Egal ob am heimischen Schreibtisch oder auf der Couch: Im Feierabend widmet sich das Team aktuell also wieder einigen Spielen, die mal nichts mit Baldur's Gate 3 oder Starfield zu tun haben. Stattdessen lest ihr heute von stressigen Shooter-Szenarien, haarsträubendem Horror, handfester Hardcore-Erfahrungen und einer ausgebuddelten Diablo-Alternative.
Anny: Dead by Daylight
Momentan bin ich wieder in meinem liebsten aller Lieblingsspiele versunken. Jeden Abend hocke ich mit Freunden im Discord und versuche eine Runde nach der anderen zu überleben, während ein Killer uns jagt und an einem Haken aufhängen will: Dead by Daylight. Auf Steam und der Playstation haben sich bei mir insgesamt knapp 600 Spielstunden angehäuft, doch es wird nie langweilig.
Kürzlich kamen mit dem neusten Kapitel die Figuren aus dem berühmten Horror-Klassiker „Alien“ (1979) in das asymmetrische PvP-Game. So laufe ich jetzt als Ellen Ripley umher und kann beim Warten in der Lobby ihren Kater Jonesy bewundern, der ihr um die Beine schnurrt. Meistens verkörpere ich allerdings Mikaela Reid, für die ich gerade mit meinem hart verdienten Geld wunderschöne Cosmetics erworben habe. Sie trägt nun einen langen Kapuzenmantel mit leuchtenden Details darauf, dazu Overknees und passende Handschuhe.
Auch als Killer versuche ich mich und jage als Xenomorph die Survivor über die Map. Mithilfe von Tunneln kann ich mich unterirdisch bewegen und die Generatoren schneller erreichen. Habe ich dort eins meiner Ziele angetroffen, wird es mir kurz in rot angezeigt und ich kann die Verfolgung aufnehmen. Allerdings muss ich aufpassen, nicht von den piepsenden Flammengeschützen erwischt zu werden, die sie aufstellen können, denn dann werde ich einen Moment lang aufgehalten.
Falls jemand Dead by Daylight nicht kennt: Vier Überlebende befinden sich auf einer Karte und müssen fünf Generatoren reparieren, um die Ausgangstore mit Strom zu versorgen. Diese können sie dann öffnen und flüchten. Allerdings versucht währenddessen ein einzelner Gegenspieler sie alle zu töten, indem er sie niederschlägt, aufhängt und einer bösen Entität opfert. Wer zum ersten und zweiten Mal hängt, kann von anderen Überlebenden befreit und geheilt werden, doch beim dritten Mal ist es aus und die Person stirbt. So versucht der Killer, alle Survivor zu töten, bevor sie durch die Tore entkommen.
Kevin: Escape from Tarkov
Escape from Tarkov ist eines der Spiele, die mich schon seit einigen Jahren begleiten. Angefangen habe ich damals direkt nach dem Start der Closed Beta und seitdem spiele ich es zu fast jedem der Wipes für ein paar Wochen aktiv. Bei den sogenannten Wipes handelt es sich um ein Zurücksetzen aller Spielfortschritte, verbunden mit meist größeren Updates, ähnlich den Seasons in Diablo 4. Dadurch werden alle Spieler wieder auf den gleichen Stand gebracht, was die Verfügbarkeit von Waffen und die Aufgaben im Spiel angeht, weshalb die ersten Raids besonders viel Spaß machen.
Obwohl ich meine Runden in Tarkov auch alleine mache, hat mich diesmal ein Kollege angesprochen, ob ich nicht Lust hätte, ihm das Spiel zu zeigen. Da es durch die unzähligen Quests und Items sowie die großen Maps viel zu lernen gibt, werden wir diesen Wipe wohl damit verbringen, ihm so viel wie möglich beizubringen. Besonders die Erweiterung der neuesten Karte Streets of Tarkov ist unheimlich schwer zu erlernen, zum einen wegen der Performanceprobleme, die das Spiel mit dieser hat und zum anderen, weil es einfach zu viele Ecken und Stellen gibt, die man immer im Auge behalten muss.
Grundsätzlich merke ich aber wieder, wie viel Spaß mir das Gunplay und der Schwierigkeitsgrad von Escape from Tarkov machen. Jeder kleine Erfolg bringt eine gewisse Erleichterung und Zufriedenheit, ähnlich wie ein besiegter Boss in Elden Ring oder Dark Souls. Natürlich macht das Spielen zu zweit einige Aspekte des Spiels etwas einfacher, aber es passiert auch oft, dass einer von uns schon nach wenigen Minuten ins Gras beißt.
Zum Glück kann ich meinem Mitspieler dann über einen Discord-Stream weiter unter die Arme greifen, damit er seine Aufgaben erledigt und mit einer höheren Chance die Map lebend verlassen kann. Im Dezember beim nächsten Wipe sind wir dann hoffentlich bereit, richtig durchzustarten und sowohl in Tarkov als auch im Arenamodus erfolgreich zu sein.
