von Marcel Kleffmann,

Platinum Games: Atsushi Inaba ist wenig begeistert von den neuen Konsolen; Streaming sieht er als Chance

Platinum Games (Unternehmen) von Platinum Games
Platinum Games (Unternehmen) von Platinum Games - Bildquelle: Platinum Games
Atsushi Inaba, Executive Producer bei Platinum Games, findet es schwierig, sich für die neuen Konsolen von Microsoft und Sony zu begeistern, denn die neue Hardware (Xbox Scarlett und PlayStation 5) sei lediglich "more of the same" und würde kaum Innovationen versprechen - und schon gar nicht disruptiv sein. Viel interessanter findet er hingegen die Streaming-Plattformen wie Stadia oder Project xCloud.

Atsushi Inaba sagte gegenüber Video Games Chronicle über die neuen Konsolen: "Es ist in Ordnung. Und damit meine ich, dass ich sicher bin, dass die Dinge schneller laufen werden, die Grafik besser wird und es mit weniger Wartezeiten vielleicht leichter wird ... das ist gut für die Verbraucher. Aber es ist, offen gesagt, wieder mehr vom Gleichen im Vergleich zu den früheren Generationen. Es ist nichts, was disruptiv oder super innovativ ist, wenn sie mich fragen. Früher ging es bei der Spielehardware um maßgeschneiderte Chips, die man in herkömmlichen PCs nicht fand. Jetzt schaut es euch an. Sie nehmen nur Sachen, die bereits existieren. Die Switch zum Beispiel nutzt den Tegra-Chip [von nVidia], den es bereits gab. Und die anderen Konsolen verwenden sehr ähnliche Chips und Grafikkarten wie die, die man in PCs verwendet, aber vielleicht etwas überarbeitet. Nichts davon scheint mehr einzigartig für diese Hardware zu sein. Es ist schwer, sich für Dinge zu begeistern, die es bereits gab und die bis zu einem gewissen Grad wiederverwendet wurden. Deshalb stehen für mich Dinge wie Cloud-Plattformen für Innovation und etwas ganz, ganz anderes - es sind Plattformen, die mich begeistern und bei denen ich das Gefühl habe, dass dort viel mehr Innovationen stattfinden werden."

Konkretere Angaben zu diesen Innovationsmöglichkeiten machte er nicht. Aber er versicherte zugleich, dass die Entwicklung von Bayonetta 3 "gut verlaufen" würde, obgleich das Spiel auf der E3 2019 nicht zu sehen war. Ansonsten wird noch an Astral Chain gearbeitet - ebenfalls für Switch.

In dem Zusammenhang wird auch Matt Booty (Chef der Xbox Game Studios) zitiert, der bei Eurogamer meinte, dass der Übergang zum Game-Streaming entscheidend für die Spiele-Industrie sein könnte - und möglicherweise vergleichbar mit dem Sprung von 2D auf 3D sei.
Quelle: Video Games Chronicle, Eurogamer

