von Julian Dasgupta,

Xbox 720 & PS4: Ein theoretischer Vergleich

In zehn Tagen wird Sony aller Voraussicht nach die PlayStation 4 vorstellen und damit den Gong läuten für die nächste Runde im Konkurrenzkampf mit Microsoft. In Redmond lässt man sich noch etwas mehr Zeit: Der Nachfolger der Xbox 360 (Codename "Durango") wird wohl frühestens Ende März im Umfeld der GDC 2013, spätestens aber wohl im Vorfeld der E3 2013 vorgestellt.

Bei den Kollegen von Eurogamer hat sich Richard "Digital Foundry" Leadbetter die bisher von der Gerüchteküche ausgespuckten Daten vorgeknöpft und auf dem Papier verglichen. Dabei hat er einzelne Spekulationen ausgefiltert und sich auf jene Infos beschränkt, die aus tendenziell zuverlässigen Kreisen stammen - im Falle der PS4 (Codename "Orbis") konnte Leadbetter einige der Infos auch über eigene Quellen verifizieren. In einem separaten Abschnitt setzt er sich zudem mit der Glaubwürdigkeit der Gerüchte auseinander.

Hinsichtlich der CPU nehmen sich beide Geräte nichts, setzen doch sowohl Sony als auch Microsoft auf einen mit 1,6 GHz getakteten Oktacore-Chip (Jaguar-Architektur) von AMD. Auch der Grafikchip stammt in beiden Fällen von AMD, Orbis scheint in dieser Hinsicht aber die Nase vorn zu haben. Wartet dessen GPU mit 18 CUs (Compute Units) auf, so sind es beim Durango-Gegenstück 12. Vier der CUs im Orbis-Chip sind dem Vernehmen nach für allgemeine Berechnungen, z.B. Physik, reserviert, könnten sich aber möglicherweise dennoch auch für Grafikberechnungen nutzen lassen.

Hinsichtlich des "Ausgangs" sinniert Leadbetter: "Other information has also come to light offering up a further Orbis advantage: the Sony hardware has a surprisingly large 32 ROPs (Render Output units) up against 16 on Durango. ROPs translate pixel and texel values into the final image sent to the display: on a very rough level, the more ROPs you have, the higher the resolution you can address (hardware anti-aliasing capability is also tied into the ROPs). 16 ROPs is sufficient to maintain 1080p, 32 comes across as overkill, but it could be useful for addressing stereoscopic 1080p for instance, or even 4K. However, our sources suggest that Orbis is designed principally for displays with a maximum 1080p resolution."

Hinsichtlich des Hauptspeichers hat sich Sony für die schnelle, aber kleinere Variante entschieden: Orbis ist mit 4 GB GDDR5-RAM ausgestattet. Microsoft hingegen verbaut 8 GB RAM, setzt dabei aber auf DDR3, welches nur ein Drittel des bei GDDR5 möglichen Durchsatzes hat. Neben den Kosten gebe es noch technische Beweggründe: Die größten, aber auch am schwierigsten produzierbaren GDDR5-Speicherchips hätten eine Kapazität von 512 MB. Um auf 8 GB RAM zu kommen, hätte man also 16 davon ins Mainboard integrieren müssen. Leadbetter geht davon aus, dass Microsoft unbedingt 8 GB im System haben wollte, weil Durango noch stärker als allgemeine Medienmaschine für das Wohnzimmer positioniert werden soll. Ein größerer Hauptspeicher würde es gestatten, mehr Dienste bzw. Applikationen im Hintergrund laufen zu lassen, während gespielt wird.

Den Bandbreitennachteil versucht Microsoft wohl etwas dadurch zu kompensieren, indem man dem System noch 32 MB ESRAM spendiert. Spezielle Funktionen, die nicht allzu speicherintensiv sind, aber einen entsprechenden Durchsatz/Zugriff benötigen bzw. davon profitieren, können dann dorthin ausgelagert werden.

Hinsichtlich der Grafikschnittstellen setzt Microsoft erwartungsgemäß auf eine angepasste Version von DirectX11, während Sony eine neue Version von LibGCM einbindet. Im Falle von Orbis dürfte es Entwicklern leichter fallen, die einzelnen Funktionen des Systems direkt anzusprechen, also näher an der Hardware zu arbeiten. Was sich mit den Aussagen deckt, die vor Kurzem in der Gerüchteküche von Edge aufgetaucht waren. Zudem habe Sony seine Entwicklerwerkzeuge in den vergangenen Jahren deutlich überarbeitet und verbessert.