Jonas: Darksiders Genesis
Ich muss gestehen: Darksiders Genesis ist über Umwege in meine Spielebibliothek gelangt. Meine ehemalige Mitbewohnerin wollte den Titel bei ihrem Auszug verschenken und ohne bisherige Berührungspunkte mit der Reihe erachtete ich Genesis als einen Einstieg so gut wie jeden anderen. Die PlayStation 4-Verpackung hat dann aber nochmal ordentlich Staub angesetzt, bevor ich das Spiel vor Kurzem endlich dem Laufweg meiner Konsole zugeführt habe: Zwischen den jüngsten Brechern Armored Core 6 und Lies of P sehnte ich mich nach einer weniger nervenaufreibenden Atempause.
Und schon nach kurzer Zeit auf meinem Abenteuer mit zweien der vier Reiter der Apokalypse, Strife und War, merkte ich, dass Darksiders Genesis diese Rolle mit Bravour erfüllt. Das fängt schon bei der übersichtlichen isometrischen Perspektive an, die ab und an mit einer Unmenge an Monsterchen gefüllt wird, durch die ich dann mit Schwert, Pistole und Spezialfähigkeiten hindurchpflüge. Die Story rund um die Suche der beiden nach Lucifer ist derweil nettes Beiwerk, für das ich den beim Gameplay laufenden Podcast tatsächlich sogar pausiere, das mir aber auch keine Knoten ins Gehirn zaubert.
Vor allem aber entwickelt die Mischung aus Niedermähen der Teufelshorden und Erkunden der Höllenzirkel eine entspannende Sogwirkung, bei der ich den Kopf abschalten und mir keine Gedanken über brachiale Bosskämpfe machen muss – zumindest auf der normalen Schwierigkeitsstufe und wenn ich nicht gerade über die gelegentlich fummeligen Sprungpassagen fluche. Auch vier Jahre nach Release ist Darksiders Genesis also immer noch ein echt entspannender Lückenfüller.
Paul: World of Warcraft Classic: Hardcore
Obwohl es mich fast jeden Monat aufs Neue davor gruselt, nicht mit einem brandneuen und coolen Titel wie meine Kollegen um die Ecke zu kommen, da ich mich an meinem Spieleeinheitsbrei bestehend aus Valorant, League of Legends oder World of Warcraft schon vollgefressen habe, bot sich mir dieses Mal eine Gelegenheit, die ich keineswegs ungenutzt lassen wollte. Denn mit WoW Classic: Hardcore hat es Blizzard erneut geschafft, mich trotz der Tatsache, dass ich ihr Mega-MMORPG nun seit über 15 Jahren spiele, vor den Bildschirm zu fesseln.
Über die altbewährten und wohlbekannten Vorzüge, die die klassische Version mir bietet, möchte ich gar nicht allzu viele Worte verlieren. Noch immer sind es das nicht zu umständlich gehaltene Gameplay, die immersive Welt Azeroths und vor allem ihre Bewohner, die World of Warcraft bis heute zu einem meiner Lieblingsspiele machen und die mich an Blizzards bislang wohl größtem Meilenstein begeistern. Doch der spannende Twist, tatsächlich nur ein Leben mit meinem Charakter, von dem ich mich dank Permadeath nach seinem Tod verabschieden darf, zu besitzen, bringt noch einmal eine ganz neue Spielerfahrung mit sich.
Klar, einen Hardcore-Modus kenne ich auch aus anderen Spielen, beispielsweise Path of Exile, dessen zweiter Teil mir schon jetzt das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Wie immer reizt mich daran in erster Linie der Nervenkitzel, der sich von Level zu Level und vor allem in brenzligen Situationen mehr und mehr bemerkbar macht. Ich liebe es, meine persönlichen Limits auf die Probe zu stellen und dabei immer weiter an meiner Spielweise zu feilen – ehe man es doch einmal übertreibt und dem grauen Bildschirm des Todes wehmütig entgegenblickt.
Bis jetzt ist es noch nicht dazu gekommen und auch, wenn die ersten meiner Gildenmitglieder bereits die Maximalstufe von 60 erreicht haben, genieße ich die langwierige Levelphase von Stunde zu Stunde mehr. Die mir persönlich auferlegte Challenge, es gleich beim ersten Durchlauf mit meiner Druidendame zu schaffen, motiviert mich zunehmend und bei jedem unvorsichtigen Schritt, den ich mache, spüre ich den schnellen Schlag meines Herzens stärker – obwohl ich mich dank meiner langjährigen Erfahrung eigentlich mehr als fit für den masochistischen Marathon fühle.
Solltet ihr nun auch Lust darauf bekommen haben, euch den gefährlichen Herausforderungen des bereits 2005 erschienenen Multiplayer-Hits zu stellen, empfehlen wir euch vorab einen Blick in unser Interview mit den Entwicklern von World of Warcraft Classic: Hardcore zu werfen. Euch fesselt aktuell ein völlig anderer Titel, beispielsweise das zahllose Spielstunden bietende Bethesda-Rollenspiel Starfield? Lasst uns gerne in den Kommentaren wissen, was euch im September bislang so begeistert!