Tim Sweeney, CEO und Mitbegründer von Epic Games (Unreal Engine; Gears-of-War-Trilogie), kritisiert Microsoft öffentlich und wirft dem Unternehmen in
The Guardian vor, mit der Universal Windows Plattform (
UWP) das PC-Ökosystem abriegeln, die Freiheit der Nutzer beschneiden und den Vertrieb von Apps/Spielen monopolisieren zu wollen. Laut seinen Ausführungen geht es gar nicht so sehr um den Windows Store, sondern vielmehr um die Tatsache, dass Entwickler manche Windows-Features, die exklusiv zu der Universal Windows Plattform gehören, nur dann nutzen können, wenn sie sich dem geschlossenen UWP-Ökosystem unterwerfen und damit ausschließlich im Windows Store verfügbar sind. Die "Windows Universal Plattform" soll es den Entwicklern ermöglichen, ihre Programme ohne umständliche Anpassungen für alle Windows-10-Geräte (PC, Xbox One, Tablets, Smartphones) zur Verfügung zu stellen.
Tim Sweeney
erklärt:
"Aus meiner Sicht ist es der aggressivste Schritt, den Microsoft bisher unternommen hat. Während das Unternehmen in der Vergangenheit schon für Verstöße gegen das Kartellrecht verurteilt wurde, waren diese Aktionen doch auf Auseinandersetzungen mit spezifischen Konkurrenten und Verträgen mit bestimmten PC-Herstellern beschränkt. Diesmal ist es nicht so. Microsoft stellt sich gegen die gesamte PC-Branche - einschließlich der Konsumenten (und besonders der Spieler), der Software-Entwickler wie Epic Games, der Publishern wie EA und Activision und Publishern wie Valve und Good Old Games [GOG.com]. Microsoft hat neue PC-Windows-Features gestartet, die exklusiv in der UWP sind und sagt den Entwicklern damit prinzipiell, dass sie diese Windows-Features nur dann nutzen können, wenn sie sich dem geschlossenen UWP-Ökosystem unterwerfen. Sie beschneiden die Freiheit der Nutzer, voll funktionsfähige PC-Software zu installieren und untergraben die Rechte der Entwickler und Publisher, eine direkte Beziehung zu ihren Kunden aufrechterhalten zu können." Sweeney plädiert dafür, dass UWP eine gänzlich offene Plattform werden muss und jeder Hersteller einen eigenen Store für Apps/Spiele anbieten und trotzdem die UWP-Features nutzen kann.
Auf diesen
Bericht meldeten sich mittlerweile Kevin Gallo (Corporate Vice President of Windows bei Microsoft) und Phil Spencer (Xbox Chef) zu Wort und erklärten, dass Windows schon immer ein offenes Ökosystem war und es auch in Zukunft sein wird. Sowohl Gallo als auch Spencer schrieben, dass UWP eine offene Plattform wäre, die von jedem Entwickler benutzt und zugleich von jedem Store genutzt werden könnte. Auf der Build-Konferenz im März will Microsoft weitere Details bekanntgeben. Außerdem würden sie stetig Verbesserungen für die Entwickler vornehmen.
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