von Julian Dasgupta,

Flagship: Alles im Lot?

Offensichtlich nicht in bester Laune war Guy Somberg, Programmierer bei den Flagship Studios (Hellgate: London), als er kürzlich einen Eintrag für sein Blog verfasste. Der Artikel wurde mittlerweile wieder entfernt - das Internet gibt allerdings nur selten das zurück, was ihm einst gegeben wurde.

Das Arbeiten bei Flagship sei derzeit sehr deprimierend, da die Mitarbeiter das Unternehmen "in Massen" verlassen würden. Außerdem sei das Action-RPG nicht der erhoffte Erfolg geworden, die ständigen Beschwerden würden die Stimmung auch nicht unbedingt beflügeln. Die Gründer seien zwar noch im Unternehmen, würden sich aber mit anderen Projekten beschäftigen als mit Hellgate.

Das Abwandern von Kollegen resultiere darin, dass er mehr arbeiten muss und sich weniger um neue Inhalte für das Spiel kümmern kann. Das Team sei aber immerhin zuversichtlich, dass Hellgate im asiatischen Markt gut funktionieren könnte. In Südkorea sei es sehr gut aufgenommen worden, in China würde der Release erst noch anstehen.

Im eigenen Forum meldete sich nun ein Vertreter des Studios, um mögliche Bedenken aus der Welt zu räumen. Somberg habe einen schlechten Tag gehabt, weil ein Freund von ihm gerade dabei ist, sein Praktikum in der Firma zu beenden, ein anderer denke darüber nach, sich nach einem neuen Job umzusehen. Er habe seinem Ärger Luft verschaffen wollen und so auch Informationen verbreitet, die so nicht stimmen würden.

Keine Frage, das Spiel sei unfertig erschienen und hätte noch ein paar weitere Monate Entwicklungszeit gut gebrauchen können. Als unabhängiger Entwickler habe man den Release allerdings nicht noch weiter verschieben können. Man habe mittlerweile hart am Produkt gearbeitet und sei nun recht optimistisch hinsichtlich der Zukunft des Rollenspiels.

Alle Stellen in der Firma seien derzeit besetzt, das San Francisco-Studio werde weiter an Hellgate werkeln, während sich die Mannen in Seattle um das MMORPG Mythos kümmern. Insgesamt habe Flagship zur Zeit etwa 100 Angestellte. Es sei normal, dass manche Mitarbeiter nach dem Abschluss eines Projekts zu neuen Ufern aufbrechen wollen. Die Fluktuation im Team habe aber weniger als 10 Prozent betragen - mittlerweile habe man auch wieder neues Personal eingestellt. Alle Gründer und leitenden Angestellten Flagships seien noch an Bord und würden an eben jenen beiden Projekten arbeiten.
Quelle: Bluesnews

Kommentare

Seuchenwind schrieb am
Walter Skinner hat geschrieben:Am PC wird ein Spiel, dessen Erwartungen nicht im Ansatz erfüllt werden, eben hart bestraft. Mit uns kann man nicht alles machen wie bei den Konsolen, wo selbst ein Haze in den oberen Top Ten der Charts vertreten ist. Da helfen auch zusätzliche Versprechungen oder Add On's nichts.
genau so sieht es aus! ein großer pluss punkt was den pc angeht. hier werden schlechte entwickler abgestraft. ich hoffe nur dass die leute das noch lange so beibehalten!
gracjanski schrieb am
Kajetan hat geschrieben: Rein technisch ist HGL ein Stück besser geworden. Inhaltlich ist jedoch alles beim Alten geblieben: Ein unfertiges, inhaltearmes Action-RPG im Stile von Guild Wars, welches man aus lauter Gier versucht als MMORPG a la WoW zu vermarkten.
komme hier nicht mit GW, WOW und HGL. GW ist da weit entfernt von den beiden Schundspielen.
dehanche schrieb am
Ich glaube nicht das Guy Somberg einfach nur "seinen Ärgern Luft verschaffen wollte". Ihn ist wohl der Kragen geplatz wie es in der Firma zugeht und hat endlich mal Klartext geredet, damit die Fans auch mal erfahren was sache ist. Die Informationspolitik heutzutage im Computerspielsektor ist sowieso mehr als eine simple Verarschung. Die Gründe warum er das getan haben soll (u.a. "sein Freund beendet das Praktikum") erscheinen mir sehr ausgedacht.
Und das Hellgate kein großen erfolg hatte und man die möglichkeit hat es ohne Onlinegebühren zu spielen, ist sicherlich nicht sehr förderlich für den Umsatz.
Um mal eine ganz gewagte Theorie zu sagen...der support wird vllt. früher als geplant eingestellt.
Und ob es in Asien ein Erfolg wird bleibt noch abzuwarten
Kajetan schrieb am
nockitsch23 hat geschrieben:Das Spiel litt meiner Meinung nach ganz gewaltig an mangelnder Abwechslung.
Weil kaum Inhalte vorhanden waren. Eine sehr begrenzte Anzahl von Tilesets und Gegnern, kaum vorhandene Story.
Und da brauchen die mir nich mit Zusatzcontent kommen weil wenn diesbezüglich das Grundprogramm schon nich überzeugen kann schließ ich auch kein teures Abo ab.
Der Witz ist ja, dass die beiden neuen Gebiete nur ein Handvoll neuer Monster und zwei neue Tilesets, dafür aber keine Quests bieten. KEINE Quests. Sprich, man metzelt sich einfach "nur so" durch die Gegend. Warum man sich überhaupt die Mühe mit dem sehr schönen Intro und dem vielsprechenden Dark Gothic/Cyberpunk-Szenario gemacht hat, ist mir schon beim Hauptprogramm ein Rätsel gewesen.
Aber vielleicht läuft meine DVD ja trotz des Staubes noch und ich schau mal wieder rein ob sich schon was verbessert hat :P
Rein technisch ist HGL ein Stück besser geworden. Inhaltlich ist jedoch alles beim Alten geblieben: Ein unfertiges, inhaltearmes Action-RPG im Stile von Guild Wars, welches man aus lauter Gier versucht als MMORPG a la WoW zu vermarkten.
Andererseits, es ist schön zu sehen, dass die Kunden nicht immer wie Lemminge dem letzten Dreck hinterherlaufen. HGL kann man heute getrost als kommerziellen Flopp bezeichnen.
Hell69 schrieb am
Große Enttäuschung das Game da kann cih verstehen das die Leute auch kein Bock mehr haben...
Ein Hype auf den ich leider reingefallen bin...
schrieb am