von Jan Wöbbeking,

Avegant Glyph: VR-Brille projiziert Bild direkt auf die Netzhaut

Avegant Glyph (Hardware) von
Avegant Glyph (Hardware) von - Bildquelle: Avegant
Im Kielwasser von Oculus Rift versuchen sich auch andere Firmen an frischen Virtual-Reality-Brillen. Eine der interessantesten Exemplare könnte Avegants "Glyph" werden, welche ab dem 7. Januar auf der CES näher vorgestellt werden soll. Das Startup-Unternehmen aus Michigan nutzt für sein Konzept die "Retinal Display"-Technik, welche an DLP-Projektoren angelehnt ist: Die Augen schauen nicht wie anderswo auf kleine Bildschirme. Stattdessen wird der Lichtstrahl einer LED von vielen winzigen Spiegeln direkt auf die Netzhaut projiziert. Die Technik soll laut einem Engadget-Interview mit Avegant CEO Ed Tang für ein klares, natürliches 3D-Bild sorgen - als würde man aus einem Fenster schauen.

Screenshot - Avegant Glyph (PC)

Screenshot - Avegant Glyph (PC)

Im Gegensatz zu Oculus Rift soll nicht das komplette Sichtfeld abgedeckt werden - stattdessen könne man neben, unter und über dem Bild noch die reale Umgebung betrachten. Auch Headtracking ist laut der offiziellen FAQ integriert; außerdem habe man bereits erfolgreich Konsolenspiele mit dem Prototypen ausprobiert. Jede Quelle mit HDMI-Anschluss lasse sich mit dem Glyph nutzen. Das Sichtfeld betrage rund 45 Grad, was in etwa mit einem 80-Zoll-Bildschirm vergleichbar ist, den man aus rund 2,4 Meter Entfernung betrachtet.

Screenshot - Avegant Glyph (PC)

Screenshot - Avegant Glyph (PC)

Screenshot - Avegant Glyph (PC)

Screenshot - Avegant Glyph (PC)

Der von The Verge unter die Lupe genommene transparente Prototyp erinnert noch an Hackerfilme aus den Neunzigern, die Endkunden-Version wird dagegen wie ein Kopfhörer aufgebaut sein, unter dessen Kopfbügel sich die Projektionseinheit für die Augen herunterklappen lässt. Auch eine Kickstarter-Kampagne ist geplant: Sie soll am 22. Januar beginnen und das Gerät in der günstigsten Variante für 499 Dollar anbieten.

"FAQ

1. What is a Virtual Retinal Display?



A Virtual Retinal Display uses a micromirror array and a combination of optics to reflect an image directly onto your retina, effectively using the back of your eyeball as a screen. The resulting picture is extremely sharp and vivid, unlike anything a conventional display can produce. In particular, the 3D images are exceptionally clear.




2. Is it safe?




Yes. The light source is simply a low powered Light Emitting Diode (LED) – something like you would see at the end of a keychain light. The micromirror array and optics together create the unique image.




3. What sort of content works with the Glyph?




The Glyph is made to be media agnostic, meaning that it can plug into any HDMI source and display any current content natively. This means sources from an XBox to a Playstation to a MacBook to an iPhone to an Android device may be used while content from Blu-ray DVDs to video games to streaming movies can be watched.




4. For how long can it be worn?




The reflected light produced from the Glyph is very comfortable and natural feeling. Many users who experience eye strain or nausea in looking at a conventional display feel no similar effect using this technology.



The beta headset will have enough battery life to power a full-length feature film, about two to three hours.




5. What sort of cables will I need?




The beta headset will have one MHL/HDMI cable that will plug into any HDMI source.




6. Will there be head tracking for gaming or immersive reality?




Yes. We have already tested the current prototypes with head tracking and assorted console games. They work great!




7. How can I get my hands on the Glyph?




We plan to launch a Kickstarter campaign on January 22nd and ship beta headsets out later in the year.




8. How much will it cost?




The lowest reward that includes a Glyph will be $499.




9. What is the field of view?




Looking into the device you’ll see an image that looks like an 80 inch screen 8 feet away from you. That translates to about a 45 degree field of view.




10. Can you make that field of view bigger?




Yes. We’re actively exploring markets and applications that require a higher field of view.




11. Does this technology work with Virtual Reality?




Yes.  The high resolution, lack of screen-door effect, and low latency of our technology makes it great for VR.


