von Marcel Kleffmann,

Death Stranding: Kojima über Kritik, künstlerische Sensibilität und den Stempel des Creative Directors

Death Stranding (Action-Adventure) von Sony (PS4), 505 Games (PC)
Death Stranding (Action-Adventure) von Sony (PS4), 505 Games (PC) - Bildquelle: Sony (PS4), 505 Games (PC)
Hideo Kojima hat in dem italienischen Magazin Tgcom24 via Wccftech über die ersten Kritiken und die Reaktionen auf Death Stranding (ab 14,99€ bei kaufen) gesprochen. Er sagte, dass die Resonanz der Kritiker weitgehend "ziemlich positiv" sei, etwaiger Gegenwind würde vorrangig von US-Publikationen kommen. Seiner Ansicht nach könnten die US-amerikanische Präferenz für Shooter und eine andere künstlerische Sensibilität, die Gründe für niedrigere Bewertungen des Spiels in den Vereinigten Staaten sein.

Hideo Kojima: "Ich muss sagen, dass das Spiel vor allem in Europa und Japan hervorragende Kritiken erhalten hat. In den Vereinigten Staaten haben wir jedoch eine stärkere Kritik erfahren. Vielleicht ist es für eine bestimmte Art von Kritikern und Publikum ein schwer zu verstehendes Spiel. Amerikaner sind große Fans von First-Person-Shootern und Death Stranding ist keiner, 'es fliegt höher'.

Ich versuche immer, neue Dinge zu schaffen. Meinungsverschiedenheiten und Diskussionen sind in Ordnung, aber man muss sagen, dass die Italiener oder Franzosen eine andere künstlerische Sensibilität haben, die es ihnen ermöglicht, diese Art eines sehr originellen Produkts zu schätzen, nicht nur in Videospielen, sondern auch im Kino."

Außerdem versucht er sein Studio (Kojima Productions) in der Mitte zwischen "AAA-Produktionen" und einem unabhängigen Entwicklerstudio zu positionieren.

"Es ist eine kleine Herausforderung zwischen unabhängigen [Titeln] und Blockbustern, ich will in der Mitte sein und die positiven Dinge dieser beiden Welten aufnehmen. Es kommt vor, dass einige sehr autorenhafte Spiele vielleicht nur in Japan verkauft werden und mit einem niedrigen Budget leben müssen. Aber wenn sie versuchen, sich im Ausland zu präsentieren, um international verkauft zu werden, verlieren sie ein wenig ihre Seele, da der Stempel des Creative Directors langsam verschwindet. Je größer das Projekt wird, desto mehr verschwindet das kreative Gesicht, was auch für westliche Spiele gilt", sagte Kojima.

Letztes aktuelles Video: Video-Epilog

Quelle: Tgcom24 via Wccftech

Kommentare

Doc Angelo schrieb am
Ueda ist vielleicht nicht ganz so bekannt, aber er ist in Interviews ganz anders drauf.
danke15jahre4p schrieb am
dafür, dass er in japan ein absoluter superstar ist der von jedem hofiert wird, verhält er sich noch eigentlich recht gemäßigt.
klar hier und da greift man seinem gefühl nach seine kunst an, worauf er hin meint sich zu äußern, aber so weltbewegend ist das ganze nun auch nicht.
anscheinend grade en vogue ein wenig kojima bashing zu betreiben.
greetingz
Doc Angelo schrieb am
Um Himmels Willen... die Sprüche von Kojima in der letzten Zeit reißen echt nicht ab. Ich hätte eigentlich gedacht, das er so langsam mal vom hohen Ross runterkommt, aber er führt es unter zu Hilfenahme seiner Kritiker nur noch in höhere Gefilde... und das auch noch wortwörtlich (flying higher). Man muss natürlich etwas vorsichtig sein, denn es ist eine Übersetzung eines italienischen Textes, der auf einem Interview beruht, das sicherlich auf Englisch geführt wurde. Trotzdem wäre so ein Spruch nach Kassenschlagern wie "Wer eines gut kann, der kann alles gut" oder "Die Menschheit wird das Spiel erst in ein paar Jahren wirklich verstehen" nicht unbedingt außer der Reihe.
Die negativen Kritiken darauf zurück zu führen, das die Tester/Spieler das Spiel nicht verstehen können oder keine ausreichende "künstlerische Affinität" besitzen ist einfach unter aller Sau. Leider sieht man ähnliches Verhalten auch im Test-Thread auf 4P. Es gibt zahllose Kommentare, die aussagen, das dies kein Spiel für COD-Kiddies oder UbiAssCry-Normies sei. Genau so wirkt die Aussage von Kojima auch. Wenn man sich die Welt so zurecht drehen muss, als ob es nur trashiges AAA gäbe, dann verarscht man sich selbst. Wer weiß... vielleicht kennt er kaum Titel aus dem Indie-Sektor oder auch AA-Perlen. Wenn er tatsächlich meint, das es brandneu ist, das ein Spiel nicht das Töten fokussiert, und daraus sogar ein neues Genre machen will... dann fehlt ihm tatsächlich der Blick über den Tellerrand.
Einerseits kann ich den Mann irgendwie verstehen, warum er das Spiel gemacht hat und was seine Gedanken dazu sind. Aber wie er mit Kritik umgeht ist dann doch problematisch, vielleicht sogar gerade wegen seiner Intention, die er hier ein wenig zusammenfasst:
casanoffi schrieb am
Raskir hat geschrieben: ?12.11.2019 09:51Auch wenn man es nach Amerika aufschlüsselt? Darum gings doch :)
Zumindest nicht nach dieser Quelle:
Raskir schrieb am
casanoffi hat geschrieben: ?12.11.2019 09:30
Raskir hat geschrieben: ?12.11.2019 09:30Viele gabs da auch nicht. Mir fallen grad mal 3 ein und eins davon war ne Erweiterung (destiny). Bei den andere. 2, es wurde mich nicht überraschen wenn die in den top 20 in den staaten waren, was Wertungen angeht. Apex und cod
Also rein von der Metacritic war tatsächlich kein einziger unter den Top20.
Was die Verkaufscharts betrifft, ist das sicher wieder was anderes ^^
Auch wenn man es nach Amerika aufschlüsselt? Darum gings doch :)
schrieb am
Death Stranding
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