Leadbetters Fazit angesichts des Umstandes, dass ein zentraler Part der Hardware im Gegensatz zur aktuellen Generation nahezu identisch ist:

"The main point of differentiation is much narrower in the new hardware - Sony has invested more heavily in visual performance, while Microsoft's gamble is on RAM.

On paper, Orbis looks like the tighter, more powerful, more games-focused design. With Durango, the astonishing lengths to which Microsoft has gone to accommodate 8GB of RAM adds further weight to the hypothesis that its plans for the Xbox hardware extend beyond gaming, that it wants the hardware to form a next-gen media centre. The question is to what extent its non-gaming plans impact on the processing resources available to developers..."



Kommentare

rekuzar schrieb am
Onekles hat geschrieben: Bei Steam meckert doch auch kaum jemand, warum ist es bei Konsolen so viel schlimmer? Versteht mich nicht falsch, ich mag das Gedöns auch nicht, aber es ist doch längst kein Konsolenproblem. Ich hab schon längst aufgehört, PC-Spiele zu kaufen, weil man die immer bei Steam registrieren muss, wo sie dann für immer festhängen. Es ist der selbe Mist, nur aus irgendeinem Grund akzeptiert, während es bei Konsolen der Weltuntergang ist.
Kaum? Gibt genug Steamgegner, in jedem offiziellen Forum gibts in der Regel mindestens einen großen Heulthread über Steam wenn angekündigt wird das das jeweilige Spiel es unterstützt. Ich persönliche mag Steam nur wegen den Indie-Spielen und guten Sonderangeboten. Grade auf den Konsolen gibts doch viele Leute wie dich die sich wegen dem DRM darauf zurückgezogen haben statt die ganze Zeit darüber auf dem PC zu schimpfen aber die bittere Pille das es dort jetzt genauso laufen wird wird schon einen großen Aufschrei geben. Der selbstverständlich verpufft.
FPRobber schrieb am
Warum braucht ein Mediacenter so viel RAM/Rechenpower? Ich verwende einen alten Pentium 4 mit 2GB RAM mit XBMC und der kann alles was ich mir je von einem Mediacenter wünschen könnte.
Kemba schrieb am
Oynox Slider hat geschrieben:Wenn das wirklich so ist, könnte es sein, dass die PS4 irgendwann bei mir Einzug bekommt. Aber nur, wenn die was mit ihrem Controller UND PSN machen... das ist nämlich unterirdisch.
Diese Aussage versteh ich immer nicht. Was ist denn schlecht am PSN?
Das Ding tut schließlich alles was es soll und ich frage mich, wie kann man denn da was besser machen?
Everything Burrito schrieb am
meine steam spiele zb kosten auch nur 2,50-7,50 ? :P. bis valve mit den deals angefangen hat, hatte ich aber auch nur 2 spiele in steam
bei konsolen wäre soetwas äußerst nervig, wo soll man sonst ältere spiele herbekommen, außer überteuert bei suspekten händlern?
retail spiele verschwinden irgendwann aus den läden, und in downloadform haben die konsolen ihr jeweiliges monopol, da kosten spiele auch noch jahre später den neupreis.
Onekles schrieb am
dabrain00 hat geschrieben:
4utzz hat geschrieben:Spielt eigentlich alles keine Rolle welches System leistungsfähiger ist
die einzigen Sachen die mich vor Kauf der nächsten Konsolengeneration wirklich interessieren sind der Preis und die Frage nach dem Online-Zwang/Accountbindung, da gab es ja zuletzt erst richtig eklige Gerüchte... wenn die sich bewahrheiten sollten, wäre die Sache mit den neuen Konsolen für mich gelaufen, und ich würde einfach weiter die alten Dinger spielen, da gibts noch massig Spiele die man nachholen kann
Ich weiß was du meinst. Ich drücke mal den Konsoleros die Daumen, dass es sich nicht bewahrheitet.
Bei Steam meckert doch auch kaum jemand, warum ist es bei Konsolen so viel schlimmer? Versteht mich nicht falsch, ich mag das Gedöns auch nicht, aber es ist doch längst kein Konsolenproblem. Ich hab schon längst aufgehört, PC-Spiele zu kaufen, weil man die immer bei Steam registrieren muss, wo sie dann für immer festhängen. Es ist der selbe Mist, nur aus irgendeinem Grund akzeptiert, während es bei Konsolen der Weltuntergang ist.
schrieb am