Kommentare

Leon-x schrieb am
Natürlich Gewöhnung und Auslegungssache. Trotz guter Hardware ist mein Rechner ein Mini ATX System. Gerade mal so groß wie One X und Pro übereinandergelegt.
Träge ich auch schon mal zum TV ins Wohnzimmer wie ich die Konsolen am PC Monitor nutze.
Funk Tastatur mit Touchpad dran und schon lässt sich jeder Launcher bedienen oder Stream wird gleich in Big Picture Autostart gepackt. Kann kann man gleich mit Pad alles aufrufen wie auf Konsole. Steamfremde Games einbetten geht ja auch.
So nutzt ebenfalls meine Freundin den Rechner die auch eher Konsole gewohnt ist.
So viel anders bediene ich meinen Rechner da auch nicht wie die Konsolen. Xbox App funktioniert Nachricht und Chat System wie auf der Konsole und geht auch zu Freunden die eh nur Xbox nutzen.
Aber gundlegend bleiben natürlich einige Unterschiede die Jeder anders gewichtet.
Deswegen haben PC und Konsole weiterhin ihre Berechtigung.
Leon-x schrieb am
Deswegen sage ich ja dass sich PC und Konsole immer mehr annähern.
Eben weil du auch am PC mehr mit Pad steuern kannst.
Auf Konsole gibt es wiederum vermehrt Games mit M+T Support. MS wird es auf der nächsten Xbox eh grundsätzlich einführen welche Eingabe man bevorzugt.
Leon-x schrieb am
ronny_83 hat geschrieben: ?21.06.2019 13:40
Leon-x hat geschrieben: ?21.06.2019 12:54 Wo soll da der große Unterschied zum PC sein.
Ich versteh Eure Argumentationsketten immer noch nicht ganz. Der Punkt ist, dass jemand in den Laden geht und eine Konsole kauft, wie er in den Laden geht und einen Toaster kauft (und dabei sind die Produktgrößen sogar fast die gleichen). Karton geschnappt, Zuhause Stecker rein und losgedaddelt. Jetzt kann man natürlich wieder argumentieren "ja, kann man mit PC auch." Ja, kann man. Machen 90% der Leute aber nicht. Die kaufen sich immer noch riesige Tower mit Maus und Tastatur, externe Lautsprecher, schließen sie an einen Monitor an, der auf dem Schreibtisch steht und sitzen beim Zocken im Bürostuhl. Nicht, dass das ein Problem wäre. Aber allein das unterscheidet den Großteil der PC-Nutzer und die Funktionsweise des PC, wie er allgemein benutzt wird, von Konsolen. Das hätte wäre wenn, wenn man die Möglichkeit nutzt, ist nicht wirklich tragfähig, wenn das breite Spektrum nicht darauf zurückgreift. Zumal ein weiterer Kernaspekt ist, dass die Spielergemeinde auf dem PC IMMER sehr stark differenziert ist, abhängig von der Basis, die sie nutzen (Hardware, Software, Zubehör). Nicht umsonst gibt es auch heute noch unzählige Optionen in den Einstellungen von PC-Spielen. Auf Konsolen haben fast alle dieselbe Basis mit kleinen Unterscheidungen.
...
Du redest da aber rein von der Bedienung und Handhabung. Die ist zwar noch unterschiedlich aber hat sich immer mehr aneinander angenähert. Einfach Konsole anstecken und loszocken ist da auch nicht mehr. Firmewareupdates, Spieleinstallation, Festplattengröße und immer mehr Digitalkauf sind schon zu berücksichtigen. Selbst die Controller brauchen schon Updates. Spielstände die in die Cloud hochgeladen werden. Für Online muss man ein Abo kaufen und Code eingeben.
Glaubst nicht wie manche Leute da schon etwas überfordert sind.
Für die ist ein Rechner natürlich erst recht nichts.
Dennoch ist es wiederum...
xKepler-186f (f*ck marquard) schrieb am
Ich finde das Denken vom Inaba ziemlich rückschrittlich. Schön und gut, dass früher andere Hardware verbaut wurde und man sich einfuchsen musste, aber im Endeffekt kommt das nicht der Spielerschaft zugute. Im Gegenteil: Die Entwickler brauchen mehr Ressourcen um die "Einzigartigkeit" der Konsole zu berücksichtigen. Heute ist der Hardwaremarkt viel übersichtlicher und das ist auch gut so. Man hat ja gesehen, dass die PS3 in Hinblick auf 3rd Party Titel unter ihrer "einzigartigen Architektur" gelitten hat. Bei der Hardware geht es im Endeffekt immer nur um Leistung, und wenn diese berechenbarer wird, dann sollten sich die Entwickler freuen anstatt so einen Murks von sich zu geben.
yopparai schrieb am
Mir ging es nur darum, dass die Switch nicht hintendran steht bei 3rd Parties wegen an sich exotischer Hardware. Die ist nicht exotisch. Die ist so langweiliger Standard wie sie nur sein kann. Die Verzögerungen haben nichts damit zu tun, dass niemand wüsste wie die Hardware programmiert wird wie bei der PS3. Das ist ne reine Leistungsfrage.
Und Resi7 liegt schlicht an Capcom. Die wollen halt nicht in den Markt. Möglich wär das locker, das ist ein 60Hz VR-Spiel. Mit 4-6 für nen obszönen Haufen Geld macht man aber vermutlich auch mehr Kohle.
schrieb am