von Marcel Kleffmann,

World of WarCraft: Legion - Interview mit dem Game Director: Jaina, Argus, schwere Raids und legendäre Beute

World of WarCraft: Legion (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment
World of WarCraft: Legion (Rollenspiel) von Blizzard Entertainment - Bildquelle: Blizzard Entertainment
Blizzard Entertainment wird am 30. August den Patch 7.3 für World of WarCraft: Legion (ab 12,79€ bei kaufen) veröffentlichen. Mit dem großen Inhaltspatch wird man Argus, der Heimatwelt der Brennenden Legion, einen Besuch abstatten. Argus wird aus drei Gebieten bestehen (Flugverbot). Auf dem fernen Planeten wird ein Schiff namens Vindicaar als mobile Operationsbasis für den Angriff dienen. Mit dem Schiff wird man (ohne Zeitverlust) zwischen den Orten auf Argus reisen können. Neben neuen Story-Kapiteln (die in insgesamt drei Wochen freigeschaltet werden) und cinematischen Zwischensequenzen wird es ein Gebiet mit "Sandbox-Elementen" geben, das nach der Hauptquest weitergespielt werden kann und Endgame-Herausforderungen bieten wird - ähnlich wie die Geschmolzene Front, die Insel des Donners oder die Zeitlose Insel. Ansonsten sind neue Weltquests, Erweiterungen der Berufe (epische Edelsteine), das Dungeon "Sitz des Triumvirats" für fünf Spieler und Invasionspunkte geplant. Letztere sind wiederholbare Inhalte, bei denen man gegen die Legion auf "mehreren, unterschiedlichen Welten" kämpft. Außerdem wird man sein Artefakt mit Relikten weiter verbessern können (Change-Log).

Zu diesem großen Inhaltsupdate und zu World of WarCraft im Allgemeinen konnten wir mit Ion Hazzikostas (Game Director) sprechen. Da mit Patch 7.3 die Geschichte um die Brennende Legion fast abgeschlossen wird (es fehlt noch der Schlachtzug), fragte ich Hazzikostas, was es mit Jaina Prachtmeer als Testimonial der BlizzCon 2017 und als Dreadlord-Skin bei Heroes of the Storm (mit dem Kel'Thuzad Patch) auf sich hat, schließlich könnte sie der zentrale Charakter der nächsten WoW-Erweiterung sein, die auf der kommenden BlizzCon angekündigt werden dürfte. Außerdem fragte ich ihn, wo Jaina denn gerade in World of WarCraft sei, denn am Angriff auf Argus ist sie nicht beteiligt. Hazzikostas reagierte sofort und meinte, dass Jaina Prachtmeer eine Zusammenarbeit mit der Horde ablehnen würde und deswegen bei dem Argus-Angriff nicht dabei sei. Welche Memes aus der Community die Entwickler von Heroes of the Storm letztendlich aufgreifen würde, sei ganz allein ihre Sache, meinte er. Er ließ sich also keine Infohäppchen zum nächsten Add-on (Gerücht: Kul Tiras mit Seefahrt-Thema) entlocken.

Der neue Schlachtzug "Antorus, der Brennende Thron", der zu Argus (Patch 7.3) gehört, soll laut Hazzikostas im Laufe des Jahres seine Pforten öffnen. Zwei bis drei Monate nach dem Start von Patch 7.3 (also bis Ende November) hält er für realistisch. Ein Zwischenpatch (7.3.5) sei für den Raidstart nicht zwingend notwendig, meinte er. Angesprochen auf den Schwierigkeitsgrad von dem Raid "Grabmal des Sargeras" (Patch 7.2.5) und vor allem von Kil'Jaeden als Endboss auf "Mythisch" sagte der Game Director, dass sie es mit dem Tuning bei Kil'Jaeden wohl übertrieben hatten. Der Endboss sollte richtig schwer sein, aber sie hätten den Bogen wohl überspannt, weswegen Kil'Jaeden und "einige Bosse" davor nun abgeschwächt werden (Hintergrund: Nicht einmal 30 Gilden haben den Endboss bisher auf Mythisch besiegt). Als Paradebeispiel für den optimalen Schwierigkeitsgrad auf "Mythisch" nannte Hazzikostas Gul'dan aus der Nachtfestung.

