Die Marketingstrategie von Sony für die nächste Konsolen-Generation steht laut einem Bericht im
Wall Street Journal (
via Resetera) fest. Demnach möchte sich der PlayStation-Hersteller auf Hardcore-Gamer konzentrieren und die Beziehungen zu großen Spiele-Publishern aufgrund der Big-Budget-Titel stärken.
Im Kampf gegen Newcomer wie Google Stadia will sich Sony auf Hardcore-Gamer konzentrieren, die von den neuen Features "begeistert" sein sollen. Laut dem Wall Street Journal soll Sony-Chef Kenichiro Yoshida sogar die "PlayStation 5 (
ab 554,95€ bei kaufen) " als Nischenprodukt bezeichnet haben, das sich an "ernsthafte Spieler" richten soll. "Details bei der Herstellung von Spielen sind wichtiger denn je geworden", sagte er bei einem aktuellen Strategiebriefing des Unternehmens. Thematisiert wurden u. a. die Spezifikationen der nächsten PlayStation wie das "Raytracing".
In dem Bericht wird hervorgehoben, dass Sony weiterhin Microsoft als Hauptkonkurrenten sehen würde. Auf mittel- bis langfristige Sicht wäre Google eine "potenzielle Bedrohung", sagte ein Vertreter von Sony. Nintendo wird nicht als ein großer Konkurrent wahrgenommen, weil die Zielgruppe von Nintendo aus demographischer Sicht jünger als die von Sony sei. Ein zweiter Sony-Vertreter sagte, dass sie bei Sony glauben würde, dass die Leute eine Videospielkonsole kaufen würden, um "grafikintensive Spiele" zu spielen.
Sony versucht ebenfalls, gezielt die Beziehungen zu "großen Publishern" zu verbessern. Es soll weniger auf die Gesamtverkaufszahlen ankommen, sondern darauf, dass sie das "profitabelste Segment des Marktes" abdecken, und zwar "die treuen Fans", die Big-Budget-Titel kaufen würden. Als Beispiele werden die Fallout-Serie von Bethesda Softworks und Red Dead Redemption von Take-Two Interactive Software aufgeführt. Diese Verhandlungen mit den Publishern seien nicht leicht, denn im Allgemeinen wollen die Publisher, dass ihre Spiele auf mehreren Plattformen verkauft werden, um ihren Umsatz zu maximieren. Die Konsolenhersteller hingegen versuchen, Angebote für exklusive Inhalte oder eine Zeitexklusivität zu vereinbaren.
Diese Strategie stößt auch bei einigen Sony-Führungskräften auf Kritik, da sich "kleinere Spiele-Entwickler" von Sony übergangen oder benachteiligt fühlen könnten - zum Beispiel im Vergleich zu Nintendo. Als Beispiel wird die diesjährige Tokyo Game Show genannt, auf der Nintendo den Indie-Herstellern eine Bühne zur Präsentation bieten würde. Sony hatte in der Vergangenheit ähnliche Veranstaltungen im Aufgebot, aber dieses Jahr wird es keine geben.
Der erstgenannte Sony-Vertreter meinte, dass das Unternehmen noch immer die Spiele von unabhängigen Studios auf ihrer Plattform begrüßen würde, aber der Schwerpunkt auf der Stärkung der Beziehungen zu großen Publishern liegen würde, da ihre Ressourcen begrenzt seien. Der vorherrschende Gedankengang bei Sony sei klar: Leute, die eine Konsole kaufen, wollen hochwertige Spiele spielen, die nur auf dieser Plattform verfügbar sind und keine kleineren Spiele, die auch auf Smartphones verfügbar seien.