von Benjamin Schmädig,

Firewatch: Ist die Spielzeit ihren Preis wert? Entwickler antwortet auf Diskussion im Steam-Forum.

Firewatch (Adventure) von Panic Inc.
Firewatch (Adventure) von Panic Inc. - Bildquelle: Panic Inc.
Ein Nutzer mit dem Namen Undercover Fish hatte am Wochenende "laut" darüber nachgedacht, ob er Firewatch gegen Rückgabe des Kaufpreises wieder aus seiner Steam-Bibliothek entfernen sollte. Seine Überlegung: Obwohl er das Spiel "geliebt" habe, könne er womöglich "viel mehr" für die 18 Dollar erhalten, die er dafür bezahlt hatte. Sein Beitrag ist nicht als Angriff auf die vergleichsweise kurze Spielzeit gedacht, sondern ein ernsthaftes Nachdenken über das Preis-Leistungs-Verhältnis - was Jane Ng, ihres Zeichens Lead Environment Artist im Entwicklerstudio Campo Santo, dazu bewegte, dem Beitrag auf sehr persönliche Art zu antworten.

Ng rät Undercover Fish dabei nicht, das Spiel zu behalten. "Mache ich dir einen Vorwurf daraus, dass du mehr für deine 18 Dollar haben willst? Nein. Ich kenne deine finanzielle Situation nicht. 18 Dollar ist womöglich eine Menge Geld. Und warum solltest du selbst dann nicht versuchen mehr herauszuschlagen, wenn es gar nicht so viel Geld ist? Der Wunsch ist nachvollziehbar", so Ng, die hinzufügt: "Deshalb haben wir 18 Dollar verlangt, denn von Geld können wir alle mehr gebrauchen."

Zuvor hatte die für die Umgebung des Spiels zuständige Küsntlerin dargestellt, wie es war, das Spiel zu entwickeln:

"Zwei Jahre +. Wir zwängen uns alle in ein winziges Büro, teilen uns eine einzige Toilette. Ein Independent-Spiel zu machen, ist hat nichts Glamouröses. Es gibt nur ein kleines Zimmer voll mit Computern und einer gebrauchten Mikrowelle und Bürostühlen im Wert von 10 Dollar, die wir über Craigslist (eine Webseite für Kleinanzeigen, Anm. d. Red.) erhalten hatten. Das Leben nahm in diesen zwei Jahren seinen Lauf: Es gab Trennungen, schwere Krankheiten geliebter Menschen, ein Baby usw. Das Entwicklerteam wuchs zu einer Familie zusammen, denn so funktioniert ein Indie-Spiel, man steckt gemeinsam drin, geht durch dick und dünn, unterstützt sich gegenseitig, denn wenn man es nicht tut, wird dieses  Spiel auf keinen Fall je gemacht werden, ganz zu schweigen davon, dass es mehr als einen Eimer ♥♥♥♥♥♥♥ wert wäre."

Ng beschreibt, dass sie in den knapp 15 Jahren ihrer Karriere in der Videospielindustrie nie schwerer gearbeitet hatte. Sie und die zehn anderen Entwickler seien von ihrem Projekt aber überzeugt gewesen und sie sei traurig, wenn Spieler den Preis dafür zurückverlangen würden. Verärgert sei sie allerdings nicht. "Ich bitte dich nur darum, dass du irgendwann in der Zukunft, wenn das Spiel einmal megabillig in einem Sale verkauft wird, es vielleicht einem anderen schenkst, damit er es genau so genießen kann, wie du es getan hast."

Undercover Fish hat sich daraufhin übrigens dazu entschieden, das Spiel zu behalten: "Die Entwickler verdienen das Geld und hey, ich bin glücklich und zufrieden. Natürlich ist es kurz, aber eine Fahrt mit der Achtebahn ist auch kurz und man mag die Achterbahn trotzdem, oder?"

Letztes aktuelles Video: Video-Test

Quelle: Steam

Kommentare

sphinx2k schrieb am
Kann Grad aktuell von mir sagen das ich Sesional bei Paragon 763 bin. Mit ca. 100 Stunden auf meinen Chars. Da ist aber auch Teilweise einiges an AFK Zeit dabei und ich bin nicht der super duper power player.
7yrael schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:
7yrael hat geschrieben:Wenn man sich z.B. mal bei Blizzard die Kommentare zu Patchnotes diverser Spiele anguckt, kommt man da aber eher zum Schluss, dass Leute sich einfach gerne qüalen. Leute, die immer wieder sagen, wie Scheiße alles am Spiel doch ist, haben dann mal locker Paragonstufe 1000 (Diablo 3).
Saisonal oder nicht saisonal?
Das ist in der Beziehung keine unwichtige Unterscheidung.
Denn jemand, der aktuell schon 1000 Paragon Punkte angehäuft hat und keine Saison spielt, der hat mitunter ganz andere Kritikpunkte an dem Spiel als Neuanfänger oder Leute wie ich, die jede Saison mitmachen und dann bei ca. P600 aufhören... bis zur nächsten Saison.
So oder so hat der entsprechende Spieler locker mehr als 200 Stunden mit dem Spiel verbracht. Es dann grundsätzlich zu verteufeln lässt darauf schließen, dass die masochistische Ader in ihm sehr ausgeprägt sein muss.
Liesel Weppen hat geschrieben:Es soll auch Leute geben, hauptsächlich Männer, die Frauen viel Geld dafür bezahlen, dass sie sie auspeitschen. Die haben da wohl Spass dran. ;)
Vielleicht sollte mal eine Studie über die Korrelation zwischen Masochismus und Gaming gemacht werden ;)
adventureFAN schrieb am
Ich gebe auch lieber 200 Euro für ne Stunde Domina aus, als 20 für ein 3 Std. spiel.
Liesel Weppen schrieb am
7yrael hat geschrieben: Wenn man sich z.B. mal bei Blizzard die Kommentare zu Patchnotes diverser Spiele anguckt, kommt man da aber eher zum Schluss, dass Leute sich einfach gerne qüalen.
Es soll auch Leute geben, hauptsächlich Männer, die Frauen viel Geld dafür bezahlen, dass sie sie auspeitschen. Die haben da wohl Spass dran. ;)
Sir Richfield schrieb am
7yrael hat geschrieben:Wenn man sich z.B. mal bei Blizzard die Kommentare zu Patchnotes diverser Spiele anguckt, kommt man da aber eher zum Schluss, dass Leute sich einfach gerne qüalen. Leute, die immer wieder sagen, wie Scheiße alles am Spiel doch ist, haben dann mal locker Paragonstufe 1000 (Diablo 3).
Saisonal oder nicht saisonal?
Das ist in der Beziehung keine unwichtige Unterscheidung.
Denn jemand, der aktuell schon 1000 Paragon Punkte angehäuft hat und keine Saison spielt, der hat mitunter ganz andere Kritikpunkte an dem Spiel als Neuanfänger oder Leute wie ich, die jede Saison mitmachen und dann bei ca. P600 aufhören... bis zur nächsten Saison.
schrieb am