von Marcel Kleffmann,

CD Projekt Red: Streit um Lizenzgebühren mit Witcher-Autor Andrzej Sapkowski allem Anschein nach beigelegt

CD Projekt RED (Unternehmen) von CD Projekt RED
CD Projekt RED (Unternehmen) von CD Projekt RED - Bildquelle: CD Projekt RED
Der Streit um die zusätzlichen Lizenzgebühren für die "Witcher-Nutzung" zwischen dem ursprünglichen Schöpfer (Autor Andrzej Sapkowski) und CD Projekt Red (Entwickler der Witcher-Spiele) ist allem Anschein nach beigelegt worden. Laut eines Artikels in Puls Biznesu via Wccftech ist eine "gütliche Einigung" erzielt worden. Sapkowski wird eine Entschädigung von CD Projekt Red angeboten bekommen, aber der Betrag wird viel niedriger als die Summe ausfallen, die Sapkowski gefordert hatte. Sapkowski wollte knapp 14 Mio. Euro an zusätzlichen Lizenzgebühren haben. Darüber hinaus wird diese Entschädigung als eine Form der Anerkennung für die Arbeit von Sapkowski und zur Pflege einer guten Beziehung zu ihm beschrieben. Die Höhe der Zahlung wurde nicht erwähnt.

Der ursprüngliche Deal zwischen dem polnischen Autor und CD Projekt Red sah eine feste Summe für die Witcher-Lizenz vor, und zwar 35.000 Zloty (ca. 8.000 Euro). Rückblickend betrachtet, meinte Sapkowski, war es ziemlich dumm, die gesamten Rechte auf einen Schlag abgetreten zu haben. CD Projekt Red hatte ihm sogar eine prozentuale Gewinnbeteiligung angeboten, die lehnte er aber ab, weil er das Geld lieber auf einen Schlag haben wollte. Im vergangenen Jahr waren der Autor und seine Anwälte dann der Ansicht, dass die ursprüngliche Regelung "nicht ausreichend genug war" und zusätzliche Lizenzgebühren gezahlt werden müssten. CD Projekt Red hielt die Forderung für unbegründet (wir berichteten).
Quelle: Puls Biznesu via Wccftech

Kommentare

Raskir schrieb am
JunkieXXL hat geschrieben: ?13.02.2019 14:32 Also wenn das so ist, dann hätte CD Projekt sein Geld von Sapkowski zurückverlangen können, wäre das Spiel ein Flop geworden. Ich halte das für absurd. In Polen würde ich keine Verträge abschließen.
Hätten sie Unsummen für die Marke ausgegeben (also weit über 8000 Euro) und wäre ihr Spiel aufgrund der Marke gescheitert und nicht aufgrund anderer Einflüsse, dann ja, hätten sie es erklagen können. Weil zb eine rechtsextreme Gruppierung die Bücherreihe zum Symbol ihrer Überzeugung gemacht hätte und die Marke damit nicht mehr tragbar (ein kleines Extrembeispiel). Ob dem stattgegeben worden wäre, hätten Gerichte entscheiden müssen :)
Dennoch, auch hier fände ich es angemessen erstmal private ersuche zu machen ehe man vor Gericht zieht. Muss ja nicht immer sein ^^
JunkieXXL schrieb am
douggy hat geschrieben: ?13.02.2019 14:35 Erinnert mich ein wenig an die Prinzipal-Agent-Theorie.
Hier hat wahrscheinlich CD Projekt einen guten Informationsvorteil gehabt ggü dem Autor.
Welche Art Information? Soweit ich weiß, wäre CD Projekt nach dem ersten Teil fast pleite gegangen.
johndoe527990 schrieb am
Erinnert mich ein wenig an die Prinzipal-Agent-Theorie.
Hier hat wahrscheinlich CD Projekt einen guten Informationsvorteil gehabt ggü dem Autor.
JunkieXXL schrieb am
Also wenn das so ist, dann hätte CD Projekt sein Geld von Sapkowski zurückverlangen können, wäre das Spiel ein Flop geworden. Ich halte das für absurd. In Polen würde ich keine Verträge abschließen.
Kajetan schrieb am
JunkieXXL hat geschrieben: ?13.02.2019 14:10 Das ist auch das Einzige, was es an der ganzen Geschichte zu bemängeln gibt. Mit dem polnischen Gesetz wird der Sinn eines Vertrages ad absurdum geführt.
Nö. Kein Stück.
Dieses Gesetz trägt nur dem Umstand Rechnung, dass sich Rahmenbedigungen so stark verändern können, dass einer der Vertragspartner erhebliche Nachteile durch den damals geschlossenen Vertrag erleidet. Und dann ist das noch lange kein Automatismus, sondern muss erst vor Gericht eingeklagt werden, ob das in diesem oder jenem Fall überhaupt berechtigt ist und Anwendung finden kann.
schrieb am