Demos sind heutzutage keine Selbstverständlichkeit mehr, umso schöner, dass der Fokus beim Steam Next Fest auf den kostenlosen Testversionen liegt. Aber was soll man da alles spielen?

Hunderte von Demos stehen aktuell noch bis zum 13. Februar zum Download bereit. Die Zeit ist somit begrenzt, aber es sind noch genügend Stunden über, um den einen oder anderen Blick zu wagen. Wir empfehlen euch deshalb an dieser Stelle sieben Demos, die ihr auf jeden Fall einmal ausprobieren solltet.

Dark and Darker

Wem das Spielprinzip von Escape from Tarkov zusagt, aber statt Schusswaffen lieber gerne ein Schwert schwingen oder einen Feuerball werfen will, sollte Dark and Darker eine Chance geben. Alleine oder mit bis zu zwei Freunden steigt ihr hier in einem Dungeon hinunter und sucht nach wertvoller Beute. Das Problem? Einerseits zahllose NPC-Feinde, die kräftig zuschlagen, und andererseits feindliche Spieler. Und dann wäre da auch noch die Zone, die die Spielwelt zunehmend begrenzt.



Dark and Darker ist auf keinen Fall ein Abenteuer für Spieler mit geringer Frusttoleranz, denn zu Beginn werdet ihr vermutlich sehr oft sterben. Dennoch kann die Mischung aus Rollenspiel und Extraction-Spiel eine ungewöhnlich hohe Anzahl von Spielern bereits in der Demo begeistern. Mehr dazu fahrt ihr in unserer separaten Demo-Vorschau zu Dark and Darker.

System Shock

Schon seit etlichen Jahren arbeiten die Nightdive Studios an einem Remake des Klassikers von 1994: Die Rede ist natürlich von System Shock. Nun steht der Release bald vor der Tür, denn im März sollt ihr euch endlich wieder mit der antagonistischen KI Shodan auf der Station Citadel anlegen.



Kurz vor der Veröffentlichung gibt es anlässlich des Steam Next Fest noch eine neue Demo zu System Shock, die nun sogar ein Intro-Video und den aktualisierten Grafikstil umfasst. Dadurch erhaltet ihr einen guten Einblick in die Neuauflage eines Spiels, welches schon vor vielen Jahren "Environmental Storytelling" für sich zu Nutzen wusste.

Grim Guardians: Demon Purge

Von den Machern von Bloodstained: Curse of the Moon kommt bereits in wenigen Tagen ein Spiel, welches erneut die Lücke von Castlevania schließen soll. Denn während zur Konami-Reihe lediglich bald ein passender Dead-Cells-DLC erscheinen soll, orientiert sich Grim Guardians: Demon Purge stark am Metroidvania-Vertreter.

In Grim Gurdians rücken die Kamizono-Schwestern gemeinsam in ein Dämonenschloss vor und wollen von dort aus ihre Schule retten. Dabei verfügen die Geschwister über jeweils eigene Fähigkeiten und Waffen: Shinobu ist vor allem für den Fernkampf geeignet, während Maya sich auf Nahkampfwaffen spezialisierte. Zum Glück müsst ihr euch nicht für eine entscheiden, sondern übernehmt die Kontrolle über beide Schwestern und könnt jederzeit zwischen ihnen hin- und her wechseln.



Rein spielerisch erfindet Grim Guardians das Genre nicht neu. Das 2D-Metroidvania lässt euch das Schloss erkunden, Gegner töten, neue Beute einsammeln und liefert euch mal mehr und mal weniger fulminante Bossgegner. Einen ersten und ziemlich guten Eindruck davon könnt ihr in der Demo gewinnen, wobei die Lokalisierung noch nicht ganz final ausfällt.

Shadows of Doubt

Wer gerne Detektiv spielt und sich hervorragend mit dem Verbinden von Hinweisen und Indizien auskennt, der muss sich auf jeden Fall Shadows of Doubt anschauen. Das Indie-Spiel von ColePowered Games versetzt euch in die Haut eines Privatdetektivs in einem Cyberpunk-Szenario der 1980-er Jahre. Eure Aufgabe ist es, verschiedene Fälle zu lösen und wie ihr dabei vorgeht, ist gänzlich euch überlassen.

