Ars Technica
wirft einen Blick auf eine der obskureren Phänomene der jüngeren Spielehistorie: das Phantom. Einst als revolutionäre Spieleplattform angekündigt, schaffte es das von vielen als Vaporware erachtete System nie bis zur Serienreife. Die Webseite HardOCP hatte das Konzept schon seinerzeit äußerst
kritisch betrachtet. Im Angesicht des bisherigen Hintergrunds des Geschäftsführers sowie der Tatsache, dass der Hersteller an zwei als Firmenadressen angegebenen Orten nicht aufzufinden war, mahnte man potenzielle Investoren zur Vorsicht, und legte mehr oder weniger nahe, dass es sich dabei um ein der Selbstbereicherung dienendes Vorhaben handeln könnte. Die damals noch als Infinium Labs bekannte Firma versuchte gerichtlich gegen HardOCP vorzugehen, scheiterte allerdings.
Vor einiger Zeit dann kündigte Phantom Entertainment dann an, zumindest das
Lapboard veröffentlichen zu wollen. Dabei handelt es sich um eine Maus/Keyboard-Konstruktion, die dafür entwickelt wurde, jene Eingabegeräte auch von der Couch aus zu benutzen. Aber auch dieses ursprünglich für Herbst 2006 angekündigte Produkt wurde bis zum heutigen Tag nicht veröffentlicht, dem Hersteller zufolge wird es derzeit noch überarbeitet.
Der
Artikel wirft nimmt den neuesten an die US-Börsenaufsicht übermittelten Bericht unter die Lupe. Demzufolge hat die Firma, die in den vergangenen Jahren ihren Geschäftssitz häufiger gewechselt hatte, seit ihrer Gründung einen Gesamtnettoverlust von über 73 Millionen Dollar angehäuft. Der chronische Geldmangel spiegelt sich in einer Serie unbezahlter Rechnungen wider. Mangels Kapital gibt die Firma regelmäßig neue Aktien aus.
Die Börsenaufsicht untersucht Vorwürfe, dass der Geschäftsführer Fax-Spam verwendet haben könnte, um den Aktienkurs Phantom Entertainments kurzfristig hochtreiben zu können. Und anschließend eigene Anteile an der Firma verkaufte. Die Kapitalbeschaffung durch Anteilsscheine geht derweil weiter: Auf der jüngsten Aktionärsversammlung im März wurde der Plan bewilligt, weitere 1,2 Mrd. Aktien herauszugeben.