von Marcel Kleffmann,

Far Cry 5: PETA bezeichnet das Spiel als "unethisch und gewaltverherrlichend"; Statement von Ubisoft

Far Cry 5 (Shooter) von Ubisoft
Far Cry 5 (Shooter) von Ubisoft - Bildquelle: Ubisoft
Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland kritisiert Far Cry 5 (ab 7,50€ bei kaufen) als "unethisch und gewaltverherrlichend", da in dem Shooter die Jagd auf Fische thematisiert wird. In der Pressemitteilung heißt es: "Während im Vorgängerspiel Fische mit Sprengstoff getötet wurden, kann der Spieler in Far Cry 5 mit der Angel verschiedene Fischarten fangen und erhält je nach Fischart eine unterschiedliche Punktzahl. PETA appelliert nun an die deutsche Vertretung des Spieleentwicklers, die Ubisoft GmbH in Düsseldorf, künftig keine Videospiele in Deutschland mehr zu vermarkten, die das Jagen und Töten von Fischen oder anderen Tieren glorifizieren und banalisieren. Die Tierrechtsorganisation schlägt vor, stattdessen Spiele mit frei lebenden Tieren zu entwickeln, die das Töten nicht als Freizeitbeschäftigung verherrlichen."

"Angeln bedeutet, Fische in eine Falle zu locken, sie minuten- bis stundenlang Angst und Atemnot sowie einem oft qualvollen Todeskampf auszusetzen, bevor sie schließlich erschlagen oder oft noch lebendig aufgeschnitten werden", so Dr. Tanja Breining, Meeresbiologin sowie Fachreferentin für Fische und Meerestiere bei PETA. "Heute wissen wir, dass ein Fisch ein Jemand ist und kein Etwas und da ist es ein Armutszeugnis, das Angeln zu bewerben. Fische sind neugierige Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten." Auf welche wissenschaftliche Quellen sich die Organisation beruft, könnt ihr hier nachlesen.

Publisher Ubisoft hat sich in einer Stellungnahme gegenüber der PC Games zu den Vorwürfen geäußert: "Far Cry 5 spielt in der riesigen fiktionalen offenen Welt Hope County, Montana. Die talentierten Entwickler dieser offenen Welt haben große Anstrengungen unternommen, um eine immersive Erfahrung zu erschaffen. Diese Erfahrung soll originalgetreu die atemberaubende Schönheit des echten Montana, seiner Einwohner und natürlich auch seiner Tierwelt wiedergeben. In Far Cry 5 kann man jagen, angeln, mit Dynamit um sich werfen oder mit Schaufeln um sich schlagen. Wir bei Ubisoft haben großen Respekt gegenüber allen Lebewesen. Darum bietet Far Cry 5 eine sichere Alternative zum Jagen, Angeln, Dynamitwerfen und mit Schaufeln um sich schlagen."

Die PETA kritisierte bereits die Glorifizierung des Angelns und die Banalisierung des Jagens und Tötens von Tieren in Final Fantasy 15 (wir berichteten). Im Landwirtschafts-Simulator 17 vermisste die PETA zudem die Darstellung des Schlachtens von Schweinen als Teil der Produktionskette in der Simulation.

Selbstbeschreibung der PETA: "PETA Deutschland e.V. wurde Ende 1993 gegründet und ist eine Partnerorganisation von PETA USA, der mit über sechseinhalb Millionen Unterstützern weltweit größten Tierrechtsorganisation. Ziel der Organisation ist es, durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen. (...)  Die Organisationen wurden gegründet, um Politiker und die Öffentlichkeit über die anhaltende, weitverbreitete und nicht zu akzeptierende Tierquälerei aufzuklären sowie die Einsicht zu fördern, dass Tiere einen naturgegebenen Anspruch darauf haben, mit Respekt und Achtung behandelt zu werden. PETA handelt nach dem einfachen Prinzip, dass wir Menschen nicht das Recht haben, Tiere in irgendeiner Form auszubeuten, zu misshandeln oder zu verwerten."