In World of WarCraft fanden bisher fast ausschließlich PvP-Turniere (Arena) statt. Erst kürzlich wurde das "Mythic Dungeon Invitational" (Turnier um mythische Schlüsselsteindungeons) ins Leben gerufen. In diesem Kontext befragte ich ihn, ob sie sich vorstellen könnten, ein Preisgeld für die Gilde auszusetzen, die den aktuellen Raidboss als erstes auf Mythisch erledigt. Prinzipiell findet der Game Director diese Art von Wettbewerb in der Community gut, aber es würde einige Probleme bei der Umsetzung geben. So erscheinen die Inhaltspatches für World of WarCraft an unterschiedlichen Tagen in den Regionen (Nordamerika, Europa, Asien) und dann müsste man sich noch Gedanken über die Exploit-Nutzung machen. Gegebenenfalls müssten die Entwickler sofort einen Patch nachlegen und einer Gilde den "First-Kill-Titel" aberkennen. Das sei alles nicht ideal. Zudem möchten sie die Hardcore-Raider nicht dazu ermutigen, noch mehr "zu raiden".

Die mit World of WarCraft: Legion eingeführten legendäre Gegenstände als Zufallsbeute sorgen seit der Add-on-Veröffentlichung für Trubel. Häufig wurden der Zufallsfaktor und die schwankende Qualität bzw. Stärke der Gegenstände kritisiert. Also fragte ich den Game Director, was sie aus dieser Situation gelernt hätten. Zwei Punkte führte er an. Erstens meinte er, dass die legendären Gegenstände zu Beginn der Erweiterung viel zu selten waren. Die "Droprate" war zu niedrig und mit einem späteren Patch wurde dieses Problem angegangen. Seit Patch 7.2 war es zudem möglich, diese Items "zu farmen". Zweitens hält er die Unterteilung der legendären Gegenstände in "Power Items" (mehr Schaden/Heilung) und "Utility" (länger Überleben) für schwierig, obgleich letztere in den Klassen-Herausforderungen durchaus ihre Berechtigung hatten.

Die Geschichten rund um die Ordenshallen sind übrigens abgeschlossen. Mit 7.3 dreht sich alles um den Gegenangriff und die Vereinigung aller Kämpfer bzw. Klassen von Azeroth. Diesmal wird man seinen Artefakt-Talentbaum nicht weiter ausbauen, sondern die Artefakt-Stärke mit den Relikten, die wiederum eigene kleine Talentbäume haben, weiterentwickeln. Hierzu sagte Hazzikostas, dass sie den bestehenden Talentbaum der Waffe nicht noch voller machen wollten. Sie wollten ein eigenständiges und zugänglicheres System auf Argus an den Start bringen.

Das Reliktsystem beschreibt Blizzard folgendermaßen: "Die Macht des Netherlichttiegels basiert auf der Balance zwischen Licht und Schatten und bietet die Möglichkeit, eure Artefaktrelikte mit mächtigen Verbesserungen zu versehen. Der Tiegel stimmt eure Relikte ein und bindet sie an eure Seele. Dadurch erhaltet ihr Zugriff auf drei zusätzliche Machtstufen. Diese Machtstufen werden durch das Erhöhen eurer Gesamtartefaktstufe freigeschaltet, und ihr erreicht das volle Potenzial auf Artefaktstufe 75. Die erste dieser Machtstufen heißt Netherlichtstärkung, die die Gegenstandsstufe eurer Artefaktwaffe erhöht. Die zweite Machtstufe bietet die Wahl zwischen der Kraft des Lichts und der Kraft der Schatten. Jede dieser Kräfte wird zufällig aus sechs verschiedenen einzigartigen Effekten ausgewählt. Diese Machstufe wird freigeschaltet, sobald deine Waffe Artefaktstufe 60 und dein Reliktplatz Stufe 2 erreicht haben. Die dritte Machtstufe bietet die Wahl einer zweiten Relikteigenschaft, die entweder an Licht oder Schatten gebunden ist, je nachdem, welche der beiden Kräfte ihr auf der zweiten Machtstufe gewählt habt. Die Auswahl erscheint im Aufwertungsbaum und zweigt von euren bisherigen Entscheidungen ab. Um diese Machtstufe freizuschalten, benötigt eure Waffe Artefaktstufe 69 und euer Reliktplatz Stufe 3."



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