In der prozedural generierten Stadt habt ihr unfassbar viele Möglichkeiten, entsprechende Hinweise zu sammeln, Bürger zu befragen, Fingerabdrücke zu scannen, euch in Computer zu hacken und vieles mehr. Dabei könnt ihr mithilfe einer Falltafel jederzeit Notizen anfertigen, Indizien miteinander kombinieren und versuchen, nach und nach den Verdächtigen auf die Spur zu kommen.



Die Besonderheit von Shadows of Doubt liegt aber nicht nur in seiner spielerischen Freiheit, sondern auch in der Simulation. Jeder Bürger lebt sein eigenes Leben, hat einen eigenen Fingerabdruck und hinterlässt seine Spuren – die ihr ausfindig machen könnt. Natürlich hat das System noch so seine Macken: Manchmal klappt die Wegfindung der KI noch nicht oder aber sie bemerkt nicht, dass wir gerade ihre Wohnungstür aufbrechen, obwohl sie direkt hinter uns stehen.

Nichtsdestotrotz hinterlässt Shadows of Doubt bereits in der Demo einen spannenden Eindruck. Wenn die Entwickler bis zum Release, der voraussichtlich noch 2023 stattfinden soll, diese Probleme auf ein Minimum reduzieren, dann dürfte die Detektivsimulation zu einem der spannendsten Spiele des Jahres gehören.

Bleak Sword DX

Bei Bleak Sword DX handelt es sich um ein ehemaliges Mobile-Spiel, welches jetzt den Sprung auf den PC und die Nintendo Switch wagt. Das merkt man der Optik und dem Spielprinzip auf den ersten Blick auch an: Die reduzierte Pixelgrafik liefert eine eher ungewöhnliche Atmosphäre und gekämpft wird mit eurem kleinen Ritter lediglich auf Diorama-Schlachtfeldern.



Lasst euch aber nicht von der Optik täuschen, denn Bleak Sword DX kann durchaus eine Sogwirkung entfalten. Die teils knackig schweren Bosse sind kein Pappenstiel, denn ihr müsst gut ausweichen und passende Schläge setzen. Das weckt Erinnerungen an so manches From Software-Spiel, wenn auch natürlich in einem deutlich kleineren Rahmen. Ein Blick in die Demo lohnt sich auf jeden Fall für Fans von kurzweiligen und schweren Action-Spielen.

Shady Knight

Wer 2006 Dark Messiah of Might & Magic von den Arkane Studios aufgrund der Kämpfe, bei denen ihr jederzeit die Umgebung zu eurem Vorteil nutzen konntet, mochte, der sollte wiederum Shady Knight eine Chance geben. Ziel ist es in diesem Action-Spiel einen Turm auf einer fliegenden Insel zu erklimmen. Allerdings stellen sich euch nicht nur riesige Abgründe, sondern auch zahlreiche Gegner in den Weg.



Zum Glück seid ihr in Shady Knight bewaffnet und habt sehr oft eure Beine trainiert. Mit gut gezielten Tritten könnt ihr feindliche Ritter, Spinnen und andere Gegner in Fallen befördern oder direkt über die Planke schicken. Fallengelassene Waffen könnt ihr anschließend aufheben, aber Vorsicht: Auch eure Feinde können Waffen aus eurer Hand schlagen, was so manchen Kampf sehr intensiv gestaltet.

Nocturnal

Unsere letzte Empfehlung geht an Nocturnal vom Entwickler Sunnyside Games. Das erinnert ein Stück weit an das originale Prince of Persia, allerdings mit einem stärkeren Fokus auf Kämpfe. Als Spieler steuert ihr Ardeshir, einen Soldaten der Ewigen Flamme, der auf seine Heimatinsel Nahran zurückkehrt. Dort angekommen bekommt er es mit einem mysteriösen Nebel zu tun.



Die Besonderheit von Nocturnal liegt in seiner Feuer-Mechanik: Den Nebel könnt ihr nur mit Flammen bekämpfen. Das machen sich die Entwickler auch zu Nutze und erschaffen einige spannende Rätsel, bei denen ihr mit Licht und Feuer geschickt hantieren müsst. Hinzu kommen anspruchsvolle Bosskämpfe, bei denen einfach nur draufhauen nicht unbedingt die Lösung ist.

Übrigens handelt es sich bei Nocturnal nicht um ein Metroidvania, sondern um einen recht klassischen, linearen 2D-Action-Titel, der schon jetzt in seiner Demo sehr fertig wirkt. Die Vollversion soll trotzdem erst im 2. Quartal 2023 erscheinen.