nicht mit diesen Dingen so dermaßen identifizieren muss, dass ich da beleidigt werden kann, nur aufgrund dieser Dinge und es daher übertrieben finde... Kompliziert, aber hier Beispiele:
Nationalismus: Ich bin Österreicher und Wiener. Gut. Is mir aba sowas von fluppe. Ich bin weder stolz drauf, noch schäme ich mich dafür. Es ist einfach so. Punkt. Es bedeutet mir nichts. Und ich finde es schwer lachhaft, wenn sich Leute darauf zurückziehen müssen, dass das einzige worauf sie im Leben stolz sind, dass sie einer bestimmten Nationalität angehören. Gibts auch hierzuland mehr als genug. Aber "der Chinese" oder auch "der Amerikaner" sind da gute Paradebeispiele dafür, für Nationen, die sich unglaublich gut fühlen, nur aufgrund ihrer Nationalität. Da isses natürlich besonders leicht, eine wunden Punkt zu treffen, weil alles was auch nur den Hauch von Negativität, Herablassung oder ähnlichem beinhalten könnte, sofort das Nationalbewusstsein kränkt, was - wie ich überzeugt bin - furchtbar absurd ist. Da es in unserer heutigen stark globalisierten Welt nur mehr vergleichsweise wenig ausmacht, wo man herkommt.
Sexismus: Ja, ich bin ein Mann. Aber erstaunlicherweise gibt es nicht nur Frauen, die sich aufgrund ihres Geschlechts leicht von allem angegriffen fühlen. Hier seien besonders jene stereotypen Muskelmänner genannt, die es nicht gut vertragen, wenn man ihnen ihrer Ansicht nach in irgendeiner Art und Weise ihr Männlichsein abspricht oder eine potenziell...
stefan251 schrieb am
Jetzt haben wir wieder einen Fall von undurchdachten Aussagen, die in die Kategorie "Irgendwer kann sich dadurch irgendwie beleidigt/herabgewürdigt fühlen-Ismen" fallen.
Womöglich sehe ich das mit rollenden Augen, weil ich selbst nicht dem klassischen Opfertypus dieser Affronts entspreche. Der weiße Mann aus Mitteleuropa gibt da kein sonderlich lohnendes Ziel ab. Andererseits sag ich jetz mal ganz eitel und eingebildet, bin ich auch schon charakterlich soweit, dass ich mich nicht mit diesen Dingen so dermaßen identifizieren muss, dass ich da beleidigt werden kann, nur aufgrund dieser Dinge und es daher übertrieben finde... Kompliziert, aber hier Beispiele:
Nationalismus: Ich bin Österreicher und Wiener. Gut. Is mir aba sowas von fluppe. Ich bin weder stolz drauf, noch schäme ich mich dafür. Es ist einfach so. Punkt. Es bedeutet mir nichts. Und ich finde es schwer lachhaft, wenn sich Leute darauf zurückziehen müssen, dass das einzige worauf sie im Leben stolz sind, dass sie einer bestimmten Nationalität angehören. Gibts auch hierzuland mehr als genug. Aber "der Chinese" oder auch "der Amerikaner" sind da gute Paradebeispiele dafür, für Nationen, die sich unglaublich gut fühlen, nur aufgrund ihrer Nationalität. Da isses natürlich besonders leicht, eine wunden Punkt zu treffen, weil alles was auch nur den Hauch von Negativität, Herablassung oder ähnlichem beinhalten könnte, sofort das Nationalbewusstsein kränkt, was - wie ich überzeugt bin - furchtbar absurd ist. Da es in unserer heutigen stark globalisierten Welt nur mehr vergleichsweise wenig ausmacht, wo man herkommt.
Sexismus: Ja, ich bin ein Mann. Aber erstaunlicherweise gibt es nicht nur Frauen, die sich aufgrund ihres Geschlechts leicht von allem angegriffen fühlen. Hier seien besonders jene stereotypen Muskelmänner genannt, die es nicht gut vertragen, wenn man ihnen ihrer Ansicht nach in irgendeiner Art und Weise ihr Männlichsein abspricht oder eine potenziell abschätzige Bemerkung macht. Ich bin zwar ein...
OpenMike schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben: ?09.12.2018 17:03
OpenMike hat geschrieben: ?09.12.2018 06:13 "ching chong" gilt also schon als Rassismus? Hmmm...wenn die das so sagen, dann wird's wohl stimmen... Ich hätte jetzt eher gedacht, man mache sich damit höchstens über eine Sprache lustig. Für mich ist eine Sprache jetzt weniger eine Rasse...
Wikipedia sagt:
Rassismus ist eine Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen aufgrund weniger äußerlicher Merkmale ? die eine gemeinsame Abstammung vermuten lassen ? als sogenannte ?Rasse? kategorisiert und beurteilt werden. Die zur Abgrenzung herangezogenen Merkmale wie Hautfarbe, Körpergröße oder Sprache ? aber auch kulturelle Merkmale wie Kleidung oder Bräuche
Sprich, sobald du Menschen aufgrund äußerer Merkmale zu einer Gruppe zusammenfasst und (deshalb?) gering schätzt, dann ist das rassistisch.