11. How does the Glyph work with glasses?




You’ll be able to adjust the diopters in the Glyph to accommodate a wide variety of prescriptions and pupillary distances. In short: you won’t need your glasses.




12. Isn’t a micromiror array the same thing as a DLP?




Yes.  We’re working with TI utilizing brand new un-released, cutting-edge micromirror technology."

Update vom 8. Januar 2014:

Mittlerweile haben die Kollegen von Golem.de das ungewöhnliche Headset näher unter die Lupe genommen. Der erste Eindruck fiel positiv aus:


"Rund 2 Millionen winzige Spiegel leiten ähnlich wie bei DLP um, so entsteht die dreidimensionale Darstellung. Diese beeindruckt durch eine sehr hohe Pixeldichte, da der Abstand zwischen den einzelnen Bildpunkten nicht wahrnehmbar ist. Zudem fehlt der großflächige Schwarzanteil im Bild, der bei Panels zu sehen ist, dadurch wirken Farben und Kontraste sehr intensiv. Glyph ähnelt eher der Cinemizer OLED denn der Oculus Rift, denn statt eines ausgefüllten Sichtfeldes hat der Anwender den Eindruck, auf eine virtuelle Leinwand zu schauen - gewöhnungsbedürftig, aber angenehm überzeugend."









Quelle: Avegant.com

Kommentare

mindfaQ schrieb am
Bedameister hat geschrieben:Ich warte lieber bis es ne Brille gibt die mir die scheiße direkt ins Gehirn schickt. Dann gehts richtig ab :mrgreen:
Jupp Neurokanüle ala Otherland.
dx1 schrieb am
Müsstest Du nicht mit Ja beginnen, wenn Du mir zustimmen willst?
traceon schrieb am
dx1 hat geschrieben:Da sich nicht die Pupille allein, sondern der ganze Augenball :Hüpf: bewegt, wird das auf die Netzhaut projizierte Bild wohl im Blick nach links wandern, wenn der Augapfel nach recht gedreht wird. Das Bild wandert nach rechts, wenn Du nach links guckst, nach oben, wenn Du runterschaust und nach unten, wenn ? na, wohin wohl?
Nein. Der Strahlengang ist der gleiche, als würde man einen Screen betrachten. Also wird die Blickrichtung nicht verdreht.
Marobod schrieb am
ItsPayne hat geschrieben:Hat der La Forge Schauspieler mit dem Ding in der Serie überhaupt noch irgendwas sehen können, oder musste der alles blind spielen? :lol:
Laut Aussage von Levar Burton (Geordy) konnte er kaum was sehen. Das war eine Art Haarreifen mit vielen Goldstaeben , die ihm die Sicht erschwerten.
Aber der Data - Witz hat mich vom Stuhl fliegen lassen XD
dx1 schrieb am
Jester 4711 hat geschrieben:Das mit der Netzhaut ist schon krass... das ist ja schon im inneren des Auges und nicht davor. Ob das gesund ist? Für ein paar Minuten sicherlich kein Problem. Und was ist denn wenn die Pupille sich bewegt..... fragen über fragen, hört sich für mich aber im ersten Schwung als zu innovativ an.
Da sich nicht die Pupille allein, sondern der ganze Augenball :Hüpf: bewegt, wird das auf die Netzhaut projizierte Bild wohl im Blick nach links wandern, wenn der Augapfel nach recht gedreht wird. Das Bild wandert nach rechts, wenn Du nach links guckst, nach oben, wenn Du runterschaust und nach unten, wenn ? na, wohin wohl? Jedenfalls so völlig ohne Anpassung auf Seiten des Programms oder der Hardware wird man wohl mindestens den meisten Teil des Bildes im wahrsten Sinne des Wortes aus den Augen verlieren, wenn man woanders hin als geradeaus guckt.
Ich finde die Vorstellung, dieses Ding zu benutzen, zwar befremdlich, aber ausprobieren würde ich es. Kurz.
In welcher SciFi-Serie oder welchem -Film gab's gleich noch mal diese Brillen, wo man sieht, wie die Bilder direkt ins Auge projiziert werden? Earth 2? Tekwar? Ich find's grad nicht und kann darum nur per Link sagen: Hoffentlich tut's nicht so weh wie in ?Outlander
schrieb am