Letztes aktuelles Video: Video-Test

Quelle: Ubisoft, PETA, PC Games

Kommentare

no need no flag olulz schrieb am
Weeg hat geschrieben: ?29.04.2018 00:09 Und man erinnere sich an andere Titel mit ähnlichen Problemen, war das nicht in Gothic 3 mit den Wildschweinen, die völlig overpowered waren? Wo man sich dachte "Och, ne ganze Armee an Elite-Orks ist jetzt nicht so gefährlich, aber ein Wildschwein? Waaaaah!"
Gegen 1000 Angriffe pro Sekunde kann man sich eben nur schwierig verteidigen (:
Aber die Orks haben einem ja netterweise ein faires 1v1 gelassen.
gilles de rais+ schrieb am
winkekatze hat geschrieben: ?28.04.2018 13:25
Usul hat geschrieben: ?28.04.2018 13:23
winkekatze hat geschrieben: ?28.04.2018 11:56Ich hab das mal ergänzt und relativiert :)
Ich hab mal deins ergänzt.
Wieso? Ich relativiere seine Aussage damit überhaupt nicht. So war es jedenfalls nicht gemeint.
Darf man nicht beides schlimm finden?
Ich kann die Argumente sehr gut nachvollziehen und teile sie auch, habe sie nur um eine menschliche Dimension ergänzt..
:)
Gefällt mir!
nepumax schrieb am
Fische angeln ist grausam, aber dass ich Leoparden wegmörsern kann, ist halbsoschlimm oder was?
Weeg schrieb am
PETA sollte eher froh sein, wenn Bären ingame so dargestellt werden, das sie wie ein gepanzerter Gegner ein ganzes Magazin aus einem Sturmgewehr aushalten. Das ist doch mal eine positive Darstellung oder etwa nicht?
Apropos wilde Tiere in Spielen:
Es ist schon krass, wie sich manche Tiere in OpenWorld Titeln wie FC anfühlen, als wären das Super-Bestien auf dem Amoklauf-Trip bzw. allesamt mit Tollwut. Da fand ich es gerade bei Kingdome Come zuerst komisch, dann aber sehr nett, das ich eben nicht (!) alle fünf Meter auf ein Tier treffe, das dazu noch besser kämpft als ein Navy SEAL Team. Und man erinnere sich an andere Titel mit ähnlichen Problemen, war das nicht in Gothic 3 mit den Wildschweinen, die völlig overpowered waren? Wo man sich dachte "Och, ne ganze Armee an Elite-Orks ist jetzt nicht so gefährlich, aber ein Wildschwein? Waaaaah!"
Also, versteht mich nicht falsch, ich nehme an, die Entwickler wissen selbst, das man in der Natur nicht alle fünf Meter auf tollwütiges Tier trifft, das einem angreift. Obwohl, bei manchen Nerds die selten draussen sind, bin ich mir da gar nicht so sicher... o_O
Und zu PETA: Wie putzig, sich selbst wiedermal mit so einer Kritik ins Gespräch zu bringen, lol. Nicht das man vergisst, das es die noch gibt. Aber generell: Virtuelle Welten und virtuelle Tiere sind nun wirklich nicht das, worum sie sich kümmern sollten, da ist es wichtiger, das sie sich um die richtigen, lebenden Tiere kümmern.
winkekatze schrieb am
Usul hat geschrieben: ?28.04.2018 13:35
winkekatze hat geschrieben: ?28.04.2018 13:25Wieso? Ich relativiere seine Aussage damit überhaupt nicht. So war es jedenfalls nicht gemeint.
Darf man nicht beides schlimm finden?
Ich kann die Argumente sehr gut nachvollziehen und teile sie auch, habe sie nur um eine menschliche Dimension ergänzt..
Natürlich darf (und soll, meiner Meinung nach) man beides schlimm finden. Nur ist diese Art der Relativierung leider Gang und Gäbe bei solchen Diskussionen. Wenn man es wagt zu sagen, daß man auf Fleisch verzichtet, kommen dann die Einwürfe, ob man denn auch darauf achtet, wo man seine Kleidung kauft, welches Telefon man benutzt, wie viel man denn für Hungerleidende spendet usw. In den allermeisten Fällen kommen solche Einwände eben von Leuten, die das bewußt oder unbewußt relativierend meinen bzw. den Fleischverzicht damit kritisieren möchten. Da es hier im Thread eher um PETA bzw. Tiere geht, sind die weiteren Komponenten in dieser Hinsicht nicht wirklich der Rede wert, wie ich finde. Aus diesem Grund hatte ich deinen Beitrag so interpretiert.
Da du das aber nicht so gemeint hast, bitte ich um Verzeihung. :)
P.S: Im Übrigen finde ich es OK, wenn jemand Vegetarier/Veganer ist UND ein iPhone hat. Ebenso OK ist es, wenn jemand Fleisch ißt und ein FairPhone benutzt. :D Ich sehe das alles nicht so kategorisch, sondern finde jedes bißchen an verantwortungsvollem Konsum gut. Erst mal egal, auf welche Art. Je mehr und stäker desto besser natürlich - aber wir sind alle keine Engel. :Vaterschlumpf:
Ok, kann ich nachvollziehen. Ich versichere aber, dass ich es wirklich nicht so gemeint habe.
Dass einem moralisch einwandfreies Konsumverhalten sehr schwer gemacht wird ist auch kein Geheimnis, ich trage auch Turnschuhe, habe ein Smartphone und esse auch Fleisch (allerdings lange nicht täglich)...
Man kann auch all das besitzen und trotzdem dagegen sein :)
Sonst müsste man sich wohl irgendwo ne Hütte im Wald bauen und Beeren sammeln gehen.
schrieb am
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