Sprich, abschätzig über Menschen reden, die Chinesisch sprechen, weil sie Chinesisch sprechen, ist nicht OK.
Klar ist das unhöflich, wenn sich Menschen in einem angelsächischen Chat in ihrer Landessprache unterhalten (Und wir Deutsch sprechenden können das auch sehr gut, btw.), ABER das gibt einem kein Recht der Welt, auf diese Weise darauf zu reagieren**.
Und schon zweimal nicht, wenn das in einem "Arbeitsumfeld" passiert.
HINWEIS: Meine persönliche Meinung über das Wort oder die Reaktion darauf, steht nicht in diesem Post!
** Auch wenn das an dieser Stelle so aussieht, aber ich weiß gerade nicht, wie ich das besser formulieren soll.
Danke für die Mühe, ich bin allerdings anderer Meinung als Wikipedia.
Sir Richfield schrieb am
OpenMike hat geschrieben: ?09.12.2018 06:13 "ching chong" gilt also schon als Rassismus? Hmmm...wenn die das so sagen, dann wird's wohl stimmen... Ich hätte jetzt eher gedacht, man mache sich damit höchstens über eine Sprache lustig. Für mich ist eine Sprache jetzt weniger eine Rasse...
Wikipedia sagt:
Rassismus ist eine Gesinnung oder Ideologie, nach der Menschen aufgrund weniger äußerlicher Merkmale ? die eine gemeinsame Abstammung vermuten lassen ? als sogenannte ?Rasse? kategorisiert und beurteilt werden. Die zur Abgrenzung herangezogenen Merkmale wie Hautfarbe, Körpergröße oder Sprache ? aber auch kulturelle Merkmale wie Kleidung oder Bräuche
Sprich, sobald du Menschen aufgrund äußerer Merkmale zu einer Gruppe zusammenfasst und (deshalb?) gering schätzt, dann ist das rassistisch.
Sprich, abschätzig über Menschen reden, die Chinesisch sprechen, weil sie Chinesisch sprechen, ist nicht OK.
Klar ist das unhöflich, wenn sich Menschen in einem angelsächischen Chat in ihrer Landessprache unterhalten (Und wir Deutsch sprechenden können das auch sehr gut, btw.), ABER das gibt einem kein Recht der Welt, auf diese Weise darauf zu reagieren**.
Und schon zweimal nicht, wenn das in einem "Arbeitsumfeld" passiert.
HINWEIS: Meine persönliche Meinung über das Wort oder die Reaktion darauf, steht nicht in diesem Post!
** Auch wenn das an dieser Stelle so aussieht, aber ich weiß gerade nicht, wie ich das besser formulieren soll.
Sir Richfield schrieb am
Doc Angelo hat geschrieben: ?08.12.2018 22:39Wenn Du Omas umschubst und deren Enkeln vorher noch den Lolli klaust, dann bist Du ein Arschloch - ganz egal wie viel Du verdienst oder wie öffentlich deine Position ist. Es ist wirklich vollkommen unerheblich für die Oma und ihre Enkel.
Ja, das meinte ich ja auch nicht. Du bist dann ein Arschloch, völlig korrekt.
Es geht auch nicht um die HÖHE des Gehalts.
Es geht darum, dass er, quasi, auf der ARBEIT ein Arschloch war, gegenüber seinen "Kunden".
Und daher muss er auch Konsequenzen fürchten, die seine ARBEIT und mit damit seine Einkünfte negativ beeinflussen.
Völlig zu recht, in meinen Augen, btw.
Deshalb ja auch mein Beispiel. Wenn ich mich hier im Forum aufführe wie eine gesenkte Sau und dich persönlich beleidige, dann werde ich im besten Falle von dir in Zukunft auf die Ignore Liste gesetzt, im schlimmsten Falle bekomme ich Köln Kalk Verbot und einen Ban.
Nichts davon betrifft meine Arbeit und damit mein Gehalt.
Wenn ich meinem Kunden mal die Wahrheit* sage, dann sind die Konsequenzen für mich härter.
Oder um beim Gaming zu bleiben, wenn ich privat im Chat/VoiP ausfällig werde, dann spielt irgendwann niemand mehr mit mir.
Wenn ich aber live Streame und damit Geld verdiene, dann muss ich damit leben, dass meine Einnahmen wegbrechen, weil ich kein Publikum mehr habe.
TL;DR: Wann und wie ich das Arschloch raushängen lasse, kann Einfluss auf mein Gehalt haben, nicht OB ich ein Arschloch bin. ;)
*Ich bin der Überzeugung, dass die Wirtschaft in dem Moment zusammenbricht, wenn die Leitung noch ca. 10 Sekunden aufbleibt, nachdem man der Meinung war, aufgelegt zu haben. ;)
schrieb am