von Marcel Kleffmann,

Hessischer Innenminister Peter Beuth (CDU) wettert gegen eSports, eSportler und die Große Koalition

E-Sport (Sonstiges) von
E-Sport (Sonstiges) von
Der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) wetterte beim Turn- und Sportkongress gegen eSports sowie die seiner Ansicht nach falsche Bezeichnung als "Sport", schließlich würde man sich "nicht bewegen". Zudem meinte er, dass eSports nicht nach den Regeln der Sportverbände, sondern eines (nicht näher benannten) "amerikanischen Unternehmens gespielt" werde.

Beuth wird in Echo Online folgendermaßen zitiert: "Mir ist noch nicht klar, wie Bewegen aus [sic!] Daumen und Zeigefinger Sport sein soll, auch wenn sich auf [dem] Bildschirm was bewegt. Wenn uns die Frage der Bewegung beschäftigt, dann passt das nicht. (...) E-Sport hat mit Sport nichts zu tun. Wir müssen diesen Begriff ausradieren. Auf diesem Kongress geht es um Bildung und Gesundheit. Wir wollen die Kinder in die Turnhalle und auf den Sportplatz kriegen. Gaming hat seinen Wert. Aber es gehört nicht in eine Sportorganisation als solche hinein. Weil es sich mit einem Titel schmückt, dessen Werte ich dort vermisse."

Während Ralf-Rainer Klatt (Vizepräsident des Landessportbundes) versucht, eSports als einen Teil des Digitalisierungsprozesses der Gesellschaft (und auch im Sport) zu betrachten und dabei den Teamaspekt sowie die Kommunikation in den Vordergrund rückt und damit eine weniger radikale Position vertritt, blieb Beuth bei seiner Position: "E-Sportler sind keine Sportler, da bleibe ich konservativ. Und diese Gemeinschaft im E-Sport ist ja nicht das, was Millionen von Kinder machen. Sondern die sitzen alleine vor der Konsole und haben vielleicht einen Spielpartner, der sonstwo auf diesem Planeten sitzt. (...) Ich möchte meinem Sohn nicht erlauben, dass er zu mir sagen kann: 'Ich betreibe Sport' wenn er vor der Fifa 19 sitzt und gerade Barcelona gegen Madrid spielt."

Die eSports-Pläne der Großen Koalition im Bund (u. a. Anerkennung mit Vereins- und Verbandsrecht) hält er übrigens für "katastrophal".

Hans Jagnow (Präsident des Verband des organisierten eSports in Deutschland) reagierte ebenfalls auf den Bericht, stößt sich jedoch weniger an der Meinung des hessischen Innenministers, sondern vielmehr an seiner unangemessenen Wortwahl ("ausradieren") und fordert eine Entschuldigung.




Quelle: Echo Online, Golem, ESBD

Kommentare

niq333 schrieb am
Wem es interessiert: Die Politik befasst sich mit dem Thema deshalb, damit E-Sport ähnlich wie Schach der gesetzlichen Definition von "Sport" hinzugefügt wird und es möglich wird, das auf Vereinsebene zu betreiben. Die Debatte im Sportbund, ob und wie es Sportveranstaltungen hinzugefügt wird, ist eine ganz andere.
Schade, dass sich dieser eine Politiker und viele andere nicht darüber Gedanken machen (wollen). Stellt euch vor, wenn die Kinder endlich zum betreuten Zocken in den Verein gehen könnten und vorher oder nachher noch richtigen Sport als Teambildungsergänzung machen. Aber nein, das wäre ja etwas positives und wir müssen uns mit dem "ausradieren" befassen. Hach.
Kladolski schrieb am
Herr Beuth spielt doch selber heimlich im Keller! :P
SchizoPhlegmaticMarmot schrieb am
Die Kidz werden ihn hassen...Wie kann man nur Hochleistungsport wie E-Sport so schlecht reden! Das sind trainierte Typen und gesundheitlich alles Top-Athleten! Besser ausgebildet als "Dart Sports", das erinnert eigentlich eher mehr an ein englisches Besäufnis mit fetten und ungepflegten Typen aus der Provinz, aber es ist angeblich "Sport" und verkauft sich gut! Oh mann, die Kidz werden ihn trotzdem ziemlich hassen für seine Aussage! :lol:
Bin persönlich sowieso dafür das körperlich betontes Schachspielen und Synchronschwimmen ebenfalls aufgenommen weren sollte in die olympischen Sommerspiele...falls noch Zeit ist evtl. eine Medaillen-Vergabe für Randsportarten wie "Drachen aus Papier falten" oder "Mühle" oder auch "Mensch ärger dich nicht"...Alles leistungssportlich!
johndoe529336 schrieb am
greenelve hat geschrieben: ?28.11.2018 20:35
ISuckUSuckMore hat geschrieben: ?28.11.2018 20:31 Naja also in Starcraft zocken Profis mit durchschnittlich fast 500APM.
400-450 im Schnitt. Und das sind die schnellen Vertreter. Wobei es noch eAPM gibt, effektives APM, und das sieht ein wenig niedriger aus. :Buch:
Ja klar da wird wohl einiges an Spam APM dabei sein. Serral schafft 497 APM im Schnitt und gewinnt. Bekomme ich auch mit Spam nicht hin ^^
James Dean schrieb am
Chwanzus Longus hat geschrieben: ?30.11.2018 14:00 knoepfe vorm fernseher zu druecken als sport zu bezeichnen,... dann doch eher ficken
Sind PornodarstellerInnen HochleistungssportlerInnen? Heute bei Galileo-Mystery.
schrieb am